In diesem Beitrag kann ich nun wieder die üblichen Verdächtigen auflisten und euch etwas über meine StarCraft-Kellerzeit berichten oder wie schön Dungeon Keeper II für mich bis heute ist. Doch heute möchte ich mich mal ausschließlich auf ein paar Konsolen-Titel festlegen und bin gespannt, ob auch ihr ein paar davon kennt, liebt oder sie sogar hasst? Während meine Kindheit mit einem Computer gestartet ist, ist meine frühe Jugend an der Konsole geendet. Erst später habe ich dann schließlich meine Liebe zum Computer entdeckt – den Rest kennt ihr ja. Auch eine kleine GameCube-Zeit habe ich hinter mir, eine Liste von Spielen werde ich sicherlich auch mal veröffentlichen. Die Playstation 2 hat mir viele gute und wohltuende Stunden beschert, doch irgendwann hat sich der Computer bei mir als Hauptmedium etabliert. Trotzdem hat meine Konsolen-Zeit mein Dasein als Gamer geprägt, weshalb ich ein paar Titel und nostalgische Momente mit dem Exportschlager von Sony festhalten möchte.
Sly Racoon
InFamous und Ghost of Tsushima sind durchaus beliebte Titel und haben die Bekanntheit von Sucker Punch vermutlich sehr stark nach vorne katapultiert. Erst mit dem Release von Ghost of Tsushima und der daraus resultierenden Google-Eingabe habe ich erfahren, dass Sucker Punch auch für einen meiner Konsolen-Juwelen hervorgebracht hat. Ich rede von dem Waschbären Sly Cooper, der mit seinen Freunden Bentley und Murray ein Jump ‘n’ Run und Stealth-Abenteuer bestreitet und eine durchaus spannende Geschichte erzählt. Sly Cooper stammt aus einer Famile von Meisterdieben, hat es sich aber zur Aufgabe gemacht, nur andere Bösewichte und Diebe zu bestehlen. Als im Kindesalter seine Eltern von einer kriminellen Bande getötet wurden, lernt er im Waisenhaus seine beiden angesprochenen Freunde kennen, mit denen er später dann seine eigene Diebesbande gründet. Die teuflische Fünf, so der Name der Bande, will er mithilfe seiner Freunde das Handwerk legen. Ein Jump’n’Run-Abenteuer mit Stealth-Elementen, gleichzeitig aber auch noch weitere Minispiele mit anderen Freunden bietet, hat meine Kindheit wirklich bereichert. Verrückt, wenn ich bedenke, dass durch diesen Titel Sucker Punch vermutlich das erste Mal einen großen Erfolg erzielt hat. Während ich dachte, das Spiel sei eher ein Geheimtipp, habe ich festgestellt, dass es auf Metacritic ein Rating von 85 besitzt. Sucker Punch erklärte später, dass man mit 500.000 verkauften Exemplaren gerechnet hat, die Erwartungen aber so stark übertroffen wurde, dass weitere Teile der Serie entwickelt wurden. Insgesamt gibt es von dem lustigen und ehrgeizigen Waschbären drei Teile.
Digimon World 4
Wenn ich ein Spiel zu jenen zählen darf, die mein Leben und meine Gaming-Karriere geprägt haben, dann ist es Digimon World 4. Das World of Warcraft meiner frühen Jugend hat mich zig Stunden gefesselt. Die Handlung im Spiel ist vergleichsweise langweilig. Die Digiwelt wird bedroht und als einer der auserwählten, muss man diese vor dem bösen X-Virus retten. Dabei reist man in verschiedenste Gebiete, sammelt Loot und Erfahrung, um dann irgendwann zu digitieren. Grundlegend hat dieses Spiel gleiche Eigenschaften wie jedes RPG. Verschiedene Waffen, entsprechende Eigenschaften, verschiedene Seltenheiten, Magie für Heilung, Schaden oder Debuffs. Vielleicht reicht meine Erfahrung im Bereich von RPG nicht aus, denn ich habe wirklich nicht sonderlich viel in dieser Richtung ausprobiert, aber das Spiel hat mich einfach gecatcht. Der Digimon-Aspekt im Spiel war nicht einmal sonderlich gut, weil die Digitationen allesamt überhaupt keinen Sinn ergeben habe, aber dennoch hat das Spielen einfach unfassbar Spaß gemacht. Es gab bestimmte Charaktere, die man nur durch bestimmte Aufgaben erreichen konnte. Zum Beispiel musste man einen Dungeon mit lediglich einem HP durchspielen und das auf der schwersten Stufe. Es wäre unmöglich, dieses Geheimnis herauszufinden, wenn zu jener Zeit das Internet nicht existiert hätte. Jede Digitation zu spielen, zu leveln und zu skillen dauert mehrere Wochen an Spielzeit und durch den Koop-Modus macht es gleich zweimal, dreimal oder viermal so viel Spaß. Die Musik, die Atmosphäre, die Geräusche der sterbenden feindlichen Digimon – Ein wahrer Schmaus für Augen und die Ohren. Ein ausführliches Review zum Spiel habe ich bereits geschrieben.
