YouTuber Simon Unge zeigt in seinem Video sein Bitcoin-Vermögen

Unge Bitcoins
© YouTube / ungespielt

Einer der größten YouTuber und Streamer im deutschsprachigen Raum macht schon lange kein Geheimnis mehr daraus, wie viel er mit YouTube verdient und wie er sein Geld anlegt. Neben sehr sicheren Anlagen wie ETFs geht er auch eher spekulative Investments wie Bitcoin ein. Dabei warnt er stets, dass das Investieren an der Börse, insbesondere in sog. Hype-Aktien wie Tesla oder eben Kryptowährungen wie Bitcoins, höchst spekulativ ist. Für mich als Blogger der sich auch mit der Wirtschaft und auch dem Investieren in der Gaming-Branche befasst, ist das ein guter Anlass, auch mal ein paar Worte zum Thema zu verlieren, weil es womöglich auch euch interessiert. Wie ich zu solchen Investments stehe und was ich von Kryptowährungen im Allgemeinen halte, das werde ich euch später verraten. Wie Unge in seinem Video erwähnt, gibt es mittlerweile viele bekannte YouTuber – wie etwa Tomary – die ebenso sehr transparent mit ihren Finanzen umgehen und zeigen, wie junge Leute ihr Geld investieren können. Simon Unge investiert nicht nur in Bitcoins, sondern eben auch in andere Currencys. Euch sollten Ethereum und Dogecoin ebenso ein Begriff sein. Dogecoin ist durch Elon Musk in die Schlagzeilen geraten und genießt auch seitdem ein Höhenflug. Für mich persönlich ist das Video nicht sehr spannend, weil ich überhaupt kein Interesse an Bitcoins habe und dennoch habe ich schon oft mit dem Gedanken gespielt, wenigstens 500 Euro – das ist mein Risikokapital – in Bitcoins zu stecken. Denn grundlegend gilt: Je breiter du dein Vermögen investierst, desto weniger Risiko hast du. Wenn das gesamte System zusammenbricht, alle Unternehmen pleitegehen und auch Gold nichts mehr wert ist, vielleicht ist dann Bitcoin das Einzige, was sich noch verkaufen lässt, um zu überleben. Etwas übertrieben ausgedrückt, aber so ungefähr sollte man denken.

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Ich vermute, dass viele den Sinn nicht verstehen, wieso der Bitcoin überhaupt erfunden wurde. Um das zu begreifen, muss man sich erst mal mit dem System von Banken, Wirtschaft und Inflation und Deflation beschäftigen. Ich versuche, es einmal auf das Wesentliche herunterzubrechen.

Dadurch, dass die EZB neues Geld druckt, wird das Geld weniger wert. Das ist genauso, wie wenn ihr eine seltene Pokémon-Karte gezogen habt und plötzlich findet jemand in seinem Keller viele Displays, wo diese Karte 100 Mal in exakt der gleichen Qualität und der gleichen Ausführung enthalten ist. Oder noch besser: Die Pokémon Company druckt diese Karte einfach noch zigmal nach. Dadurch gibt es diese Karten nicht mehr zehn Mal auf der Welt, sondern 100 Mal auf der Welt. So ist das eben auch mit dem Geld. Wenn es 100 Geldscheine gibt und die Bank druckt 1000 neue Geldscheine, so sind eben diese 100 Geldscheine nicht mehr das wert, was sie wert waren, weil es ja nun mehrere davon gibt. Das heißt, dass die EZB in gewisser Weise die Wirtschaft lenken kann. Wenn zum Beispiel Banken pleitegehen oder die Zinsen nicht mehr zahlen können, dann druckt die Bank einfach mehr Geld und darunter leiden im Endeffekt die kleinen Leute.

Aber auch ein weiterer Faktor führte dazu, dass ein bis heute unbekannter Mensch auf die Idee kam, eine digitale Währung zu gründen. Weil die Banken alle unsere Transaktionen verfolgen können und theoretisch dem Staat melden können, sieht er eine klare Einschränkung unserer Freiheit. Der Bitcoin ist die erste und, wenn man so will, originale Kryptowährung, die erschaffen wurde. Das Besondere an diesem Zahlungsmittel soll sein, dass man zum einen die Transaktionen nicht verfolgen kann und die Zahlungen somit komplett anonym. Zum anderen ist der Bitcoin nur begrenzt verfügbar. Es gibt eine unfassbar große Anzahl an Coins, die man kaufen kann und danach wird es keine mehr geben. Die Währung gewinnt also immer mehr an Wert, je mehr von ihr gemint wird.

