Ich habe noch nie etwas über diesen Publisher auf meinem Blog verloren, umso mehr freue ich mich, dass ich nun eine kleine Analyse bzw. Bewertung der Take2 Aktie schreiben kann. Dieser Publisher zählt meiner Meinung nach mit Activision Blizzard und CD Projekt zu den wichtigsten im Gaming-Markt und ist in meinen Augen der beste Publisher, der den Casual-Gamer-Markt bedient. Es gibt auch noch viele weitere tolle Publisher wie Square Enix oder Paradox Interactive, aber auch Publisher wie Ubisoft oder EA in die man zwar auch investieren kann, jedoch diese für mich komplett irrelevant sind. Sicherlich kennt man die wohl bekanntesten Titel Grand Theft Auto oder Red Dead Redemption, doch ihr werdet staunen, welche bekannteren Marken außerdem zum Publisher gehören. Wie immer möchte ich keine Kaufempfehlung aussprechen, sondern euch das Unternehmen und meine Meinung dazu preisgeben. Ich selbst habe zu diesem Zeitpunkt keine Take2 Aktien, jedoch bin ich immer mal wieder kurz davor, in diese Firma zu investieren.
Geschichte von Take Two Interactive
Ich bin es leid diesen Satz zu schreiben, denn wie bereits bei meiner Activision Blizzard oder CD Projekt Aktienanalyse muss ich das Gleiche schreiben. Das Geschäftsmodell von Take2 Interactive besteht darin, Spiele zu entwickeln, sie zu vermarkten, eine Fanbase zu schaffen und mit weiteren Fortsetzungen dann die Kuh zu melken. Ein Blick auf die bisherigen Releases von Take gibt mir ein klares Bild vom Unternehmen. Zu den bekanntesten Games gehören BioShock, Borderlands, Duke Nukem, Grand Theft Auto, LA Noire, Mafia, Max Payne, Midnight Club, Red Dead Redemtpion, Serious Sam, Sid Meiers Civilisation, Stronghold, Tropico, The Elder Scrolls IV: Oblivion und weitere bekannte Sport-Reihen wie NBA oder WWE.
Wie auch die meisten Publisher versucht Take2 verstärkt auf den mobilen Markt zu gehen und schafft es auch in ihren Spielen Mikrotransaktionen zu implementieren. Meiner Meinung nach ist aber der Mobile-Anteil des Unternehmens nicht so stark, wie er sein könnte. Doch auch eine gute Nachricht gibt Hoffnung: Erst vor kurzem hat Take2 begonnen seine laufenden Gewinne aus Mikrotransaktionen zu beziehen. Das heißt, dass hier also enormes Wachstumspotential wartet, denn die große Monetarisierung hat gerade erst begonnen. Dennoch macht mich das Unternehmen in manchen Bereichen wirklich stutzig. Ich weiß nicht so recht, was ich von diesem Unternehmen halten soll, doch dazu später mehr.
Mit Social Point gehört seit 2017 das spanische Entwickler Studio zum amerikanischen Unternehmen dazu. Das bekannteste Spiel des Studios heißt Dragon City und war im Jahr 2012 eines der Top Rated Games auf Facebook. Heute hat das Spiel über 5 Millionen Downloads im PlayStore. Doch das Entwicklerstudio hat aktuell weitere Titel in der Pipeline, die in den kommenden Jahren veröffentlicht werden sollen.
Für jeden Investor in einen Publisher an der Börse ist das Thema eSport ebenso interessant. Auch in elektronischen Sportligen hat Take2 Interactive seine Finger im Spiel. Denn mithilfe ihrer Partnerschaft mit der NBA, haben sie es geschafft, die größte competitive Basketball-Liga in den eSport zu etablieren. Darüber hinaus hat die gesamte NBA2K-Serie bis dato über 90 Millionen Exemplare absetzen können. Weitere bekannte Reihen aus dem Sportbereich die 2K angehören sind beispielsweise WWE und Golf.
Bewertung der Take Two Interactive Aktie
Verglichen mit meinen beiden Gaming-Publishern CD Projekt und Activision Blizzard habe ich mich bis zu diesem Artikel kaum mit der Firma auseinandergesetzt und deshalb werde ich bei der Analyse etwas anders vorgehen als bei den anderen beiden Unternehmen. Der Artikel hat in mir Stimmungsschwankungen verursacht. So war ich zunächst eigentlich sehr positiv auf Take2 gestimmt. Ich recherchierte und stellte fest, dass sie zwar sehr viele bekannte Spiele-Serien besitzen, jedoch im direkten Vergleich einfach schlechter performen als Activision Blizzard. Nun habe ich einen Blick auf die Annual-Reports geworfen und bin wiederum durchaus positiv von der Aktie überrascht.
