Portugal just ended its tax breaks for foreigners called NHR, now Netherlands wants to do the same to its 30% tax break
Both resulted in lots of tech workers moving to their countries, interesting to see recession happen and then anti foreigner sentiment go up as always https://t.co/24oCqZOJZI
— @levelsio (@levelsio) November 12, 2023
Doch nicht nur die steuerlichen Vorteile sind ein Segen. Eine Person vor Ort profitiert auch von stets gutem Wetter, klarem Himmel und niedriger Kriminalität. Zudem ist auch Zeitverschiebung von gerade einmal einer Stunde zu Deutschland noch hinnehmbar, um seine Arbeit mit seiner deutschen Einnahmequelle – den Zuschauern in Deutschland – fortzusetzen.
In Portugal gibt es den „NHR-Status“ (Non-Habitual Resident), der seit 2009 hoch qualifizierten Fachkräften, wie Ingenieuren, Medizinern, Künstlern und Schriftstellern, angeboten wird, um die Wirtschaft zu beleben. Kriterien für den NHR-Status:
- Man war in den letzten fünf Jahren kein steuerlicher Resident in Portugal.
- Man verfügt über einen Wohnsitz in Portugal oder hat dort mindestens 183 Tage im Jahr verbracht.
- Die Einkünfte entspringen einer gesetzlich festgelegten Tätigkeit.
Bei Erfüllung dieser Bedingungen ist der NHR-Status für zehn Jahre verfügbar.
Vorteile des NHR-Status: Mit diesem Status genießt man erhebliche Steuervorteile.
- 20 % pauschale Einkommenssteuer auf inländische Einkünfte.
- Keine Steuer auf ausländische Einkünfte (z.B. Mieteinnahmen).
- Keine Vermögenssteuer.
Und genau hier liegt der Hund begraben. Wir reden hier nicht um steuerliche Vorteile von ein paar Prozenten, sondern das was die Insel bietet, ist ein wahrer Segen für den Streamer. Keine Steuern auf ausländische Einkünfte und keine Vermögenssteuer. Ich bin ehrlich: Auch ich würde nicht eine Sekunde zögern, den Schritt nach Madeira anzutreten, wenn ich eine Tätigkeit wie das Streamern dermaßen erfolgreich ausüben würde.
Im Vergleich liegt der Höchststeuersatz in Deutschland bei 45 %. Daher ist die Auswanderung für Selbstständige, wie viele große Creator, sowohl finanziell als auch bürokratisch vorteilhaft. Die einzige Bedingung: Man muss die Wohnsitze in Deutschland aufgeben und darf nicht mehr in Deutschland steuerpflichtig sein. Zudem darf man sich nicht länger als sechs Monate am Stück in Deutschland aufhalten.
Ende des Steuerparadieses?
Wo ist das Problem?
„Jeder kann mit seinem Geld machen, was er will“ – ein Totschlagargument, welches man schlecht entkräften kann. Ich halte dennoch jenen einzelnen – welcher Multimillionär auf Twitch Geld spendet – für einen NPC.
Ein Appell an euch: Gebt doch eure Prime Subs oder eure Donations lieber jenen Content Creatoren, die geile Videos machen, aber durch die vielen Reactions, deutlich weniger Klicks und folglich weniger Geld machen. Oder spendet euer Geld kleinen Content Creator, die mit eurer Hilfe fulltime gehen können und dann mehr und noch bessere Videos produzieren können.
Aber doch nicht irgendwelchen Multimillionären mit fragwürdigen Placements und Double Standard-Aussagen. Aber jedem das Seine. Und dennoch ist es moralisch höchst verwerflich, einem Multimillionär Geld zu spenden und problematisch² ist es, wenn dieser nun auch noch auf Madeira wohnt.
Streamer verdienen deutsches Geld, versteuern ihr Geld aber in anderen Ländern bzw. nicht mal das. Gleichzeitig werden deutsche Gelder nicht mehr in Deutschland versteuert, wodurch man hier im Land – welches es wirklich bitter nötig hat – sinnvolle Dinge anstellen könnte.
Man spendet also einem Multimillionär mit zwei Wohnungen, einer Rolex am Handgelenk, schäbig aussehenden Balenciaga-Shirts Geld, welches aber der Allgemeinheit in Deutschland durch die legale Steuerflucht nicht mehr zugutekommt. Infolgedessen können hierzulande weniger sinnvolle soziale und für die Allgemeinheit nützliche Projekte umgesetzt werden.
Zugegeben: Der Staat würde ohnehin nichts Sinnvolles mit diesen Geldern anstellen, aber der portugiesische Staat ebenso nicht – weil kein Staat sinnvoll mit unseren Geldern wirtschaftet. Aber dass zumindest die innere Sicherheit in Deutschland noch funktioniert, hat man sicherlich nicht Steuerflüchtigen auf Madeira zu verdanken.
Im aufgezeigten Tweet wird deutlich, wie krass Portugal seine eigene Bevölkerung verrät. Denn während Ärzte und Fachkräfte mit 45 Prozent besteuert werden, werden Streamer – die gesellschaftlich wertlosen Content schaffen – mit 0 Prozent besteuert. Dabei ist das traurige doch, dass diese Streamer – wie im Fall Elotrix – es nicht im Ansatz nötig hätten, derart wenig Steuern zu zahlen. Hinzu kommt das Problem, dass digitale Nomaden in der Techbranche Remote arbeiten, während parallel dazu Massenmigrationsprojekte dafür sorgen, sog. Fachkräfte aus dem Ausland ins Land zu holen.
Portugal erteilte alleine im Jahr 2020 mehr als doppelt so vielen Einwanderern eine Aufenthaltserlaubnis wie im Jahr 2015. Zudem nehmen die Portugiesen alle verbliebenen Migranten auf, die seit 2015 nach Frankreich und Deutschland wollten, aber das Fenster verpassten, bevor die Nordstaaten die Migration stoppten. Infolgedessen haben sich die Mietpreise in den letzten fünf Jahren verdoppelt.
Jetzt kann es sich keiner der Einheimischen leisten, in der Stadt zu leben, sie sind faktisch überteuert. Das alles bedeutet, dass die Innenstadt von Lissabon voller Amerikaner, reicher Nordwesteuropäer, Brasilianer und Bangladescher ist – so gut wie keine Portugiesen sieht man mehr im eigenen Land und die Städte fühlen sich an wie „Ruinen von etwas Majestätischem“, wie der Twitter User Uberboyo beschreibt.
Lisbon is a premier example of how the modern European city betrays its own people
The average native Portugese income is €900 a month – I met a doctor making €1400 a month – they are taxed at 45%
Yet, there’s a Tax plan that allows rich foreigners to pay 0% tax
Ontop of… pic.twitter.com/oVuiDcs1rB
— Uberboyo (@uberboyo) November 8, 2023
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