Hier wartet das große Wachstum! – CD Projekt Aktienanalyse

CD Projekt Aktie
© CD Projekt

Wie ihr am Titel entnehmen könnt, geht es in diesem Beitrag um eine Analyse zum polnischen Unternehmen CDProjekt. Da das Thema Aktien, Börse und Geld verdienen auch eine Rolle auf diesem Blog spielt, möchte ich zukünftigen Investoren (und jene, die es schon sind) gerne meine Sicht zu einem der besten Publisher auf dem Markt geben. Besonders interessant macht es die Tatsache, dass dieses Unternehmen an der Börse ist und dort gehandelt wird. Es ist also möglich Aktien zu kaufen und am Erfolg des Unternehmens mit zu verdienen.

Ich möchte keine Kaufempfehlung aussprechen, verdiene mit keinem Link hier im Beitrag Geld oder möchte euch auch nicht ein Depot mit kostenlosen Trades aufschwatzen. Hier geht es um meine Erfahrungen und meine Herangehensweise beim Aktienkauf, anhand des oben genannten Beispiels. Ich selbst habe zum Kurs von 26 Euro Anteile gekauft und CDPR ist nicht der erste und letzte Publisher, in dem ich investiert bin. Auch mit Blizzard fahre ich eine sehr gute Schiene, dazu wird aber ein anderer Beitrag kommen. Ich werde diesen Beitrag nicht mit zu vielen Zahlen schmücken, da diese für einen Kauf dieser Firma in meinen Augen eher unwichtig sind. Ich möchte diesen Beitrag für Leute interessant gestalten, die überhaupt nichts mit Aktien am Hut haben, gleichzeitig aber auch darüber informieren, was für Potential in dieser Firma steckt, damit potentielle Anleger sich mehr mit dem Unternehmen befassen. Ich habe eine weitere Analyse zum Unternehmen gemacht, die ein paar Jahre nach diesem Artikel stattgefunden hat. Hier habe ich mir das Unternehmen ein weiteres Mal angeschaut, um zu sehen, inwieweit sich CD Projekt fundamental verändert hat.

 

Was ist CD Projekt und womit zeichnen sie sich aus?

Das Unternehmen wurde im Jahr 1988 unter dem Namen Optimus gegründet und ist als IT-Dienstleister gestartet. Als der Publisher 2009 in finanzielle Schwierigkeiten geriet, übernahm Optimus CD Projekt und ermöglichte so den Zugang zur Börse. Mit der The Witcher-Reihe konnte das Unternehmen in den vergangenen Jahren mehr als 33 Millionen Exemplare absetzen. Mit dem Kartenspiel und Hearthstone-Konkurrent Gwent folgte der Einstieg in den mobilen Markt. Das wohl größte Projekt der Firma ist jedoch das seit 2012 angekündigte Cyberspace-Erlebnis Cyberpunk 2077. Nebenbei betreibt die Firma auch mit goodoldgames einen eigenen Vertrieb für Videospiele und macht sich somit mit jedem Release unabhängiger von Steam. Eine Strategie, die auch bei EA und Ubisoft funktioniert.

Alles, was CD Projekt anpackt, wird ein Meisterwerk und das, obwohl sie komplett gegen den Strom der anderen Publisher auf dem Markt schwimmen. Zum einen bleibt CDProjekt unabhängig von einem Vertrieb und publiziert alle Produkte des eigenen Hauses selbst. Dadurch haben sie die volle Kontrolle über ihr Produkt, das Marketing und Entwicklung. Der nächste Punkt ist die DRM-Free-Politik. Der polnische Publisher verfolgt das Ziel (wie auch auf ihrer Plattform gog.com), dass ein Spieler durch den Launcher oder zusätzliche Programme beim Spielen eingeschränkt wird oder Daten an die Firma weitergibt. Das Spiel, das vom Nutzer erworben wurde, gehört dem Nutzer komplett. An dieser Stelle punkten die Polen, da ständige Addons und weitere Kosten den Konsumenten im Gaming-Bereich schon länger auf die Nerven gehen. Eines der besten Beispiele dafür ist EA und Ubisoft. Wer hasst die Release-Politik dieser beiden Kandidaten nicht?

