Es ist mal wieder an der Zeit euch einen Gast auf meinem Blog vorzustellen, der in der Gaming-Welt mit einem Projekt Fuß fassen möchte und euch eine Möglichkeit aufzeigen will,damit auch ihr davon profitieren könnt. Justin Timpe – so sein bürgerlicher Name – ist Radio-Moderator bei Sunshine-Live.de und das nicht erst seit gestern. Und weil ich mich ständig weiterbilden möchte und neben meinem Blog, Minecraft-Server, Filehosting und Streams auch den Podcast-Bereich kennenlernen möchte, bin ich sehr froh, dass ein Podcaster sich meinen Fragen gestellt hat! Justin ist 25 Jahre alt und wohnt in der Hauptstadt. Seit 2013 ist er als Reporter auf der Gamescom tätig. Auch wenn sein Start in die Gaming-Szene etwas holprig war. Eine kleine Anekdote: „Ich stehe neben dem Geschäftsführer von Plants Vs. Zombies 2, so nervös wie selten zuvor und kriege es nicht auf die Reihe, sein gesagtes englisches Wort zu übersetzen. Die Folge: Ich habe das Interview – mitten in der EA-Business-Lounge- abgebrochen. Mein zweiter Anlauf hat dann zum Glück geklappt.“
Zu seinen Lieblings Spielen gehören Dota2 und Rocket League, eigentlich alles was vier Reifen hat. Nicht umsonst wäre es sein Traum einmal ein Rennspiel zu entwickeln, was den Fokus auf den competetiven Bereich hat. „Es sollte vom aussehen die Einfachheit eines Rocket Leagues haben und vom Spielprinzip wie – das meiner Meinung nach beste Indie-Rennspiel – Distance haben. Eine Rennstrecke mit vielen Hindernissen und mehreren Usern, die online gegeneinander antreten inkl. Ranglisten-Tabelle.“
Große Bühne statt simple Streams
Auch wenn er keine Streamer verfolgt, so bevorzugt Justin die große Bühne und das Casting größerer Esport-Veranstaltungen. „Ich bin ein Fan vom großen Kino. Stadien die voll sind, Moderatoren, die wissen, wovon sie reden und es schaffen ein riesiges Publikum gebannt vor ihren Bildschirmen zu halten. So ein Moment gibt dir kein einzelner Streamer“, verrät er mir. „Die meisten Streamer verstellen sich im Internet, mit der Zeit bekommst du dafür ein Gespür. Meistens unbewusst versuchen die meisten krampfhaft lustig zu sein, verstellen ihre Stimme oder ihre gesamte Art. Bei großen und professionellen Esport-Veranstaltungen – vor allem im englischsprachigen Raum – ist das alles einfach authentischer und eindrucksvoller.“
Durch Spotify oder Audiobil ist die Motivation für junge Leute angestiegen einen eigenen Podcast zu machen. Das hat auch seinen Grund: Denn ein Podcast ist ohne viel Kapital sehr einfach zu hosten. Lediglich ein Mikrofon ist hierbei wichtig. „Menschen alleine mit der Stimme zu überzeugen ist die Königsdisziplin. Ein Moderator muss ich es schaffen, die Zuhörer alleine mit Geräuschen emotional mitzunehmen. Fast jeder heutige bekannte Moderator hat vorher beim Radio angefangen. Ein Podcast funktioniert ähnlich – nur ohne Musik.“
Es ist es sicherlich hilfreich zu wissen, wie genau man in eine solche Position kommen kann. „Ich hatte während eines Schulprojekts in Zusammenarbeit mit einer Zeitung, einen Artikel über das damalige Radio Habbofun.de geschrieben – so kam ich an Kontakte.“ Dort hatte Justin die Möglichkeit eine Show mit dem Namen The Global Music zu moderieren. Diese handelte von aufstrebenden Künstlern und Charts anderer Länder. Zara Larsson, Becky G, Ella, Eyre, G-Eazy sind nur einige Namen dieser Zeit.
