Warum Dota2 einfach das beste MOBA im competitive eSport ist

dota2 league of legends
© gamerliebe

Da leider mittlerweile viele eine völlig verdrehte Sicht vom eSport haben und nicht genau wissen, was eSport ist, den möchte ich mit diesem Artikel ein wenig wach rütteln. Denn im heutigen eSport sind mir vor allem zwei Titel ein Dorn im Auge: Fortnite und League of Legends. Diese beiden Spiele sind trotz ihrer popularität nicht würdig, sich eSport-Titel zu nennen! Es ist ähnlich wie im Rap-Geschäft. Der Markt wächst, jeder fängt an Rap zu hören und damit wird auch mehr und mehr Schmutz erfolgreich. Und so ist es mit League of Legends und Fortnite. Faktisch sind diese beiden Spiele einfach schlecht und wer etwas anderes behauptet, sollte sich nicht länger mit dem Thema auseinandersetzen.

Vor allem in der deutschen Gaming-Szene gibt es den Irrglauben, dass automatisch jedes Spiel ein elektronischer Sport ist. Das ist jedoch nur teilweise richtig. Man könnte konkreter sagen, dass es die Unterteilung in realen eSport und in nicht realen eSport gibt. So ist für viele beispielsweise Hearthstone kein eSport, da es ausschließlich einen Kernfokus, nämlich das Kartenzählen bzw. das Kombinieren vorzuweisen hat.

Bei einem Titel wie Counter-Strike oder Starcraft II zählen Aiming, Movement, Placement, Nates werfen oder eben Macro, Micro, Gebäude placement etc. zusammen und das meistens alles gleichzeitig. Warum Fortnite bzw. das gesamte Genre für den professionellen eSport absolut ungeeignet ist, habe ich in einem Beitrag bereits erklärt. Und warum League of Legends hier auf meinem Blog kaum Beachtung geschenkt bekommt, werde ich nun auch erklären.

Vor allem im deutschen Raum gibt es keine wirkliche Dota2-Szene, was tief blicken lässt. Denn wie es damals mit Counter-Strike Source (fast) war, so ist es leider eben mit League of Legends geendet. League of Legends hat es geschafft, Casual-Spieler mit dem eSport näher zu bringen und genau das hat den elektronischen Sport und seinen Anspruch zerstört! Spieler haben lieber auf LoL zurückgegriffen, statt auf Dota, warum? Weil es einfacher war! Typische Casual-Mentalität, die ich abstoßend finde. Doch was genau macht Dota2 eigentlich zum besseren Moba?

 

Last Hits

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Eine Kernkompetenz von Dota2-Spielern ist das Last Hitten der eigenen Creeps. Bei League of Legends fällt dieser Punkt komplett weg. Es benötigt das gesamte Spiel über höchste Konzentration und während man bei League of Legends lediglich das Last Hitten der feindlichen Creeps im Auge behalten muss, so ist es bei Dota2 gleich zweimal schwieriger, da man eben auch das Hitten der eigenen Creeps beachten muss. Denn so klaut man dem Gegner potentielles Gold. Je mehr du also selbst schaffst abzustauben und gleichzeitig dem Gegner klauen kannst, desto besser ist es für dich und dein Team.

Doch nicht nur Creeps, nein auch die freundlichen Helden kann man selbst töten. Wenn der eigene Held beispielsweise einen DOT (Damage over Time) hat und wenige KP übrig hat und vermutlich sterben würde, kann man dem Gegner sogesehen Gold klauen, weil er es dann nicht von einem bekommt. So ist es möglich bei Dota eben frühe Verluste potentiell zu verhindern, was das Spiel spannender und Anspruchsvoller macht.

 

Kuriere und Items

Was für mich Dota definiert, ist die Mechanik der Item-Kuriere. Denn durch sie können Spieler bei sich in der Basis oder bei den Secret-Shops auf der Karte Items kaufen und sie zu ihren Helden bringen lassen. Das gesamte Team hat normalerweise Zugriff auf diesen Item-Kurier und somit kann jeder Spieler sich zu seinem Helden eben Items bringen lassen. Falls dieser Kurier jedoch in die Hände des Gegners gerät und getötet wird, so verliert er die Items und feindliche Spieler können sich diese Items dann aufsammeln. Während man in League of Legends seinen Helden nicht abwählen kann, so muss man es in Dota sogar, um mehr aus seinen Skills herauszuholen.

In League of Legends kann man sich ganz bequem ohne Kosten und jederzeit nach Hause zu seinem Brunnen und den Shops teleportieren. In Dota2 kostet jeder Teleport – also das Item dazu – wertvolles Gold. Auch hier wird einem Dota-Spieler wieder weitaus mehr abverlangt. Kauft man sich zu viele, zu wenige oder setzt sie einfach schlecht ein, wird einem Spieler das direkt doppelt abgestraft.

 

Die Map

Während in League of Legends eine fixe Map ist, kannst du in Dota2 diese quasi zu deinem Vorteil nutzen. In erster Linie gibt es die Secret Shops, die sich in der Mitte der Karte befinden. Ebenso gibt es auf dem mittleren Fluss regelmäßig Runen zu ergattern, die ein Spieler einnehmen kann. Dafür erhält er Buffs wie Unsichtbarkeit, Speed oder mehr Schaden. Darüber hinaus kann diese Rune auch mit einer leeren Flasche einsammeln und sie dann bei Bedarf selbst einsetzen.

Doch in Dota gibt es ebenso die Möglichkeit mit gewissen Items oder Fähigkeiten Bäume zu zerstören, Wege freizulegen und sich dort besser als der Gegner zu platzieren das kann ebenso eine gute Fluchtmöglichkeit darstellen. Hinzu kommt der Faktor der Tageszeiten. In der Nacht haben Jungler einen Vorteil, weil die Sicht der Spieler weniger ist. Ebenso profitieren manche Helden auch von der Nacht, da sie dort Buffs besitzen.