Dadurch ist der Wert realer als von richtigem Geld. Wenn Geld vernichtet wird, wird es einfach wieder neu erschaffen und damit ist Geld unendlich verfügbar und wenn man so will quasi wertlos. Bei den Bitcoins ist es so, dass eben keine neuen mehr generiert werden und somit der Wert dieser immer gleich bleibt bzw. steigt, wenn man davon ausgeht, dass alle irgendwann gefarmt sind. Weil wenn es ja weniger von diesen Coins zu besitzen gibt, steigt der Wert.

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Wo genau sehe ich das Problem?

Ich gehe immer von dem Szenario aus, dass irgendwann mal alle Coins gefarmt sind und demnach keine mehr vorhanden sind. Wie geht es dann weiter? Während Unternehmen wie Microsoft oder Apple immer mehr an Wert gewinnen, weil sie neue Sachen dazu kaufen oder neue Vermögenswerte schaffen (Lagerhallen bauen, Produktionsstätte bauen, Technologien erschaffen), generiert eine Kryptowährung – wie übrigens auch eine Währung wie der Dollar oder der Euro – keinen wirklichen wirtschaftlichen Wert. Aktuell profitieren Investoren der Währung davon, dass durch bestimmte Meldungen – wie einem Tweet von Elon Musk – dabei wird aber kein eigentlicher Wert geschaffen. Der Kursanstieg ist also künstlich.

Wir machen also mal einen Sprung in die Zukunft und gehen davon aus, dass alle Bitcoins irgendwann gefarmt sind. Die Quellen, auf die ich gestoßen bin, sagen, dass erst im Jahr 2140 die Bitcoins gefarmt sind. Wenn das so wäre, warum sollte ich in etwas investieren, von dem ich zu Lebzeiten nichts habe? Auf der anderen Seite sind bereits 18 von 21 Millionen Bitcoins aufgekauft. Dafür, dass die Währung erst seit 2008 existiert, ist meiner Meinung nach der Bestand nicht erst bis 2140 ausgeschöpft.

Der Gamble beim Bitcoin besteht im Wesentlichen darin: Man möchte möglichst jetzt Bitcoins kaufen, so lange es diese noch gibt, weil es irgendwann keine mehr geben wird und sie dadurch an Wert gewinnen. Wenn alle gefarmt sind, sind viele Szenarien möglich, die meiner Meinung nach nicht mal die besten Wirtschaftsökonome abzuschätzen wissen. Bleibt die Währung – ähnlich wie Gold – stabil mit wenig Schwankungen? Verliert er massiv an Wert, weil keiner mehr die Währung benötigt? Gewinnt er an Wert, weil am Tag X jeder damit zahlt und er das richtige Geld ersetzt?

Wir befinden uns in der freien Marktwirtschaft, wo eben die Nachfrage der Menschen immer den Preis bestimmt. Wer jetzt in den Bitcoin oder andere Währungen investiert, muss abschätzen, wie die Menschen in der Zukunft den Bitcoin behandeln oder brauchen. Wenn man langfristig denkt, investiert man also entweder rein aus Spekulation oder man meint wirklich die Zukunft zu kennen. Die andere Seite ist das kurzfristige investieren. Wer also Währungen kauft und diese dann in den nächsten Wochen verkauft, der kann durchaus ein gutes Geschäft machen. Jedoch denke ich, dass hier nur der kleinste Teil wirklich Gewinn einfahren kann.

 

Zu was tendiere ich?

