Microsoft-Leaks im Überblick: Zahlreiche Dokumente im Netz gelandet

Xbox Leak
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Handelt es sich hierbei um den womöglich größten Xbox-Leak in der Konsolen-Geschichte? Die veröffentlichten Dokumente haben es jedenfalls in sich. Während sich Microsoft und die FTC bezüglich der Übernahme von Activision Blizzard immer noch nicht ganz einig sind, gelangten in den vergangenen Tagen Dokumente an die Öffentlichkeit, deren Inhalte ganz gewiss noch nicht für das Rampenlicht bestimmt waren. Eine der wohl größten Überraschungen, die die Dokumente enthielten, waren gewiss die Pläne für die nächste Xbox Series X. Die Leaks zeigen eine Roadmap auf, die Microsoft bis 2030 vollendet haben möchte.

Xbox-Leak: Microsoft macht die Konsole rund

Dass Microsoft bereits Pläne für die Weiterentwicklung der Xbox Series X hat, dürfte wenig überraschen. Interessant ist hingegen, wie konkret die Pläne sind und welche Bilder und Infos im Rahmen des Leaks an die Öffentlichkeit gelangten.

Unter dem Codenamen Brooklin entwickelt man im Hause Microsoft derzeit eine Konsole, die nicht länger eckig ist, sondern zylinderförmig. Schon 2024 könnte dieses frische Design den Markt erobern, ausgestattet mit 2 TB Festplattenspeicher gegenüber dem 1 TB Festplattenspeicher, über das die Xbox Series X aktuell verfügt. Darüber hinaus wird die neue Xbox Series X den geleakten Informationen zufolge über einen USB-C-Anschluss vorne verfügen, über den ihr künftig euren Controller aufladen könnt.

Die womöglich größte Änderung ist, abgesehen von der Form, dass die Xbox Series X mit Codename Brooklin über kein optisches Laufwerk mehr verfügen soll. Für all jene, die sich gerade deshalb eine Konsole mit Laufwerk zulegten und die diese als Blu-ray-Player und Mediencenter nutzten, dürfte das ein großer Dämpfer sein, der in den sozialen Netzwerken schon heiß diskutiert wird. Denn Cloud Gaming wird durch dieses Vorhaben deutlich vorangetrieben. Ein Kernaspekt von Microsofts Gaming-Strategie.

Xbox-Leak: Der neue Controller Sebile

Neben einer aktualisierten Konsole arbeitet man bei Microsoft den geleakten Dokumenten zufolge scheinbar auch an einem neuen Controller, der derzeit den Namen Sebile trägt und offenbar im kommenden Jahr zum Preis von 69,99 USD in die Geschäfte kommen wird. Auffallend ist natürlich, dass der Controller zweifarbig ist, was die inneren Werte angeht, ist noch nicht zu viel bekannt.

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Microsoft verspricht auf der unfreiwillig veröffentlichten Grafik jedoch, dass der Controller über Cloud- und Bluetooth 5.2-Konnektivität verfügen und präzises haptisches Feedback liefern wird. Die VCA-Griffe werden als Lautsprecher fungieren, während die Buttons deutlich leiser zu bedienen sind. Das sind zwar ein paar Infos, ins Detail geht man hierbei allerdings nicht – man hält es zunächst vage.

Der Fahrplan für die Xbox

Wie es mit der Xbox weitergeht, hat man sich bei Microsoft derzeit bis etwa 2030 überlegt, wie mehrere Bilder einer Präsentation zeigen. Konkret geht es aber vor allem hinsichtlich der Finanzjahre 2024/25 zu. So ist aktuell geplant, dass Sebile Ende Mai 2024 auf den Markt kommt, ehe Ende August Die Xbox Series S mit 1 TB Speicherplatz gelauncht wird – die trägt derzeit den Codenamen Ellewood.

Brooklin könnte im Oktober folgen und 499 USD kosten, während Ellewood mit 299 USD erneut deutlich günstiger ist. Selbst zu möglichen Black-Friday-Angeboten hat man sich bereits Gedanken gemacht, wie ihr sehen könnt.