Die Berge und Klippen in League of Legends sind rein dekorativ. Nicht so in Dota. In Dota können Fähigkeiten genutzt werden, um auf Klippen zu springen und damit vor Nahkämpfern auszuweichen. Wards können platziert werden, für bessere Sicht. Ich denkem man merkt langsam, auf was das hier hinausläuft.

 

Pay-To-Win-Aspekt

Ich habe League of Legends nie als Pay-To-Win bezeichnet und eigentlich ist es das auch nicht. Aber wenn man sich nun einmal den Bereich der unter 30 Leveligen anschaut, so wird deutlich, dass man sich gegen Geld weitaus schneller auf Level 30 und in das Ranking kommt, als jemand, der nicht donated. Denn durch das Einkaufen kann ein Spieler sich mehr und bessere Runen kaufen und hat dadurch einen Vorteil, zum Nachteil anderer, fairer Spieler, die nichts kaufen. Natürlich ist es auf Level 30 und im Ranking so, dass man dort keine Vorteile hat.

Das nächste Problem erschließt sich mir, dass man ja in League of Legends immer eine Champion Rotation hat. Jede Woche sind verschiedene Helden frei, man kann sich aber auch Helden gegen Echtgeld kaufen, die man dann immer hat. So kann ein Spieler einfach einen Haupthelden kaufen und hat auch hier wieder einen Vorteil. Was ebenso zum Kotzen ist: Deine eigenen Mates – wie auch die Gegner – testen Helden aus, kassieren mega und dadurch wird dein Skill verfälscht.

Wenn es etwas gibt, was ein Spiel als Casual definiert, dann sind es falsche Skillcaps innerhalb deiner Lobby oder deines Teams. Denn die Causal-Gamer-Mentalität braucht hier und da einige Erfolgserlebnisse und so freuen sie sich einen Ast, wenn sie 12 Kills, 10 Assists und 0 Deaths haben, wissen aber nicht, dass sie gerade gegen Leute spielen, die nicht annähernd auf ihrem Level sind. Vermutlich weil sie sich etwas mit Geld geboostet haben oder sie gerade einen Helden spielen, den sie noch nie getestet haben.

Ein rational denkender Mensch weiß, dass diese Art von Gegner einfach Time Waste sind. Ich zocke, weil ich besser werden möchte. Wenn also Leute Helden zocken, die sie ja unbedingt im Ranked testen müssen – nicht etwa in Custom Games oder wie bei Overwatch im Quick Match – würde ich mich am liebsten in die Irrenanstalt einweisen lassen.

 

Mein Fazit

Aus Sicht eines Geschäftsmannes, steht es außer Frage, dass League of Legends den besseren Erfolg hat. Ein Spiel zu kopieren und es zu vereinfachen, das hat schon immer geklappt und ist auch nicht einfach. In meinen Augen ist aber League of Legends bis heute Schuld daran, warum der eSport nicht mehr das ist, was er war. Dabei möchte ich nicht mal die Kommerzialisierung pauschal schlechtreden, aber League of Legends hat dafür gesorgt, dass jedes leichte schmutzige Spiel gleichzeitig als eSport abgehandelt wird.

Um das Jahr 2010 herum besaßen gar kleine unerfahrene Casuals die dreistigkeit zu sagen, League of Legends sei besser als Starcraft, weil es mehr Spieler hat. Genau diese Leute sind eben schuld daran, dass es so kommen musste, wie es schlussendlich kam. Solche unerfahrenen Casuals, die noch nie eine Maus und Tastatur in der Hand hatten, begingen plötzlich an League of Legends zu spielen, kein Starcraft, kein Dota, kein CS, nein, League of Legends musste es sein. Einfach, idiotensicher, läuft auf jedem Holz-PC und mit Geld konnte man sich sogar am Anfang einen Vorteil verschaffen – Geniales Marketing! Und warum League of Legends ein Casual-Game ist? Das werde ich nun an folgender Beispielrechnung erläutern.

Im August 2017 hatte League of Legends 100 Millionen Spieler, während Dota2 in demselben Jahr auf 12 Millionen Spieler kommt. Valve hat angegeben, dass mehr als 400.000 Spieler das International 2017 geschaut haben. Die World Championship von League of Legends kommt auf 556.000 Average Viewer. Man sieht also, dass prozentual viel mehr Spieler von Dota2 eben auch den competetive Bereich verfolgen, während in League of Legends vermutlich nur die wenigsten mit dem Begriff etwas anzufangen wissen. Für mich definiert das League of Legends als Casual-Spiel. Nur weil ein Spiel oft und von vielen gespielt wird, ist es kein eSport! GTA, Minecraft, Tetris IST KEIN ESPORT UND WIRD AUCH NIEMALS ESPORT SEIN!

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Mein Name ist Lukas Mehling, aber online kennt man mich wohl eher als MuSc1. Ich bin der Gründer und Betreiber von gamerliebe.de. Auf meinem Blog geht es vorrangig um das Thema Selbstständigkeit, Arbeiten und Geld verdienen in der Gaming-Branche. Dabei fokussiere ich mich vor allem auf die Gaming-Branche und Aktien von Videospiel-Unternehmen.

2 Kommentare

  1. Falls dieser Kurier jedoch in die Hände des Gegners gerät und getötet wird, so verliert er die Items und feindliche Spieler können sich diese Items dann aufsammeln.

    Diese Aussage ist komplett falsch!! es war noch nie so, das wenn der Kurier getötet wird, das er die Items dropped, LUL!

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