Was mir an Take2 gefällt ist, dass sie den Casual-Gamer-Markt sehr gut bedienen und mit Titeln wie GTA oder Red Dead Redemption zwei absolute Klassiker geschafffen haben, die jededs Jahr laufen werden, weil sie eben immer neue Fans und alte Gamer begeistern werden. Die Aktie bietet mit einer Marktkapitalisierung von 14 Milliarden eine bessere Sicherheit als die Aktie von CD Projekt mit rund 8 Milliarden. Während CD Projekt mit ihren zwei Titeln The Witcher und Cyberpunk glänzen kann, so kann Take2 weitaus mehr Flagsships vorweisen. Dennoch muss man auch bedenken, dass obwohl Take2 so viele bekannte Titel hat, sie nicht im Ansatz an Blizzard herankommen. Denn mit 45 Milliarden Market Cap steht Activision deutlich besser da und bleibt in meinen Augen das beste Unternehmen der Branche.
Man muss sich die Frage stellen, in welche der drei Aktien man investiert. Investiert man in alle drei Publisher, hat man mehr Sicherheiten, da man jeden guten Publisher am Markt abdeckt. Auf der anderen Seite kann man auch mit CD Projekt und Blizzard eben nur die – meiner Meinung nach – besten zwei Publisher am Markt abdecken und eben viel mehr Geld investieren und dann schlussendlich herausholen. Wer also Sicherheit sucht, sollte sein Kapital auf diese drei Unternehmen aufteilen.
Gut an dem Unternehmen finde ich, dass sie keine Dividenden zahlen und somit Geld einsparen und es in sich selbst investieren können. Ein Faktor, der mich von der Aktie überzeugt. Die Bilanz zeigt mir, dass das Unternehmen relativ Volatil ist. Im Jahr 2017 hatten sie weniger Schulden, also hat sich das Unternehmen Schulden aufgenommen, um eben den Gewinn zu steigern. Blizzard hat es beispielsweise geschafft, Schulden zu senken und gleichzeitig mehr Gewinne zu erzielen.
Schauen wir uns mal die wichtigsten Punkte bei meiner Form der Aktienbewertung an. Wie sieht es mit dem eigenen Management aus: Sind sie selbst in dem Unternehmen investiert? Wirft man einen Blick auf die Investoren- Summary sieht man keinen Namen der Führungsetage von Take2 mit einem erheblichen Anteil aufgelistet. Recherchiert man jedoch weiter so kommt man zum Ergebnis, dass der Manager Strauss Zelnick selbst mit seiner Investmentfirma in Take Two Interactive investiert ist und somit eben auch am Gewinn des Unternehmens, weil er selbst daran verdient, interessiert ist. Ein weiterer Punkt der für diese Aktie spricht!
Das Risiko der Take Two Interactive Aktie
Take2 sagt selbst, dass sie sehr abhängig von ihrem größten Titel – Grand Theft Auto sind – und sollten sie es nicht schaffen immer wieder neue Inhalte zu bringen, das Spiel mit würdigen Nachfolgern auszustatten oder eben die Nachfrage nach dem Spiel einfach einbricht, so werden sie mit einem Schlag 40 Prozent ihres Umsatzes verlieren. Man muss sich also im Klaren sein, ob man sich diesem Risiko aussetzen möchte. Aktuell sieht es so aus, als würde GTA noch viele Jahre weiter Geld einbringen. Das Spiel läuft auf Twitch rauf und runter, wird von einer großen Community mithilfe von Servern am Leben gehalten, mit Plugins ausgebessert und eigene Server verdienen selbst an dem Spiel mit. Das beweisen die noch immer starken Verkaufszahlen des Titels.
Das Unternehmen ist vor allem im Jahr 2018 starken Aufstiegen und Abstiegen ausgesetzt, wie man es auf dem Kurs oben sehen kann. Wenn also ein großer Titel wie Red Dead, LA Noire, GTA oder Mafia released wird, steigt der Kurs zwar, jedoch fällt er dann wieder, weil sie eben aus den Spielen keine laufenden Gewinne haben. Blizzard hat dort mit ihren Lootboxen einen klaren Vorteil. Auch die Schulden – das beweisen Bilanzen des Unternehmens – steigen, sinken und steigen wieder. Man weiß also nicht, was man genau hat, wenn man in Take2 investiert.
