Die türkische Regierung hat gestern entschieden, die beliebte Spieleplattform Roblox im Land zu verbieten. Laut Justizminister Yılmaz Tunç sei dies aufgrund von „Inhalten, die zur Ausbeutung von Kindern führen könnten“, erfolgt.
In einer Stellungnahme zeigte sich Roblox verstanden für die Entscheidung und betonte, man wolle eng mit den türkischen Behörden zusammenarbeiten, um die Plattform so schnell wie möglich wieder in dem Land online zu bringen. „Wir respektieren die Gesetze und Vorschriften in den Ländern, in denen wir tätig sind, und teilen das Engagement der örtlichen Gesetzgeber zum Schutz von Kindern“, heißt es.
Hintergrund des Verbots sind offenbar Berichte über zunehmende Vorfälle von Kinderausbeutung auf der Plattform. So soll Roblox im vergangenen Jahr über 13.000 Fälle dem National Center for Missing and Exploited Children gemeldet haben. Außerdem seien 24 Sexualstraftäter in den USA festgenommen worden, die Kinder über die Plattform missbraucht haben sollen.
Roblox wies diese Darstellung jedoch als falsch zurück und betonte, man habe zahlreiche Funktionen implementiert, um Kinder sicher auf der Plattform zu halten. Allerdings hatten Eltern in den USA auch eine Zivilklage gegen Roblox eingereicht, da die Sicherheitsmaßnahmen nicht ausreichend seien und ihre Kinder so Zugriff auf jugendgefährdende Inhalte gehabt hätten.
Insgesamt zeigt der Fall, wie wichtig das Thema Kinderschutz im digitalen Raum ist und dass Regierungen entschlossen gegen Plattformen vorgehen, die diesem Anspruch nicht gerecht werden.
Bereits im Februar hat es die türkische Regierung auf Twitch und Kick abgesehen, da dort zu viele Glücksspiel-Inhalte gezeigt werden. Während Kick nach einer Woche bereits wieder entbannt wurde, ist Twitch nach aktuellen Informationen auch weiterhin im Land verboten.
Roblox has been banned indefinitely in Turkey over allegations of “child exploitation” pic.twitter.com/9RQqUl2F09
— Dexerto (@Dexerto) August 8, 2024
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