Das Apple der Videospielindustrie – Nintendo Aktienanalyse

Nintendo Aktie
© Nintendo

Eine neue Aktienanalyse von einem Entwicklerstudio und Publisher. Dieses Mal richten wir unseren Blick nach Japan, dem wohl ältesten Spieleentwickler auf dem Globus. Nintendo ist an der Börse und demnach kann man auch als private Person dort investieren. Das mittlerweile die ältere Generation Namen von Spielen oder Marken kennt, ist aufgrund des sehr großen Gaming-Marktes mittlerweile keine Seltenheit mehr. Doch Nintendo war bereits unseren Eltern ein Begriff, als die Gaming-Branche eben noch nicht so groß war. Das spricht meiner Meinung nach für einen sehr starken Einfluss dieser Marke. Gerade deshalb ist das Unternehmen interessant und man sollte sich damit – vor allem, wenn man ein Gamer ist – befassen. Wie immer gilt – wie in allen meinen Analysen – dass ich keine Kaufempfehlung ausspreche und ich lediglich einen kleinen Motivationsschub für potenzielle Investoren geben möchte. In diesem Guide gehe ich anders vor, als in meinen Aktienanalysen zu CD Projekt, Take-Two oder Activision Blizzard und weniger auf die Geschichte eingehen, sondern nur das wichtigste von heute beschreiben. Viel Spaß also mit der Analyse der Nintendo Aktie. Wichtiger Hinweis: Hierbei handelt es sich natürlich nicht um eine Kaufempfehlung! Aktien sind immer mit einem Risiko verbunden, weshalb ein Kauf immer gut überlegt sein muss!

 

Das Geschäftsmodell

Kommen wir also direkt zum Geschäftsmodell von Nintendo. Anders als Blizzard, Take-Two oder CD Projekt besitzt Nintendo nicht nur eigene Spiele, sondern auch die dazugehörigen Konsolen. Damit konkurriert Nintendo nicht nur mit den genannten Spieleentwicklern, sondern auch mit riesigen Konzernen wie Sony und Microsoft und sind mitten im Konsolenkrieg. Auch wenn die aktuellen Entwicklungen die typische Konkurrenz unter Konsolenherstellern ein wenig entschärft, mischt Nintendo selbstverständlich mit an vorderster Front mit. Ich sage immer so gerne, dass Nintendo das Apple der Videospielbranche ist. Nintendo bringt Spiele raus und veröffentlicht sie exklusiv auf ihren eigenen Konsolen. Konsolen wie die Switch sind aber auch für andere Publisher und vor allem für den asiatischen Markt ein wichtiger Punkt. Nicht umsonst bringen Publisher wie CD Projekt, Activision Blizzard oder Microsoft Switch-Versionen für ihre größten Titel heraus.

Neben einem Videospielhersteller ist Nintendo also auch Konsolenhersteller und das über Jahre mehr als Erfolgreich. Nintendo verfolgt uns schon seit unserer Kindheit, weshalb sich Nintendo als starke Marke mit tollen Spielen in den Köpfen eingebrannt hat. Und das ist auch Teil ihrer Strategie. Nintendo zielt auf Kinder ab, weil diese anfälliger für solche Produkte sind. Aber darüber hinaus begeistert Nintendo nicht nur junge, sondern auch ältere Zielgruppen. Nintendo hat es mit der Wii U meiner Meinung nach als einer der ersten Unternehmen geschafft, Videospiele in das Wohnzimmer der Familien zu bringen. Und diese genialen Spiele und etablierten Marken bieten sie ausschließlich für ihre Konsolen an. Deshalb hat Nintendo eine besondere Kundenbindung und Exklusivität. Man kann nur mit Nintendo oder muss darauf verzichten. Vor allem die Switch hat sich im Jahr 2020 sehr stark verkauft – Corona sei Dank – weshalb Nintendo eine Art Revive erlebte. Generell kann man sagen, dass die Switch-Konsole Nintendo zu einer neuen Stärke verholfen hat.