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Das Geschäftsmodell

Das Unternehmen wurde mit der Intension gegründet, dem Konsumenten qualitativ hochwertige Spiele zu bieten und das zum fairsten Preis. Vor allem – und das weiß jeder, der mal einen CD-Projekt-Titel gespielt hat – stehen sie für eine offene Kommunikation mit ihrer Spielerschaft, die das Fundament eines immer wieder bringenden Verbesserungsprozess gewährleistet. In meinen Augen ist das bei keinem anderen Publisher so stark ausgeprägt wie bei CDPR.

CDPR ist davon überzeugt, dass sie durch ihre Unabhängigkeit ihre Kreativität voll ausleben können, sich auf ihre Produkte spezialisieren und fokussieren können sowie das beste Ergebnis abliefern können. Des Weiteren ist die Firma gewilligt, sich langfristig aufzubauen, keine Spiele herausbringen werden, die sich nur über eine kurze Weile verkaufen und setzen auf sogenannte Flagships. Das sind Spiele, die langfristig Profit geben, weil sie über Jahrzehnte ausgeschöpft werden können. Dieses Potential wird nicht nur in Games, sondern in Brettspielen, Serien, Filmen oder in literarischen Werken entfaltet. Ein gutes Beispiel dafür ist das Warcraft-Universum von Blizzard. Mit Witcher hat es auch CD Projekt geschafft ein erstes Flagship aus dem eigenen Hause zu kreieren. Es soll sogar eine Netflix-Serie in Planung sein.

Zum Geschäftsmodell und der Wachstumsstrategie des Unternehmens gehört auch ihr eigener online Vertrieb gog.com. Dieser Steam-Konkurrent ist bereits jetzt einer der wichtigsten Plattformen wenn, es um den Verkauf von Spielen geht. Dadurch macht sich CD Projekt unabhängig von anderen Vertrieben und spart neben Provisionen an Steam auch Kosten für Marketing. Der Publisher strebt es an, internationalen Erfolg und einen globalen Vertrieb zu haben, möchten sich aber langfristig und langsam aufbauen. Auf dem Gaming-Markt setzen viele Menschen darauf, ob ein Spiel nur des Geldes wegen released wird. Wenn Liebe dahinter steckt, ist ein Spiel viel länger erfolgreich und bindet Nutzer langfristiger. So tickt in meinen Augen der typische Gamer.

 

Witcher Zahlen und Fakten
© CD Projekt

 

Bewertung der Aktie

Eine Aktie richtig anhand von Zahlen und Daten zu analysieren ist eine Wissenschaft für sich und würde vermutlich den Rahmen dieses Artikels sprengen. Dieses Unternehmen ist verhältnismäßig klein und nicht wirklich reich an Informationen für Investoren, dennoch gibt es einige Punkte, die bei jeder Aktienanalyse zur Geltung kommen müssen.

Zunächst einmal ist es wichtig, dass das Management selbst mit Kapital im Unternehmen investiert ist. Warum? Weil sie somit klarmachen, dass sie selbst an die Firma glauben und interessiert sind, dieses Unternehmen wirtschaftlich an die Spitze zu bringen (weil sie dadurch selbst profitieren würden). Das ist bei CDProjekt der Fall und deshalb war dieser Punkt einer der ausschlaggebendsten Punkte für meine Entscheidung.

Der vermutliche Hauptgrund, warum man in Aktien investiert, ist die saftige Dividende, die ein Unternehmen an seine Anleger auszahlt. Doch ist das nicht immer unbedingt wichtig. Hier meckere ich auf hohen Niveau. Schließlich möchte man doch Dividenden haben, aber nicht immer ist es in meinen Augen gut, in Unternehmen zu investieren, die noch saftige Dividenden versprechen. Warum? Weil Dividende, die gezahlt wird, dem Unternehmen Geld entnimmt, was sie viel besser investieren könnten. Wenn beispielsweise CD Projekt Red Dividenden in Höhe von 10 Millionen Euro zahlt, sind das 10 Millionen Euro, die das Unternehmen anderweitig investieren könnte. Andererseits möchte ein kleines aufstrebendes Unternehmen durch die Auszahlung von Dividenden auch Investoren anziehen, die in dieses Unternehmen investieren. CD Projekt zahlt mikrige Dividende, weshalb das Wachstum dadurch nicht besonders beeinträchtigt sein sollte.