Außer in Bitcoins würde ich in keine andere Währung in dieser Richtung investieren. Wie Unge in seinem Video erklärt, ist für ihn Bitcoin ein Langzeitinvestment und das sehe ich auch so. Generell sehe ich Bitcoins nicht als gute Investition an, aber ich bin kein Hellseher und auch nicht in der Situation, das beurteilen zu können. Eher empfinde ich es als besser, wenn ich einfach am Handel der Währungen mitverdiene, ohne selbst in eine Kryptowährung zu investieren. So ist zum Beispiel Coinbase ein spannendes Unternehmen, das wohl bald an die Börse geht. Das Geschäftsmodell ist einfach erklärt: Wann immer ein Mensch in eine Kryptowährung investieren will – wie auch der YouTuber erklärt – muss er den Handel über verschiedene Börsenplätze abschließen. Neben Coinbase gibt es zahlreiche weitere, aber Coinbase gilt als die größte und ist eben bald an der Börse. Wenn man sich also Anteile von Coinbase kauft, so verdient man so gesehen an jeder Transaktion, die getätigt wird mit, weil selbstverständlich Coinbase pro Kauf sich vom Anleger eine kleine Gebühr abzwackt.  Wenn ich also von der steigenden Nachfrage der Kryptowährungen profitieren will, investiere ich in Unternehmen, die entweder die Transaktionen dieser abwickelt (Coinbase) oder Transaktionen ermöglicht (PayPal, Square).

Auch wenn die Zahlen und Profite, die man mit Bitcoins macht, aktuell deutlich gegen meine Meinung sprechen und ich aufgrund von Missgunst diesen Bitcoin-Anleger nichts gönne (was man mir nun vorwerfen könnte): Beim Investieren geht es natürlich auch darum, eine gute Performance zu erzielen, aber ein Investment muss auch Spaß machen. Wenn man in Unternehmen investiert, deren Produkte man selbst gut findet, macht das Investieren einfach viel mehr Spaß. Aus diesem Grund investiere ich in Activision Blizzard, weil ich Overwatch und WarCraft liebe, in PepsiCo, weil ich Pepsi und Lays liebe, in MC Donalds, weil ich das Essen liebe oder in Twitter, weil ich das viel lieber nutze als Facebook – obwohl ich davon auch Aktien habe ;). Ich stehe den Kryptowährungen skeptisch gegenüber, deshalb lasse ich die Finger davon.

Wer in Bitcoins oder andere digitale Währungen investiert, soll das gerne machen. Bitte befasst euch aber mit dem Thema und vor allem mit dem Sinn hinter diesen. Hört nicht auf den Hype, schwimmt nicht mit der Masse mit, guckt nicht auf die Profite, die manche Menschen damit machen. Wie Unge in seinem Video gesagt hat: Geht einmal im Monat weniger feiern, raucht eine Schachtel weniger oder geht einmal die Woche weniger zum Schnellrestaurant um die Ecke und fangt an, wenn überhaupt mit kleinen Beträgen zu investieren, tastet euch heran und schaut, ob ihr mit Schwankungen klarkommt. Wenn der psychische Druck zu groß ist, dann lasst es und sucht euch andere Wertanlagen oder lasst das Investieren komplett sein! Ich für meinen Teil bleibe dem konservativen Aktienhandel treu und investiere in Unternehmensanteile oder ETFs.

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Mein Name ist Lukas Mehling, aber online kennt man mich wohl eher als MuSc1. Ich bin der Gründer und Betreiber von gamerliebe.de. Auf meinem Blog geht es vorrangig um das Thema Selbstständigkeit, Arbeiten und Geld verdienen in der Gaming-Branche. Dabei fokussiere ich mich vor allem auf die Gaming-Branche und Aktien von Videospiel-Unternehmen.

2 Kommentare

  1. Artikel ist leider nicht korrekt. Bitcoin sind nicht anonym sondern öffentlich einsehbar und dadurch sicher indem sie nicht manipulierbar ist weil jeder sieht das manipuliert wurde. Es ist so das jeder eine Art Adresse hat vergleichbar mit der Iban Nummer. Mann kann zwar anonym eine Iban Nummer beantragen aber die Transaktionen an sich liegen offen so das alle Transaktionen von der Adresse getrackt werden können und es gibt solche Tools bereits und das Deutsche Fianzamt wird auch in Jahren noch jede Transaktion nachverfolgen können. Das heißt sobald deine Adresse bekannt bzw. Einer Person zugeordnet wird ist alles offen gelegt.

    • Hey,

      klar die Verläufe kann man verfolgen und man weiß von wo nach wo Geld fließt, jedoch weiß man nicht wem diese Adresse gehört, also würde ich schon sagen, dass es anonym ist 🙂

      LG.

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