Ex-Activision-Manager: „Activision Blizzard diskriminiert alte weiße Männer“

Bobby Kotick Mitarbeiter
© gamerliebe

Eine ehemalige Führungskraft von Activision verklagt den Spielepublisher wegen Altersdiskriminierung und Verstoß gegen das kalifornische Whistleblower-Schutzgesetz, wie Law360 berichtet. Der 57-jährige ehemalige Tech Executive – der von 2014 bis zu seiner Entlassung im August 2023 im Rahmen einer Umstrukturierung bei Activision Blizzard tätig war – wirft dem Unternehmen vor, ältere, weiße Mitarbeiter zu benachteiligen.

Er führt in der Klage mehrere Beispiele an – darunter Aussagen von Bobby Kotick – wonach bei Activision Blizzard “zu viele alte weiße Männer” seien. Kurz darauf verließen zwei weiße Führungskräfte das Unternehmen. Der Kläger behauptet, seine Beförderung sei einem jüngeren, nicht weißen Mitarbeiter zugunsten gegangen, was zu einem feindseligen Arbeitsumfeld geführt habe.

Der Kläger reichte eine Beschwerde bei der Personalabteilung ein, in der er das Unternehmen beschuldigte, ihn nicht vor diskriminierenden und verleumderischen Anschuldigungen zu schützen. Trotz seiner Forderung nach einer unabhängigen Untersuchung der Vorwürfe, wurde seine Beschwerde ignoriert und er nicht wirklich ernst genommen.

Er wurde im Zuge der Umstrukturierung entlassen, wobei sechs weitere Männer über 47 Jahre ebenfalls betroffen waren. Der Kläger behauptet, Activision habe Profite über Menschen gestellt, indem sie ältere, besser bezahlte Führungskräfte entließ. Er fordert Schadensersatz für entgangenes Einkommen, Karriereschäden, Rufschädigung, emotionale Belastung und unrechtmäßige Kündigung sowie die Übernahme der Rechtskosten.

Letzten Monat gab Activision Blizzard bekannt, dass es eine Diskriminierungsklage des kalifornischen Amtes für faire Beschäftigung und Wohnungswesen – jetzt die Abteilung für Bürgerrechte – beilegt, die das Unternehmen als “Brutstätte für Belästigung und Diskriminierung gegen Frauen” beschrieb. 2022 einigte sich Activision auch mit der US-Kommission für Chancengleichheit im Beruf, die den Publisher der Diskriminierung gegenüber Frauen und schwangeren Mitarbeiterinnen sowie Vergeltung gegen Beschwerdeführer beschuldigte.

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Mitarbeiter teilen ordentlich gegen Bobby Kotick aus

Nach dem Abgang von Bobby Kotick im Dezember 2023 häuften sich die Beschwerden gegenüber dem früheren CEO von Activision Blizzard und Mitarbeiter machten ihren Unmut gegenüber Kotick in den sozialen Medien laut.

Andy Belford beispielsweise spricht öffentlich auf X an, dass Bobby Kotick den Overwatch 2 Steam-Launch sabotiert und sämtliche Warnungen der Entwickler ignoriert haben soll. „Monatelang warnten wir im Voraus vor dem Review Bombing, das uns treffen würde. Wir baten inständig um zusätzliche Informationen, Details und Ressourcen, um den erwarteten Ansturm zu bewältigen, doch alle unsere Anfragen wurden abgewiesen.“

Belford stand der Aufgabe als Community Manager – die überwältigend toxischen Inhalte zu moderieren – kritisch gegenüber. Als er nachfragte, wer die Entscheidung getroffen hatte, das Spiel ohne zusätzliche Unterstützung auf Steam zu veröffentlichen, erhielt er die Antwort, dass es die Idee von Bobby war.

Er beschreibt weiter: „Dies ist nur ein Beispiel für die Kultur, die Bobby bei Activision Blizzard geschaffen hat. Probleme wurden einfach weitergegeben und landeten oft bei den am wenigsten bezahlten und am meisten belasteten Mitarbeitern. Das Management war zu sehr damit beschäftigt, auf unbeständige und sinnlose Richtungswechsel und Entscheidungen zu reagieren“, reflektiert der Mitarbeiter.

Doch es kommt noch dicker. Andere Mitarbeiter melden sich ebenfalls zu Wort und erheben schwere Anschuldigungen gegen den früheren Leiter des Spieleentwicklers Activision Blizzard King. Christina – eine ehmalige Call of Duty-Entwicklerin – behauptet auf X, dass die Entscheidungen von Bobby Kotick die Spiele schlechter gemacht haben.

Außerdem erwähnt sie einen Zwischenfall, bei dem ihr früherer Vorgesetzter angeblich einem Angestellten mit dem Tod gedroht haben soll. Laut den Recherechen von The Verge im Juni soll es sich dabei um seinen persönlichen Assistenten gehandelt haben, für den sich Kotick entschuldigt habe.

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Mein Name ist Lukas Mehling, aber online kennt man mich wohl eher als MuSc1. Ich bin der Gründer und Betreiber von gamerliebe.de. Auf meinem Blog geht es vorrangig um das Thema Selbstständigkeit, Arbeiten und Geld verdienen in der Gaming-Branche. Dabei fokussiere ich mich vor allem auf die Gaming-Branche und Aktien von Videospiel-Unternehmen.

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