Q2 2022: Gewinn von Activision Blizzard bricht um 68 Prozent ein

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© Activision Blizzard

Während Activision Blizzard im Vergleich zu vielen anderen Unternehmen selbst nach den Lockdowns durch positive Gewinnentwicklungen, steigenden Spielerzahlen und einer guten Performance der Aktie überzeugen konnte, scheint nun auch das größte Gaming-Unternehmen der Welt an seine Grenzen zu kommen. Obwohl das Unternehmen mit Diablo Immortal ein Raketenstart – trotz aller kontroversen rund um das Thema – kann auch dieses Spiel die positiven Gewinne von Activision Blizzard nicht stemmen. Man kann sagen, dass jeder Part im Unternehmen auf ganzer Linie versagt.

Der Umsatz geht im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent zurück, obwohl das Spiel aktuell mit 20 Millionen Installationen einen regelrechten Hype genießt. Wie viele Spieler das Spiel jedoch regelmäßig spielen, ist nicht bekannt. Diablo Immortal hat zumindest die Grundlage auf den mobilen Endgeräten massiv gesteigert. Der Umsatz geht um 28 Prozent auf 1,64 Milliarden Dollar zurück. Der Nettogewinn geht um 68 Prozent auf 280 Millionen Dollar zurück. Dieser Rückgang ist sicherlich mit den rückläufigen Spielerzahlen zu begründen. Denn diese sanken um 361 Millionen – also 12 Prozent im Jahresvergleich und 3 Prozent im Quartalsvergleich.

In Anbetracht der einzelnen Sparten im Unternehmen weiß man schnell, wodurch diese Zahlen zustande kommen. Der Umsatz sank bei Activision im Jahresvergleich um 38 Prozent auf 490 Millionen US-Dollar. Die Nutzer sind hier stark rückläufig. Lediglich 94 Millionen monatliche, aktive Nutzer zählt das Unternehmen, was ein Rückgang von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 6 Prozent gegenüber dem Vorquartal entspricht. Hierbei handelt es sich um den niedrigsten Wert seit dem Start von Call of Duty Mobile im Oktober 2019.

Das Unternehmen sagt zwar aus, dass COD: Vanguard und WarZone sich zum ersten Quartal verbessert haben, aber sowohl die Ingame-Käufe auf dem PC als auch der Konsole waren noch immer niedriger als im Vorjahr. Call of Duty Mobile befindet sich ungefähr am gleichen Punkt wie immer, hierbei ist also weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung zu notieren.

Die Blizzard-Sparte ist dieses Mal im Vergleich zu Activision weniger enttäuschend. Der komplette Umsatz sank zwar im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent auf 401 Millionen US-Dollar, dafür konnte Hearthstone ein wenig wachsen. Blizzard konnte seit acht Quartalen das erste Mal seine Nutzerzahlen steigern und kommt auf 27 Millionen Nutzer. Das entspricht einem Anstieg von 4 Prozent zum Vorjahr und sogar 23 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Mal wieder ist es ein Mobile-Spiel, was Blizzard bzw. Activision aus dem Schlamassel zieht. Doch was ist, wenn auch mal Diablo Immortal nicht mehr im Hype ist? Ich denke, es benötigt nicht mehr viele Monate, bis auch Immortal in Vergessenheit geraten ist. Anhand von Callf of Duty Mobile sieht man dieses Phänomen, was gerade stattfindet.

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Kommen wir zum Dritten im Bunde: King Entertainment. Das mobile Studio kann einen Anstieg von 8 Prozent auf 684 Millionen Dollar verzeichnen und ist damit wie so oft der Hoffnungsschimmer in der Bilanz. Trotzdem muss auch hier ein Nutzerrückgang von 6 Prozent zum Vorjahr berücksichtigt werden. Candy Crush hat geschafft, dass die Anzahl der zahlenden Nutzer um zweistellige Prozentsätze gestiegen ist. Nach Angaben von Activision Blizzard ist Candy Crush seit 20 Quartalen in Folge die umsatzstärkste Spieleserie in den US-App-Stores.

Das Management sagt zudem aus, dass die Entwicklung bis zum Jahresende rückläufig sein werden. Erst im vierten Quartal soll sich der Gewinn pro Aktie zum Positiven wenden. Das Unternehmen verweist hierbei auf die anstehenden Releases wie Call of Duty Modern Warfare 2, Warzone 2.0, World of Warcraft: Wrath of the Lich King Classic, World of Warcraft: Dragonflight und Overwatch 2. Auch Diablo 4 soll im Jahr 2023 erscheinen.a

Auch die Übernahme von Microsoft geht etwas langsam über die Bühne und verunsichert sicherlich auch viele Investoren. Sony versucht aktuell, diese Übernahme zu verhindern. Ich bin zwar äußerst zuversichtlich und finde die Übernahme auch gut und bin deshalb auch weiterhin in Microsoft investiert, trotzdem hoffe ich – und das ist auf jeden Fall notwendig – dass Microsoft dieses Unternehmen grundlegend neu aufrollt. Der alte Führungsstil, die alten Mitarbeiter, die alte Liebe zu ihren Spielen. Langfristig ist diese Strategie in meinen Augen besser für das Unternehmen gewesen. Ich bereue nach wie vor nicht meine Aktien von Blizzard verkauft zu haben und einen saftigen Gewinn von rund 90 Prozent eingesackt zu haben.

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Mein Name ist Lukas Mehling, aber online kennt man mich wohl eher als MuSc1. Ich bin der Gründer und Betreiber von gamerliebe.de. Auf meinem Blog geht es vorrangig um das Thema Selbstständigkeit, Arbeiten und Geld verdienen in der Gaming-Branche. Dabei fokussiere ich mich vor allem auf die Gaming-Branche und Aktien von Videospiel-Unternehmen.

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