Tony Hawk Pro Skater 4
Ein weiterer vierter Teil auf meiner Liste und ein sehr untypischer Pick, weil ich Sportspiele – egal ob für den PC oder die Konsole – ziemlich mies finde. Tony Hawks Pro Skater 4 beeindruckte mich mit seiner genialen Musik, aber auch seiner relativ offenen Welt. Verglichen mit anderen Spielen ist die Karte natürlich ein Witz gewesen, vielmehr meine ich das Verhältnis einer open World im Skater-Universum. Es gab viele Möglichkeiten, wo man seine Tricks ausprobieren konnte und mit seinem Board herumfahren konnte. Durch den Multiplayer-Mod, bei dem man den anderen Spieler vom Board schlagen konnte, um ihm seine Trick- und Punkteserie zunichtemachen konnte, hatte man das Gefühl eine richtige Jagd zu haben. Auf jeder Karte gab es bestimmte Spots, an denen es leichter war Punkte zu machen und diesen Spot wollte man natürlich für sich gewinnen.
Das Spiel ist meiner Meinung nach ein sehr gutes Beispiel dafür, mit wie viel Liebe ein Spiel zu damaliger Zeit von Studios entwickelt wurde. Denn die Skate-Maps sind teilweise original nachgebaut und mit erstaunlich viel Liebe zum Detail. Ich kann nicht mal genau sagen, was das Spiel so spaßig gemacht hat. Ich habe mit Skaten absolut nichts am Hut, verfolge es nicht und betreibe es auch nicht. Dennoch habe ich durch das Spiel die Vibes rund um das Skaten lieben gelernt. Die anfangs erwähnte Musik in Kombination mit Kombis und abgefahrenen Tricks Punkte zu sammeln und gleichzeitig mit anderen Spielern auf der gleichen Map gegeneinander anzutreten – das hat mich gecatcht. Ich würde nicht sagen, dass THPS 4 eines der besten Spiele für die Playstation 4 ist, auch wenn die Fachpresse das Spiel überragend bewertet und es sogar für Game of the Year-Awards nominiert war. Neben dem Multiplayer gab es aber natürlich auch für Single-Player den geeigneten Karrieremodus. Hier konnte man Geld verdienen und davon neue Level, Skater, Cheats oder Ausrüstungen erspielen.
WWE: Smack Down vs. Raw 2007
Wir machen direkt weiter mit einem Sportspiel, zumindest würde ich sagen, dass es dieses Genre am genausten beschreibt. Bei Smack Down vs. Raw 2007 hat mich – wie sollte es auch anders sein – die Musik begeistert. Doch darüber hinaus hat mich die außerordentlich gute Grafik beeindruckt und das Aussehen der Wrestler, die fast einem originalen Abbild geglichen haben. Neben dem bis zu vier Spieler-Spaß im Ring mit zig anderen Computern, konnte man seinen Liebling Athlet aussuchen und die Moves ausüben, die man selbst
Das Spiel hat mich mit Sicherheit über zwei oder drei Jahre aktiv beschäftigt und Freude bereitet, weil es einfach Spaß gemacht hat … Mit einem Feature kamen jedoch alle Wrestling-Fans auf ihre Kosten: das Erstellen eines eigenen Wrestlers. Der Umfang dieser Charakteranpassung war phänomenal und bot von der Entrance-Musik, über das Einlaufen, über Feuerwerke bis zum detaillierten Aussehen alles, was zu einem erfolgreichen Sportsmann dazugehört. Ein eigenes Movestet aus bereits bestehenden Angriffen und einen eigenen Finisher, erlaubten einem Spieler das Beste von jedem Wrestler in den eigenen zu verpacken.
Mit dem selbsterstellten Charakter war es dann möglich den Kampagnen-Modus zu spielen und in den vielen Cutscenes war er dann zu hören, wie er mit bekannten Stars wie Big Show, Undertaker oder Triple H interagiert. Die Story war so aufgebaut, dass sogar bestimmte Entscheidungen gefällt werden mussten, mit welchem Wrestler man sich nun verbündet oder eher anfeindet. Egal ob ein Royal Rumble, Money in the Bank oder ein Käfig-Match – es gab tolle Abwechslung, die man mit seinen Freunden im Team oder gegeneinander im Ring ausprobieren konnte. Doch es gibt viele Gründe, warum das Spiel so gut war.