 

Die Bewertung der Aktie

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Anhand welcher Kriterien ich eine Kaufentscheidung für eine Aktie treffe, habe ich mal in einem sehr ausführlichen Guide erklärt. Schauen wir uns also mal an, inwieweit Nintendo in mein Schema passt. Nintendo ist nicht Gründer geführt, was ist nicht für gut empfinden kann. Bedenken muss man jedoch, dass dieses Unternehmen schon über 100 Jahre existiert und im Laufe der Zeit immer größere Unternehmen und Investoren sich die Anteile des Unternehmens weggeschnappt haben. Ich weiß nicht, ob das ein Argument ist, aber ich kann darüber hinwegsehen. Wie sieht es mit der Verschuldung von Nintendo aus? Ich sehe diesem Punkt etwas skeptisch entgegen. Die Verschuldung ist mal höher und mal wieder weniger – es ist also nicht so, dass Nintendo über mehrere Jahre immer Schulden abbaut, sondern mal viel abbaut und dann mal wieder viel aufnimmt. Man weiß also nicht wirklich, woran man hier genau ist. Generell ist es ein schlechtes Zeichen, wenn ein Unternehmen immer mehr Schulden aufnimmt, um damit dann seine Gewinne zu steigern und das beobachte ich bei der Aktie von Nintendo.

Eines der guten Argumente, was für einen Kauf der Nintendo Aktie spricht, sind die Aktienrückkäufe seitens des Unternehmens. Denn es befinden sich von Jahr zu Jahr immer weniger Aktien im Umlauf, weshalb die Aktien dadurch automatisch mehr wert bekommen. Es ist jedoch fraglich, ob sich diese Entwicklung weiterhin durchsetzt. Doch welche Risiken hat Nintendo sonst noch? Nintendo ist mit einer Marktkapitalisierung von 67 Milliarden ist es relativ unwahrscheinlich, dass das Unternehmen von heute auf Morgen pleite geht. Doch dass ein Unternehmen lediglich im Wert sinken muss, damit es das eigene Geld verschlingt, ist an der Börse leider eben ausreichend. Nintendo hat sehr stark von Corona profitiert, wohl so stark wie kein anderes Game-Unternehmen, die Frage die sich mir stellt: wir Nintendo im Kurs wieder einsacken, wenn Corona vorbei ist oder wird der Höhenflug weiter gehen? Meiner Meinung nach ist die Aktie aktuell sehr hoch, weshalb man auf eine Korrektur hoffen kann. Ich empfehle, dass man über einen Sparplan über längere Sicht einen günstigen Einstiegskurs erwischen sollte. Bei einer Aktie, die aktuell sehr hoch gehandelt ist, empfiehlt sich meiner Meinung nach immer ein Sparplan, wenn man nicht eine andere gute Alternative im Petto hat. Man muss unbedingt berücksichtigen, dass Nintendo aktuell Rekordgewinne verzeichnet – diese müssen sie meiner Meinung nach nutzen, um noch bessere Spiele zu produzieren und vor allem auch mal neue IP’s zu launchen.

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Fazit

Ich schreibe schon seit dem 24. Juli an diesem Artikel und ich hatte immer den Eindruck, dass Nintendo den neuen Markt noch nicht so verstanden und oder durchbrochen hat – doch seit diesem Jahr bin ich ein wenig anderer Meinung, auch wenn mich Nintendo noch nicht komplett überzeugt hat. Die Switch war eine der Sensationen in diesem Jahr und war das meistgesuchte Produkt auf Amazon im Jahr 2020. Die Switch gilt als Gewinner im Konsolenkrieg zwischen Microsoft und Sony, doch liegt Nintendo ganz klar unter ihren eigenen Möglichkeiten. Nintendo ist sehr schwach im mobile Markt und ist seinen Fans gegenüber sehr feindlich gesinnt.