Der Weg ins TV
Weil die Show so gut lief, bekam Justin schließlich die Chance eine eigenen Sendung im TV zu gründen. Diese lief – wenn auch nur bei kleineren Sendern – sogar im deutschen Fernsehen. Lohn für diese Show? Fehlanzeige. Standard für diese Branche. Doch durch einen weiteren neuen Kontakt, den ihn diesen Schritt hervorbrachte, eine neue Möglichkeit seinen Traum zu verfolgen. Auf der Gamescom in Köln kam Justin dann schließlich mit dem bekannten Sender 1LIVE und KölnTV in Kontakt. Heute moderiert er seinen eigenen Podcast Games To Go und kann ihn in der Morning Show beim nationalen Radiosender Sunshine Live – Montag bis Freitag von 6 bis 10 Uhr – zuhören.
Doch warum entscheidet man sich eigentlich für einen Podcast, statt auf YouTube oder Twitch Content zu produzieren? Mich hat diese Frage brennend interessiert, denn ich weiß nicht wirklich, wie man mit Podcasts Geld verdienen kann. Der Markt ist völlig überflutet und ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass beispielsweise Spotify wirklich viel Geld an Creator zahlt.
„Menschen allein mit der Stimme zu überzeugen ist die Königsdisziplin. Als Moderator muss ich es schaffen, die Zuhörer allein mit Geräuschen emotional mitzunehmen. Fast jeder heutige bekannte Moderator hat vorher beim Radio angefangen. Ein Podcast funktioniert ähnlich – nur ohne Musik, was es deswegen teilweise sogar noch schwieriger macht. Denn du musst allein mit deiner Stimme überzeugen – ohne Musik als Pause.“
Was mir am Games To Go-Podcast direkt auffällt ist, dass es kurze Episoden sind und alle typischen Floskeln bei der Begrüßung wegfallen. Damit möchte Justin den Zuhörer direkt fesseln und ins Thema einsteigen. Er möchte also frischen Wind in die Podcast-Landschaft bringen.
Deshalb stellte sich mir auch rasch die nächste Frage, ob Justin denn von seinen Tätigkeiten als Podcaster oder Moderator leben kann. Mit meinem Podcast kassiere ich momentan 0 Euro. Dafür, dass ich für eine Folge – von 5 bis 8 Minuten – knapp 6 Stunden arbeite ist das ziemlich triste. Vielleicht kommt das noch. Aktuell bin ich ja auch erst bei meiner zweiten Staffel, verrät er mir ermutigt. Doch er kann auch einige Tipps an jene geben, die sich gerne im Gaming-Bereich beweisen möchten. Lernt euch zu vermarkten, sucht nach cleveren Kontakten und versucht in mehreren Bereichen ein Stück vom Kuchen zu bekommen und euch breit aufzustellen.
Tipps für Selbstständige
Seid präsent auf YouTube, streamt auf Twitch, seid Gast in einem Podcast auf Spotify, lasst einen Blogbeitrag über euch schreiben – die Möglichkeiten sind unbegrenzt! Auch wenn man über Jahre kein Geld verdient, irgendwann wird jemand anbeißen und mit euch arbeiten wollen! Ich selbst kann dem nur zustimmen! Angefangen habe ich mit einer Facebook-Gaming-Meme-Seite, bis ich einen eigenen Blog aufbauen wollte. Mittlerweile konnte ich mit Namhaften Unternehmen wie Elbenwald oder LevelUp zusammenarbeiten.
Auch im nächsten Tipp haben wir eine ähnliche Meinung. Während ich nebenbei meine eigene Marke im Internet aufbaue, so schaffe ich mit einem sicheren, normalen Job meine Existenz: „Versucht Euch ein festes Standbein aufzubauen. Einen Job, der Euch Rückhalt gibt. Sobald Ihr diesen Job habt, könnt Ihr Euch frei austoben.“
Wer hat schon mit seiner ersten selbstständigen Idee so ein Erfolg, das er davon leben kann? Vermutlich die wenigsten. Also – ein Standbein brauchen wir und dann können wir alles andere darum herumbauen. Hier liegt in meinen Augen auch das größte Problem von Leuten, die sich Selbstständig machen möchten. Viele gehen quasi ALLIn, nur wirklich gute Unternehmer schaffen es, schnell erfolgreich und ein sicheres Einkommen zu haben. Einen Tipp zum Abschluss hat Justin noch für euch: „Wir brauchen Kontakte. Ohne persönlichen Draht wird es schwierig.“
Ein Kommentar
Interessant. Dadurch bin ich auf Coffee Talk aufmerksam geworden. Ist ein echt cooles Spiel