Die Streaming-Landschaft wird immer größer und demnach ist auch immer mehr Geld dort zu verdienen, vor allem wenn man sich im amerikanischen Raum bewegt und dort zu den ganz großen gehört. Adin Ross ist mit 7,2 Millionen Followern einer der größten der Plattform und ist vor allem für seinen GTA V und NBA-Content bekannt geworden. Auch mit zahlreichen Prominenten hat er in der Vergangenheit zusammen auf der Plattform gestreamt, beispielsweise mit LeBron James. In einem Video auf YouTube erklärt er nun, warum er Twitch verlässt und lässt dabei seinem Ärger freien lauf.
So macht er deutlich, dass er – wie viele andere neben ihm – die größten Streamer auf Twitch sind, die Plattform seiner Meinung nach nicht den nötigen Respekt und Support für diese Streamer bietet. Wenn beispielsweise ein Bann vorliegt, gibt es seitens Twitch keinerlei Informationen, Clips oder Beweise, die diesen Bann erklären. Nicht mal der Streamer weiß im Endeffekt, warum genau er gebannt wurde. Auch sieht er sich wie die anderen großen Streamer in ständiger Gefahr, für Aussagen, die einer kleinen Minderheit gegen den Strich gehen, gebannt zu werden. Er spricht hier also direkt die Cancel Culture an. Auch kann Adin nicht verstehen, dass Twitch vielen großen Creatorn keinen mutlimillion Deal vorlegt und lediglich auf der Front Page oder per Tweet Support von Twitch erhalten, wodurch Twitch wiederum mehr profitiert als der Streamende selbst.
Gestern zeigte er bereits, wie er seinen Content ohne die Schirmherrschaft von Twitch gestaltet. Adin Ross hat gestern den gesamten Super Bowl auf seinem Kanal gestreamt, was aus Urheberrechtsaspekten äußerst kritisch ist. Über 100.000 Zuschauer lockte dieser Stream auf kick.com, weshalb die Seite zu diesem Zeitpunkt den Rekord an gleichzeitigen Zuschauern auf der Plattform aufstellte. Auch Trainwreck übertrug das Event auf seinem Stream.
Nicht allen gefiel diese Übertragung. Homophobe Parolen und Vergewaltigungsvorwürfe wie auch rechtsradikale Symbole und Sprüche zogen sich quer durch den Chat, gegen die weder die Plattform noch der Streamer selbst etwas unternehmen kann. Denn auf kick.com gibt es keinerlei Nutzungsbedingungen, weshalb auch niemand gesperrt werden kann. Ob die beiden Streamer für die unrechtmäßige Übertragung des Super Bowls von der NFL verklagt werden, bleibt abzuwarten. Doch der Streamer selbst ist gerade deswegen zu kick gewechselt, weil er laut eigenen Aussagen auf der Plattform tun und lassen kann, was er möchte. Die Frage die sich mir stellt ist, ob sich das Modell von kick durchsetzen wird.
Ich gehe nicht permanent und Vollzeit [zu Kick]. Ich möchte es erstmal ausprobieren und schauen, ob es der Community gefällt. Also werde ich immer noch auf Twitch streamen, falls ihr das wollt. […] Ich gehe diese Woche zu Kick. Ich werde Omegle streamen, Live-Sport-Events schauen, Filme gucken, Scherzanrufe … also völlig uneingeschränkt … wir können buchstäblich P*rnos zusammen gucken. Ich könnte mir mit euch einen runter … Nein, ich bin immer noch enthaltsam. Aber wenn ich wollte, könnte ich tun, was immer ich will.
Ich kann viele Punkte, die er anspricht, nachvollziehen und denke auch, dass sich Twitch immer mehr zu einem Zensur-Medium entwickelt und gerade aus diesem Aspekt wichtig ist, dass sich Konkurrenz bilden kann. Trotzdem denke ich, dass Twitch der Chef auf seiner eigenen Plattform ist und auch Leute ohne Grund bannen kann und darf, wenn ihnen danach ist. Ich bleibe weiterhin gespannt, wie sich kick – vor allem nach dem gestrigen Stream – weiterhin entwickelt.
Welcome to the Kick family @adinross 💚 pic.twitter.com/a34VAhqJ2v
— Kick.com (@KickStreaming) February 13, 2023
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