Die kommunistische Partei in China weitet ihren Einfluss an den eigenen Tech-Konzernen im Land aus. Neben Alibaba und der TikTok-Mutter ByteDance, will die Regierung nun auch eine Beteiligung an Tencent vornehmen. Das soll über sog. goldene Aktien passieren, die zwar nur ein Prozent des gesamten Unternehmens ausmachen, aber eben mit Sonderrechten versehen sind. Damit kann die Partei an wichtigen Geschäftsentscheidungen mitwirken und damit die Unternehmen noch besser kontrollieren. Auch die Inhalte, die gesendet werden, kann der Staat dadurch massiv beeinflussen. Die Financial Times geht davon aus, dass die Regierung in China damit einen weiteren Versuch unternimmt, die Tech-Giganten im Land zu kontrollieren. Während immer nur Gerüchte und wilde Spekulationen im Raum standen, ob und inwieweit Tecnent und die Regierung eine Verbindung haben, wäre damit jetzt klar, dass die Regierung direkt an Tencent beteiligt ist.
Dabei ist eine Beteiligung nicht unbedingt was Schlechtes. Es ist durchaus üblich, dass Länder in Unternehmen investieren, um damit beispielsweise Dividenden zu kassieren und diese in das eigene Rentensystem oder als weitere Einnahmequelle für öffentliche Bauprojekte zur Verfügung stellen zu können. Doch die chinesische Regierung ist stets mit Vorsicht zu genießen, weil sie sich alles andere als weltoffen zeigt und in ihren Ländern kaum ausländische Einflüsse zulässt.
Gleichzeitig erweitert die Regierung im westlichen Raum immer weitere ihren eigenen Einfluss und investiert in wirtschaftlich wichtige Unternehmen und ist damit in der Lage Wirtschaftsspionage im großen Stil durchzusetzen.
In der Vergangenheit hat die kommunistische Partei versucht durch Gesetzte den Konsum von Videospielen im eigenen Land massiv einzuschränken, was dazu geführt hat, dass westliche Investoren ihre Beteiligungen an Tencent oder NetEase aufgegeben haben. Man darf gespannt sein, inwiefern sich Inhalte oder die Spiele selbst ändern werden, schließlich ist der Einfluss von Tencent im westlichen Gaming-Markt unbeschreiblich groß.
Alle Ingame-Käufe, Chats, persönlichen Daten und auch das Konsumverhalten und ggf. das Spionieren der Anwendungen auf dem Computer ist schon jetzt keine Seltenheit. Es ist kein Geheimnis, dass Vanguard von Valorant permanent den Computer spioniert und genau diese Daten können in die Hände der chinesischen Regierung fallen. Ich denke, dass man es erwähnen sollte, was man mit dieser Information anfängt und inwieweit man selbst weiter in diesem Thema recherchieren möchte, bleibt jedem natürlich selbst überlassen!
Ich ziehe in der Denkweise Chinas zwei Möglichkeiten in Betracht. Entweder denkt der Staat im Sinne seines Volkes und seiner Bürger und möchte das Land vor westlichen Einflüssen schützen und unternimmt deshalb Schritte, Inhalte zu zensieren. Im Westen ist nicht alles optimal und hier laufen viele Gräueltaten, die man kritisieren muss. Auf der anderen Seite kann die Regierung ebenfalls denken, dass der westliche Lebensstil und der Wohlstand dort dem eigenen Volk Futter für eine Revolution bieten, weshalb der Staat genau das verhindern möchte. China ist ein Fass, was droht überzulaufen, weshalb man die Entwicklungen und Schritte, die dieses Land tätigt, immer mit viel Vorsicht und Skepsis betrachten sollte. Die andere Möglichkeit ist also, dass die Partei in China vor allem sich selbst vor dem eigenen Volk schützen möchte.
The Chinese government is snapping up shares in tech units that come with special rights over business decisions as part of efforts to tighten its grip on the country’s tech giants https://t.co/3heVz0ZMV5
— Financial Times (@FinancialTimes) January 13, 2023
Ein Kommentar
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