Der dritte Punkt der in der Analyse von CDPR eine Rolle spielt ist, wie viel Eigenkapital und wie viele Schulden das Unternehmen in der Vergangenheit gemacht hat und zum heutigen Zeitpunkt hat. Anhand der Daten auf Finanzen.net ist zu erkennen, dass sich das Eigenkapital von CDProjekt Red über die Jahre vermehrt hat.

CD Projekt Aktienkurs
© ING

 

Besonders genial finde ich die Politik mit Raubkopierern. Anstatt diese zu verklagen, versuchen sie diese als Kunden zu gewinnen. In der Musikindustrie ist es üblich, dass eine Box exklusive, physische Inhalte als Beilage zum Produkt bietet. Auch CDPR hat mit Witcher beispielsweise eine Landkarte als Beilage für Käufer angeboten. Wie sie selbst einmal sagten Raubkopierer sind bloß Falsch verstandende Kunden. Während Ubisoft, Nintendo und andere Hersteller erfolglos und unendlich ressourcenverbrauchend kleine Kinder verklagen, versucht CDProjekt eben diese als Kunden zu gewinnen. Ein deutlicher Unterschied zu allen Publishern auf dem Markt und in meinen Augen der einzige Schritt in die richtige Richtung. Möchte man etwas verbieten, darf man es nicht möglich machen! Raubkopien gibt es immer, deshalb kann man Kunden nur mit solchen exklusiven Inhalten gewinnen.

Games produzieren ist leicht mit viel Kapital, aber was kann der Publisher darüber hinaus? Geht er mit der Zeit? Erschließt er neue Märkte? Ein Grund, warum ich u.a. auch in Blizzard investiert habe ist, dass Blizzard es schafft, mit der Zeit zu gehen. Sie kaufen sich Mobile-Entwickler, schaffen es mit Skins enorm viel Geld zu verdienen und sind sogar bereits auf den Kinoleinwänden gelaufen. Mit einer Witcher-Serie auf Netflix schafft sich CDProjekt auch bei mir diesen Punkt zu erschleichen. Zwar ist mir die Mobile-Sparte mit Gwent noch lange nicht groß genug, während Ubisoft, EA und Blizzard schon fleißig dazu kaufen, hängt CDProjekt hier ein wenig hinterher. Derzeit scheint das Unternehmen dies aber gar nicht nötig zu haben und sieht es als sinnvoller an, mit Kapital geile Spiele herauszubringen.

 

Das Risiko der Aktie 

CDProjekt hat fast die gleichen Risiken wie jeder andere Gaming-Publisher auch. Sollte ein Spiel einmal floppen und die Erwartungen nicht erfüllen, kann es ganz schnell bergab gehen. Cyberpunk ist seit Jahren angekündigt und die Kosten für die Entwicklung möchte ich mir gar nicht ausmalen. Deshalb ist CD Projekt vor allem mit ihrem Plan sich bei Spielen Zeit lassen darauf angewiesen, dass sie eben abliefern. In der Vergangenheit hat das sehr gut geklappt, die Investoren wurden dafür reichlich entlohnt.

Das nächste Risiko ist die nicht immer ganz klare politische Lage der polnischen Regierung. Denn diese ist sehr konservativ und greift teilweise stark in den Markt ein. Das wird euch genauer in einem Artikel von Steemit.com erklärt. Zwar bleibt die Computerspiel-Branche scheinbar davon unbeeindruckt, doch viele Investoren hat das verunsichert. Meiner Meinung nach stellt das kein Problem dar. CD Projekt gehört zu den wertvollsten und wichtigsten Marken des Landes und macht darüber hinaus den Hauptteil ihrer Einnahmen im Ausland.

Ich bin das Risiko jedoch eingegangen und ich bereue es nicht. Denn Cyberpunk 2077 genießt einen krassen Hype. Selbst wenn die Speielsparte mal etwas einstürzen sollte, hat CDProjekt mit GOG ein zweites Standbein. Auch wenn es nur ein kleines ist, andere Publisher haben dieses nicht und haben wie bereits erwähnt die gleichen Risiken.