Aktuell erleben wir auf dem Gaming-Markt in Sachen Mikrotransaktionen eine Art Sättigungsgefühl. Immer weniger Geld verdienen die Publisher mit ihren Iname-Verkäufen. Eine Momentaufnahme? Take Two scheint davon weniger betroffen zu sein, denn so konnten sie 2019 vor allem dank GTA viele Gewinne aus Mikrotransaktionen verzeichnen. Vielleicht ist dieses Sättigungsgefühl noch nicht so stark bei den Gamern von Take Two durchgedrungen, da Take Two sich diesbezüglich eher zurückgehalten hat oder es wird in naher Zukunft an der Zeit sich neu zu organisieren. Es bleibt also auch abzuwarten, ob Take2 auch weiterhin durch Ingame-Verkäufe Geld verdienen kann.
Sonst hat dieser Publisher gleichen Risiken wie alle anderen Publisher auf dem Markt. Microsoft oder Sony können aus irgendwelchen Gründen das Spielen der Produkte unterbinden (durch einen bewussten oder unbewussten Fail), der Staat könnte das Spiel verbieten oder indizieren oder Microsoft sagt nein und das Spiel kann nicht mehr auf dem PC gespielt werden. Risiken, die unwahrscheinlich gering sind, aber sich bewusst machen sollte.
Fazit zur Take Two Interactive Aktie
Auch wenn ich in meinem Beitrag sehr viel Negatives über die Take2 Aktie gesagt habe und es den Anschein macht, dass ich nicht großartig vom Unternehmen überzeugt bin, so denke ich, dass jetzt der ideale Einstiegskurs ist. Ich denke, dass Take2 eine hervorragende Infrastruktur besitzt und sehr viele Titel noch viel besser machen kann. Viele Titel werden sicherlich mit einem weiteren Teil ausgestattet und da der Gaming-Markt enorm gewachsen ist, werden neben alten begeisterten Kunden, eben auch viele neue Kunden die Produkte kaufen. Berücksichtigt man den Faktor, dass GTA V einer der erfolgreichsten Spiele überhaupt ist, so sollte jedem klar sein, was dieses Entwicklerstudio kann. Mit dem erwirtschafteten Kapital sollte es ihnen, ohne Probleme möglich sein weitere epischen Unterhaltungswert zu schaffen. Doch ich möchte auch etwas Wind aus den Segeln nehmen:
Wenn man jetzt mal CD Projekt und Take2 vergleicht, dann sieht man, dass CD Projekt mit weitaus weniger Titeln ähnliche Erfolge erzielt. Die Verkaufszahlen von Take2 sehen wie folgt aus:
Grand Theft Auto V – 115 Millionen
Red Dead Redemption 2 – 26,5 Millionen
Borderlands 3 – 5 Millionen
CD Projekt schafft es alleine mit The Witcher 20 Millionen Exemplare abzusetzen und das für ein deutlich kleineres Studio. Während Take2 so viele bekannte Titel hat – die alle sicherlich profitabel sind – so finde ich, dass Take2 viel mehr auf Qualität statt Quantität achten sollte.
In meinen Augen ist Take Two noch lange nicht so stark im Mobile-Markt wie sie sein sollten und ebenso auf dem PC nicht so stark, wie ein Activision oder CD Projekt-Titel. Und hierbei liegen die beiden Haupteinnahmequellen der Branche. Wenn Take2 es also nicht zeitig schaffen sollte ihre Gewinne auf diese Plattformen zu bringen, glaube ich, dass andere Publisher an ihnen vorbeiziehen werden. Sollte es Take2 jedoch schaffen, dann wartet hier ein fetter Gewinn! Der Launch von Red Dead auf dem PC lief eher weniger gut für das amerikanische Unternehmen. Ob sie sich in Zukunft stärker auf dem PC-Markt positionieren können? Ich bin kein Nostradamus und halte wie gesagt Blizzard oder CD Projekt für das bessere Investment. Doch sollte man die Produkte lieben – so wie ich – kann man auch mit Take2 Interactive absolut nichts falsch machen! Ich denke, dass auch ich bald Aktien von diesem Unternehmen in meinem Depot haben werde.
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