Q1 2022: Activision Blizzard verfehlt Erwartungen: Aktie steigt dennoch

Q1 Zahlen 2022 Blizzard
© Activision Blizzard

Die Geschäftszahlen von Activision Blizzard für das erste Quartal in diesem Jahr sind veröffentlicht und zeigen ein klares Bild, in welcher Lage sich das Unternehmen aktuell befindet. Sowohl Activision wie auch Blizzard erleiden einen massiven Umsatzschwund, der auf die Tiefststände der monatlichen, aktiven User zurückzuführen ist. Satte 49 Prozent weniger Umsatz erzielt Activision, während Blizzard 43 Prozent weniger Wachstum einfährt.

Der gesamte Umsatz vom Unternehmen sinkt um 22 Prozent auf 1,77 Milliarden Dollar und auch die Nettobuchungen sinken um 29 Prozent auf 1,48 Milliarden Dollar. Darüber hinaus sinkt auch die wohl wichtigste Kennzahl: der Nettogewinn. Dieser geht um 36 Prozent, auf 395 Millionen US-Dollar zurück. Die mobile Version von Call of Duty schafft es zwar das Buchungs-Niveau im Vergleich zum Vorjahresquartal zu halten, doch durch den schwachen Erfolg von Call of Duty: Vanguard, sinken die Ingame-Käufe massiv. Auch Warzone erhielt wenig Pflege, wodurch auch hier die Einkäufe schwächeln.

Ganze 100 Millionen weniger aktive Nutzer verzeichnet Activision im ersten Quartal – Ein Rückgang von 33 Prozent.  Der Blizzard-Teil im Unternehmen erzielt einen Umsatz von 274 Millionen US-Dollar. Dies kann man jedoch in meinen Augen mit ausbleibenden Releases rechtfertigen, auch wenn das für mich als Investor ein schwacher Trost wäre. Blizzard gibt an, dass in den nächsten Wochen zum ersten mobilen WarCraft-Projekt neue Informationen veröffentlicht werden und generell kann man beobachten, dass das neue Diablo Immortal, ein neues Addon von World of WarCraft und die Overwatch 2-Beta in der Pipeline stehen.

Bei Blizzard sind die Nutzerzahlen ebenso sehr rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet Blizzard ein Rückgang von 19 Prozent, auf 22 Millionen aktive Nutzer pro Monat. Das ist der niedrigste Stand seit 2016.

King – die Macher der Candy Crush Saga – überzeugen jedoch. Sie können ihren Umsatz zum Vorjahr um 12 Prozent steigern und erzielen damit insgesamt 682 Millionen US-Dollar für den Konzern. Das gesamte Candy Crush Franchise erzielt zweistellige Zuwächse und war das 19. Quartal in Folge das umsatzstärkste Franchise in den US-App-Stores.

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Auch ein weiteres Highlight ist auf jeden Fall erwähnenswert. Blizzard verkauft kaum noch physische Einheiten. Die Einnahmen aus den Einzelhandelsvertrieben gingen um 43 Prozent zurück und machen nur noch 5 Prozent der Nettoeinnahmen des Unternehmens aus. Die Einnahmen aus dem Vertrieb der Call of Duty und Overwatch League verzeichneten einen Rückgang von 22 Prozent und übertreffen mit 94 Millionen US-Dollar die Gesamteinnahmen aus dem Einzelhandel, welcher nach den aktuellen Zahlen bei 85 Millionen Dollar liegt.

Ich habe vor kurzem darüber berichtet, dass die Streamerin Amouranth sich selbst Blizzard-Aktien im Millionenwert gekauft hat, mit dem Argument, dass selbst bei einer geplatzten Übernahme, der Wert von 79 Dollar immer noch fair für sie bewertet ist. Ich selbst war immer der Meinung, dass selbst dieser Wert noch immer zu teuer für Blizzard ist.

World of WarCraft hat so niedrige Spielerzahlen wie nie, Overwatch bringt kaum neuen Content und stagniert ebenso in den Spielerzahlen und Hearthstone kann ebenso nichts anderes als neue Erweiterungen nachschießen, aber auch hier sind die Spielerzahlen wirklich niedrig. In Call of Cuty werden in meinen Augen die Spielerzahlen schon seit langem künstlich oben gehalten, weil Blizzard Cheater nicht verbannt.

Ich kenne die Spielerzahlen und Gewinne der anderen Entwicklerstudios leider nicht, aber ich denke, dass Blizzard auch bei 79 Dollar aktuell zu teuer bewertet ist. Ich denke, dass man sich eine Prognose zum Unternehmen aktuell sparen sollte und sich den Erfolg der Titel angucken sollte, die in naher Zukunft erscheinen. Dieses Comeback, was in dem aktuellen Preis bereits eingepreist ist, ist in meinen Augen zwar natürlich möglich, aber bei weitem nicht mehr so einfach und so selbstverständlich wie früher. Das Unternehmen tut sich schwer das Vertrauen der Spieler und der alten Marken zurückzuholen und es kann sein, dass die großen Titel mittlerweile einfach irrelevant sind.

Der Microsoft und Activision Blizzard Deal soll derweil in einem finalen Stadium stecken, denn beide Vorstände haben dem Deal zugestimmt. Jetzt hängt alles an den Behörden, ob dieses Vorhaben gelingen kann.

Disclaimer: Die Meinung zu dem Unternehmen stellen keine Anlageberatung dar! Ich sage hier einfach meine eigene Meinung zum Unternehmen und zu der entsprechenden Aktie. Das Kaufen von Aktien untersteht immer dem eigenen Risiko.

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Mein Name ist Lukas Mehling, aber online kennt man mich wohl eher als MuSc1. Ich bin der Gründer und Betreiber von gamerliebe.de. Auf meinem Blog geht es vorrangig um das Thema Selbstständigkeit, Arbeiten und Geld verdienen in der Gaming-Branche. Dabei fokussiere ich mich vor allem auf die Gaming-Branche und Aktien von Videospiel-Unternehmen.

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