Ein Funfact am Rande: CD Projekt Red sind die einzigen, die das Spiel CyberPunk 2077 (basierend auf dem originalen Pen&Paper-Klassiker CyberPunk 2020) produzieren dürfen. Warum? Weil der Entwickler des Rollenspiels Mike Pondsmith diese Lizenz dem polnischen Entwicklerstudio anvertraut hat und er in dieses Unternehmen vertraut. Aus diesem Grund besitzt CDProjekt sogar einen Schutz, dass das Spiel nicht nachgemacht werden darf. Das gibt dem Publisher einen enormen Marktvorteil.

Wie schnell es mit Publishern zu Ende gehen kann, zeigt ein Artikel von Adrian Knapik, von Dailypad.de. Sicherlich wird THQ als ehemals viertgrößter Publisher der Welt den meisten etwas sagen und dennoch ging es bergab. Genauso wie die ehemalige Tochter von Activision, Sierra Entertaiment, hat es nicht fertiggebracht langfristig ihre Absätze zu steigern – obwohl die Verkäufe gut angekurbelt waren.

 

Fazit zur CD Projekt-Aktie

Wie aus den vorherigen Punkten zu entnehmen ist, stimmen nicht alle Punkte mit dieser Firma überein, um überhaupt in sie zu investieren. Warum ich mich dennoch dazu entschieden habe in einen der stärksten polnischen Unternehmen zu investieren, ist simpel. Was diesen Publisher eben auszeichnet, sind die starken AAA-Titel wie Witcher und zukünftig CyberPunk 2k77. Was die Witcher-Reihe alleine aus dem Unternehmen gemacht hat, ist unfassbar und konnte dem Unternehmen dadurch eine Wertsteigerung um fast 1000 Prozent einfahren. Wir alle wissen, dass CyberPunk 2077 einschlagen wird und sich für das Unternehmen somit komplett neue Wege ergeben werden. Das Spiel wird auf Twitch rauf und runter promotet werden und gibt Platz für weitere Addons. Und das ist noch lange nicht alles: Bis zum Jahr 2022 möchte CDPR – neben CyberPunkein weiteren AAA-Titel etablieren. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich hierbei um Witcher 4 handelt oder gar um ein ganz neues Projekt?

Ich denke, dass CDPR zwar berechtigterweise als One-Game-Titel-Company bezeichnet werden kann, jedoch ist das in meinen Augen nicht mal etwas Schlechtes. Wir sehen, dass sie gewillt sind neue Spiele auf den Markt zu bringen und schaffen es, einen Hype auszulösen, wie es bei Halflife 3, einem neuen Diablo oder einem GTA-Titel der Fall ist.

Ich sehe bei diesem Unternehmen sehr starke Parallelen zum Publisher, mit dem ich dick im Plus bin. Die Rede ist von Activision Blizzard. Zwar ist das Kinogeschäft von Blizzard unter den Erwartungen geblieben, aber mit der geplanten Netflix-Witcher-Serie sehe ich optimistisch in die Zukunft.

Des Weiteren ist auch die Mobilesparte des Unternehmens mit Gwent etwas bedient. Es ist nur eine Frage der Zeit bis auch hier das Ruder in die Hand genommen wird. Nach den Einnahmen von Cyberpunk werden Investitionen möglich und nötig werden.

CD Projekt Red
© CDProjektRed

 

 

 

Quellen:

CDPR Fact Sheet 2018 

CDPR Finanzbericht 2018 

CDPR Jahresbericht 2017 

https://www.finanzen.net/bilanz_guv/CD_Projekt_RED

https://www.cdprojekt.com/en/capital-group/market-environment/

Gamestar.de 

Thumbsticks.com

Playm.de 

ps4talk.de 

Spieleberichte.de 

Über MuSc1 921 Artikel
Mein Name ist Lukas Mehling, aber online kennt man mich wohl eher als MuSc1. Ich bin der Gründer und Betreiber von gamerliebe.de. Auf meinem Blog geht es vorrangig um das Thema Selbstständigkeit, Arbeiten und Geld verdienen in der Gaming-Branche. Dabei fokussiere ich mich vor allem auf die Gaming-Branche und Aktien von Videospiel-Unternehmen.