Need for Speed Carbon
Ich denke, dass Need for Speed Underground II für viele die Nummer 1 der Reihe ist und es womöglich auch immer sein wird. Auch ich habe das Spiel geliebt, doch glaube ich, dass Carbon mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser ist. Die Tuning-Möglichkeiten – vor allem die Neonbeleuchtung unter dem eigenen Fahrzeug – ist vermutlich jedem Fan positiv in Erinnerung geblieben. Der Remix Riders on the Storm von Snoop Dogg stellt die gesamte Tracklist von Carbon in den Schatten, trotzdem hat mir das Konzept von Carbon deutlich besser gefallen. Zunächst war der Karrieremodus deutlich interessanter und durch die drei Fahrzeugklassen Tuner, Muscle-Car und Exot wurde eine Art Klassensystem in das Spiel implementiert. Bullenstopper sorgten dafür, dass auch im Rennen gegen seine Freunde
Muscle-Cars waren zwar einfach gegenüber den Exoten und Tunern überlegen, weshalb meine Freunde und ich ausschließlich diese Autos genutzt haben. Die Tuning-Möglichkeiten erlaubten es, so viele verschiedene Kombinationen auszuprobieren, dass jeder kleinste Km/h wertvoll waren. Beschleunigt man etwas schneller oder möchte man mehr Höchstgeschwindigkeit besitzen oder doch lieber etwas mehr Handling für kurvige Strecken? Die Regeln bei mir zu Hause waren klar: Steht es in einem Bo5-Rennen 2 gegen 2, wird die letzte Fahrt im Carbon-Canyon ausgetragen. Das Canyon-Rennen bestand darin, zu seinem Kontrahenten eine bestimmte Distanz zu haben. Hat man diese erreicht, gewinnt man. Man musste also sehr gut fahren und sich noch weniger Fehler erlauben, als in anderen Rennen.
Die neuen Features, die alten Möglichkeiten im Tuning, die drei verschiedenen Auto-Klassen, der bessere Karrieremodus, dein eigenes Boxenteam – Carbon hat Unterground II einen würdigen Nachfolger geboten, der nach Most Wanted, angebracht war. Most Wanted war ein guter Titel, schlechter als Underground II, Carbon übertraf jedoch Underground II und damit endete meine NFS-Expierence.
Grand Theft Auto: San Andreas
Der wohl lahmste Pick und wohl auch der offensichtlichste. Aber ich kann nicht leugnen, dass auch GTA San Andreas meine Jugend maßgeblich geprägt hat. Wie in meinen vorherigen Titeln, spreche ich auch hier den Aspekt der Musik als Erstes an und ich denke, dass mir hier jeder übereinstimmt. Welches Spiel hatte bessere Soundtracks, als dieses Spiel? Bei San Andreas stimmt einfach alles: Gute Grafik, geile Musik, epischer Multiplayer-Modus, eine überragende Story und nahezu unendliche Möglichkeiten. Die große Welt hatte mit dem New Yorker Ghetto, der Spielhölle Las Vegas und dem Hippie-Hotspot San Francisco drei verschiedene Settings perfekt in das Spiel eingebunden und sich verschiedensten popkulturellen Überspitzungen bedient. Zudem hatte das Spiel zig Nebenbeschäftigungen, denen man nachgehen konnte. Dates mit verschiedenen Freundinnen, Suchen von Graffitis, Hufeisen oder Austern, Kaufen von Immobilien, das Fotografieren von Sehenswürdigkeiten – die Liste an Tätigkeiten ist groß und fast unerschöpflich.
Neben der Missionen, die dem Spieler fast 60 Stunden voller lustigen, traurigen und actionreichen Missionen beschert, ist es doch der Multiplayer, den das Spiel für mich zu einem der ikonischsten Spieler auf der PlayStation macht. Mission aufsuchen, Charakter auswählen und los gehts. Die Polizei auf sich aufmerksam machen, in die Militärbasis einbrechen oder mit einem Flugobjekt durch die Welt von San Andreas fliegen und zu KDST oder Radio X den Spaß seines Lebens haben. Es ist nicht verwunderlich, dass GTA V derart beliebt auf Twitch ist und Spieler in der gesamten Karte sich treffen, jagen oder anderweitig miteinander agieren. Das Internet und der Multiplayer hat dafür gesorgt, dass nicht länger NPCs in der Welt anzutreffen sind, sondern Menschen wie Du und Ich und diese, mit ihrer Art, verschiedene Aktionen vollführen. Auch wenn ich mir heute nur noch sehr schwer vorstellen kann, wie ich mehrere Stunden im Grunde genommen nur Aufgaben erfülle und gegen virtuelle NPC’s spiele, hat das Spiel den Markt damals grundlegend verändert und ist meiner Meinung nach noch heute für viele Entwicklerstudios ein Vorbild.
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