Twitch senkt Abo-Preise weltweit – Profitieren die Streamer dadurch?

Twitch Abo Preise
© twitch

Was bereits in Mexiko und der Türkei funktioniert hat, wird nun auch im Rest der Welt etabliert. Twitch senkt die Kosten für die Abos weltweit und passt sie der Kaufkraft der entsprechenden Länder an. Fünfmal mehr Abonnements verschenkten laut Twitch die Zuschauer in den Regionen, die zu Testzwecken ausgewählt wurden. Twitch begründet die Änderung mit mehreren Argumenten. Zum einen möchte Twitch natürlich die Hürde für Menschen nehmen, die aus eher ärmeren Regionen kommen. Nicht jeder hat das Geld 4,99 Dollar zu bezahlen, weil eben 5 Dollar nicht überall 5 Dollar wert sind. Um eben auch Menschen in Schwellenländern wie Afrika, Mexiko, Südamerika oder weiten Teilen Asiens das Supporten der Lieblings Streamer ermöglichen. Natürlich profitiert Twitch auch davon. Eine klassische Win-win-Situation für Twitch und die Streamer/innen. Wie bereits erwähnt, sorgt laut Twitch diese Vergünstigung auch dafür, dass die Streamer/innen auf der Plattform mehr verdienen. Twitch spricht von einer Verdoppelung der Einnahmen.

Twitch gibt sich aber auch sehr kulant, was aktuelle Umsatzeinbußen betrifft. Die Amazon-Tochter deckt beispielsweise drei Monate lang 100 Prozent des gesamten Umsatzes des Streamers. Danach werden alle drei Monate die Umsätze um 25 Prozent nach unten korrigiert. Auch zahlt Twitch eine Umsatzanpassung, für jene, die 85 Prozent der durchschnittlichen Stunden gestreamt haben. Dieser Durchschnittswert ermittelt sich aus den letzten drei Monaten der Prime-Abo-Einnahmen und den gestreamten Stunden. Jene die also 85 Prozent des Wertes erreichen, bekommen diese Umsatzanpassung.

Ich bin mir sehr unsicher, ob die Daten, die Twitch angibt, wirklich so eintreten. Man muss bedenken, dass in den Ländern wie Mexiko oder der Türkei die allgemeine Twitch-Szene eher klein im Vergleich zur westlichen Szene ist. Wenn also zum Beispiel vorher die Preise 5 Dollar waren und nun umgerechnet 2 Dollar kosten, löst das in einem Land, wo das Lohnniveau niedrig ist, eben einen größeren Hype aus, wie in den westlichen, Kaufkraft stärkeren Regionen. Aber Twitch ist natürlich nicht blöd und ich denke, dass sie genau wissen, was sie tun.

Ich vermute auch, dass Twitch auf ihrer eigenen Platzform eine gewisse soziale Gerechtigkeit schaffen möchte. Während man früher 5 Euro für einen Streamer investiert hat, kann man nun, zwei bis drei Streamer unterstützen. Ich glaube, dass es dafür sorgt, dass es weniger ganz große, sehr reiche Streamer gibt und dafür eben mehr die auf einem ähnlichen Niveau verdienen.

Ich denke, dass diese Entscheidung für Twitch sehr profitabel ist, glaube aber, dass große Streamer eher darunter leiden und kleinere Streamer davon profitieren. Die großen geben Einnahmen ab, die kleinen können potenziell ein wenig davon abbekommen.

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Mein Name ist Lukas Mehling, aber online kennt man mich wohl eher als MuSc1. Ich bin der Gründer und Betreiber von gamerliebe.de. Auf meinem Blog geht es vorrangig um das Thema Selbstständigkeit, Arbeiten und Geld verdienen in der Gaming-Branche. Dabei fokussiere ich mich vor allem auf die Gaming-Branche und Aktien von Videospiel-Unternehmen.

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