Die unschönen Seiten des Business

Aufgedeckt wurden neben neuen Konsolen-Plänen aus dem Hause Microsoft unter anderem E-Mails, die einen faden Beigeschmack hinterlassen. So zeigte sich Xbox-Boss Phil Spencer von Sonys PlayStation 5 wenig beeindruckt – um es mal diplomatisch auszudrücken. Nach der PS5-Ankündigung schrieb Spencer an Microsoft-CEO Satya Nadella, dass man das bessere Produkt als Sony habe – und das sei nicht nur aufgrund der Hardware der Fall, auch die Software und die Services seien deutlich besser. Obwohl er bescheiden sein wolle, sei dieser Tag [der Tag der PS5-Ankündigung] ein guter Tag für Xbox.

Zudem machen erneut Mails die Runde, laut denen Microsoft beabsichtigte Nintendo zu kaufen. In diesen erklärte Spencer, dass es für ihn ein Karriere-Highlight wäre, Nintendo zu kaufen und er glaube, dass dies beiden Unternehmen zu Gute käme. Dennoch gibt es einen Seitenhieb: Nintendo brauche einfach lange, um zu erkennen, dass die Zukunft des Unternehmens abseits eigener Hardware sei – verdammt lange.

Falls ihr euch übrigens fragt, wie die Dokumente an die Öffentlichkeit gelangten: Laut Cecilia D’Anastasio hätte nicht die FTC diese geleakt, viel mehr sei es Microsoft selbst gewesen. Versehentlich. Valve, Electronic Arts, Warner Bros oder Square Enix standen im Raum, welche ich dann wiederum für wahrscheinlicher halte. Auch eine Zenimax-Übernahme ist im Dokument thematisiert, welche später schließlich eingetroffen ist. Zudem könnte – durch die ABK-Übernahme – in diesem Punkt das Interesse von Nintendo oder Electronic Arts wegbewegt haben.

Welche Konsequenzen hat der Xbox-Leak?

Diese Frage lässt sich schwer beantworten. Da sich das Material wie ein Lauffeuer verbreitet und sich längst herumgesprochen hat, was der Konzern für seine Konsole plant, dürfte es längst zu spät sein, die Dokumente noch aus dem Internet tilgen zu wollen.

Die Auswirkungen auf den Konsolen-Release selbst dürften ebenfalls gering ausfallen. Zu beobachten gilt jedoch, wie sich die Verkaufszahlen entwickeln und ob vielleicht auch die Microsoft-Aktie einen Dämpfer erfährt. Mehr als ein kleiner Schluckauf war bislang jedoch nicht drin. Eines lässt sich jedoch nicht bestreiten: Online ist Microsoft mit der Xbox derzeit in aller Munde – unfreiwilliges Marketing sozusagen …

 

Neue Spiele für den Game Pass

Auch neue Inhalte für den Game Pass sind im Rahmen der Xbox Leaks ein Thema im Internet geworden. Davon sind einige Spiele bereits erschienen bzw. bereits verschoben worden oder waren deutlich früher angedacht. Zum Beispiel sollte TES VI bereits 2024 erscheinen. Mittlerweile ist bekannt, dass es wohl frühstens 2026 erscheinen soll.

 

Schadensbegrenzende Reaktion von Phil Spencer

In Windeseile verbreiten sich die Leaks im Internet, entsprechend schnell reagierte Xbox Chef Phil Spencer mit einem Statement zu diesen Leaks. In dem Tweet heißt es, dass die Dokumente und Pläne bereits veraltet sind, sich Neuerungen ergeben haben und zudem über die Pläne berichtet wird, wenn es so weit ist. Dass es diese Pläne also gab, steht damit außer Frage und wird von Phil Spencer indirekt bestätigt. Ich denke, dass Microsoft die Reaktionen der Fans, Kunden und Konkurrenz auf diese Leaks abwarten wird und ihre Pläne anpassen wird und die Ideen in der oder abgewandelter Form irgendwann veröffentlichen wird.

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Mein Name ist Lukas Mehling, aber online kennt man mich wohl eher als MuSc1. Ich bin der Gründer und Betreiber von gamerliebe.de. Auf meinem Blog geht es vorrangig um das Thema Selbstständigkeit, Arbeiten und Geld verdienen in der Gaming-Branche. Dabei fokussiere ich mich vor allem auf die Gaming-Branche und Aktien von Videospiel-Unternehmen.

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