Immer wieder klagt Nintendo gegen Modder, die aus ihren Spielen eben neue Inhalte kreieren und das ist meiner Meinung nach in der heutigen Zeit eine absolute Schande, weil sich Nintendo damit nur selbst ins eigene Bein schießt. Egal ob es sich um Mods von The Legend of Zelda, Pokémon oder Super Mario handelt – Nintendo droht mit Klagen und vernichtet viele Jahre lange Arbeit ihrer Fans. Schon lange könnte Nintendo einen eigenen Marktplatz für ROM-Hacks oder Mods anbieten, wo Modder Zugriff auf APIs und Bibliotheken der Spiele haben oder ähnliches. Ebenso ist Nintendo auch längst nicht im Smartphone-Markt angekommen und bringt Spieler für das Spiel nur halb erfolgreich. So hat Nintendo sich sogar dazu entschieden ihren Fokus vom mobilen Gaming zu ziehen, um sich auf die Switch zu fokussieren.

Wie auch bei der Take-Two-Aktie war ich dem Unternehmen – aus Sicht eines Investors – eher negativ gegenüber eingestellt. Ich mag das Unternehmen nicht, auch wenn ich die Switch mittlerweile einfach nur Liebe und es hier mit meinen Emotionen durchgeht. Alleine, wenn man sich die Investoren-Relations anschaut ist das ein Kampf diese zu verstehen und es macht absolut keinen Spaß sich mit diesem Unternehmen zu befassen. Während es bei Take-Two, Activision Blizzard, CD Projekt, Ubisoft, Paradox und weiteren schöne anschauliche Präsentationen bietet, hat Nintendo gar nichts in der Richtung aufbereitet.

Ebenso bin ich der Meinung, dass Nintendo kein Unternehmen der neuen Economy ist. Das Unternehmen aus Japan weiß, wie man Geld vor 2010 verdient hat, aber nicht wie man heute in der Branche Geld verdient. Zwar kennt jeder die Titel wie Pokémon, The Legend of Zelda, Super Mario, Animal Crossing und viele weitere geniale Titel, aber sie ziehen daraus keinen dauerhaften Profit. Sollte das beabsichtigt sein, würde ich wenigstens diese Strategie in gewisser Weise appreciaten, aber ich werde aus Nintendo nicht schlau.

Die Pokémon-Titel werden mittlerweile wie Call of Duty-Titel hingerotzt und begeistern langjährige Fans schon länger nicht mehr. Ich bin der Meinung, dass Nintendo einfach nur noch überlebt, weil sie die alte Generation hat, die einfach blind das kaufen, was sie in ihrer Kindheit gespielt haben. Nintendo muss endlich den mobilen Markt ergreifen

Doch mit etwas Recherche zeigt sich, dass Nintendo gerade auf einem sehr guten Weg ist, den neuen Markt zu begreifen. Aber ich finde, dass Nintendo es nicht wirklich schafft überragende, neue Titel zu schaffen. Wie bereits erwähnt casht Nintendo einfach nur ihre Marken aus, bringt aber keine neuen Titel auf den Markt.

Ich möchte nicht behaupten, dass ich Nintendo besser führen kann, aber meiner Meinung nach könnte man Pokémon zu deutlich stärkeren Wachstum verhelfen, indem man zum Beispiel Skins für die Pokémon verkauft oder mal ein Pokémon-Multiplayer-Spiel rausbringt.

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Mein Name ist Lukas Mehling, aber online kennt man mich wohl eher als MuSc1. Ich bin der Gründer und Betreiber von gamerliebe.de. Auf meinem Blog geht es vorrangig um das Thema Selbstständigkeit, Arbeiten und Geld verdienen in der Gaming-Branche. Dabei fokussiere ich mich vor allem auf die Gaming-Branche und Aktien von Videospiel-Unternehmen.

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