Ich habe die große Ehre gehabt, dass ich das Spiel No one lives in heaven vom deutschen Indie-Entwicklerstudio Sur Entertaiment testen durfte! Mit ihrem ersten Spiel No one lives in heaven haben sie es geschafft sich immerhin einen kleinen Namen in der RPG-Szene zu machen. Das gerade Mal zweiköpfige Team haben ein Spiel erschaffen, was 40 Stunden Gameplay bietet und darüber hinaus einen sehr hohen Wiederspielwert besitzt. Der hohe Wiederspielwert setzt sich aus über 100 verschiedenen Enden zusammen, die je nach getroffenen Entscheidungen durchlaufen werden könnten. Mir wurde freundlicherweise ein Key vom Unternehmen aus Leipzig zur Verfügung gestellt, weshalb ich mich nicht lumpen lassen habe, mich dem Spiel mal anzunähern. Ich habe für diese Zusammenarbeit kein Geld bekommen! Es handelt sich also um eine unbezahlte Werbung! Außerdem ist für Spoiler keine Haftung übernommen!
Grob zusammengefasst handelt das Spiel davon, dass NPC‘s über Jahre alleine gelassen wurden und der Spieler nun der erste Mensch ist, der wieder auf sie trifft. Durch deine Entscheidungen und deine Handlungen wird den Lauf der Geschichte beeinflusst, weshalb auch das Schicksal der NPC‘s von dir abhängt. „No one lives in heaven gibt dir keine Rolle vor, die du spielen sollst. Du bist kein auserwählter Held, der mithilfe seiner zusammen gegrindeten Fähigkeiten eine böse Macht besiegt. Die Rolle, die du spielst, bist du, und das Schicksal, über das du entscheidest, ist dein eigenes“, heißt es auf der Steam-Produkt-Seite. Doch kommen wir zu meiner Erfahrung mit No one lives in heaven.
Jeder der die alten, klassischen Adventure Games liebt und dabei sehr viel Geduld zeigt, der wird mit No one lives in heaven definitiv lange Zeit seinen Spaß haben. Das Spiel ist in mehrere Kapitel eingeteilt, während das erste Kapital ein großes Tutorial darstellt. Das Tutorial ist jedoch so konzipiert, dass es spannend und mitreißend ist. So kann man, wenn man sich Zeit lässt, genüsslich die Welt erkunden und sehr lange Zeit mit Nebenquest seinen Spaß haben, so zum Beispiel in den Arenen oder durch die lustigen NPC’s.
Trotz einer langen Spielzeit bekam ich die Nebenquest nicht alle fertig. Außerdem packte mich die Neugier, wie es nun genau weitergeht. Es ist sehr wichtig bei diesem Spiel wirklich minütlich zu speichern bzw. gar vor jedem neuen NPC-Gespräch. Denn der sonderbare Humor der Entwickler steckt im Detail. Man spricht eine Katze an, wird in das Meer befördert und ist dort gefangen. Man ist dann gezwungen neu zu starten. Doch das Speichern ist auch kein Garant dafür, dass du vor Toden geschützt bist. Jeder Zocker von diesem Indie-Titel wird sich wohl oder übel an den Game Over-Screen gewöhnen müssen.
Durchhaltevermögen wird mit viel Humor belohnt, wenn auch oftmals sehr sonderbaren. Zum Beispiel lernt man die richtige Ernährung von Tieren, durch explodierende Katzen, sobald man ihnen etwas von seinen Süßigkeiten abgibt. Aber auch andere Zeichenstile, sehr komische NPC-Dialoge wie etwa durch Gedankenlesen oder die Anspielung auf andere Games. Immerhin bauen die Entwickler einen Warnhinweis ein, der im Vorfeld vor weirden Content warnt. Zwar sind einige dieser Informationen für Quests wichtig, doch auch abgesehen davon, lohnt es sich die Welt zu erkunden und eben diese humoristische Seite von No one lives in heaven kennenzulernen.
Was wäre ein RPG ohne ein Skillsystem? Und da sind wir auch schon beim wohl umfangreichsten Thema des Artikels. Man startet mit mehreren starken Angriffen und kann durch Quests neue Angriffe erlangen oder sie kaufen. Diese sind jedoch noch einmal in verschiedene Elemente eingeteilt. So bringt es dir selbst nichts, wenn du gegen ein Element kämpft, was stark gegen dich ist. Es ist hierbei nicht wie bei Pokémon, denn man weiß nie, welches Element der Gegner gerade besitzt. Man muss also viel herumprobieren und sich vor allem viele Dinge merken. Ich persönlich stelle mir hier die Frage, ob das wirklich den Spielern gefällt. Für einen Spielentwickler ist es wohl die größte Hürde ein Spiel zu entwickeln, was schwer und herausfordern ist, gleichzeitig aber auch nicht zu frustrierend. Wer also No one lives in heaven kauft, muss damit rechnen, sehr viel und unnötig zu sterben.
Das Kampfssystem hält diese gerade angesprochene Schwierigkeit bei. Man kann nicht wie bei vielen anderen Adventure Games leicht hochleveln bis man gemütlich die Gegner weg grinden kann. Bei NoLiH sind die feindlichen Mobs ständig über deinem eigenen Level und selbst ein Level unterschied macht schon einen entscheidenden Unterschied. Da man keine Waffen oder bessere Ausrüstung kaufen kann, muss man also herumprobieren, welche Taktik gegen welchen Gegner funktioniert. Um das ständige sterben zu verhindern, bleibt jedoch die Option mit ESC aus Kämpfen zu fliehen.
Wer es gewohnt ist in Adventure Games mehrere Verbündete zu bekommen, der wird in No one lives in heaven überrascht sein, denn die meiste Zeit läuft man alleine umher, lediglich im Kampf kann man die zuvor eingesammelten Tiere wie Hunde, Katzen und Hühner im Kampf dazu holen und mit ihnen Kämpfen, allerdings verschwinden diese nach dem Kampf wieder.
Wer Geduld beweist, dem wird bei diesem Spiel gewiss auch nie langweilig. Egal ob das Kämpfen, das Trainieren, das Herausfinden von Mechaniken oder eben das Questing – wirklich jeder RPG-Liebhaber sollte auf seine Kosten kommen. Auch verstörende Folterräume, verschiedenste Rätselräume, selbst Drogen- und Wettberatung halten den Spieler auf Trab. Nolih ist kein 0815 Adventure Game, welches man nach sechs Stunden durchgespielt hat. Obwohl der verrückte Humor und die etwas sonderbare Story abschrecken, so ist man als RPG-Fan dennoch eingeladen, dieses Spiel zu zocken. Ich denke, dass man es nicht bereuen wird!
No one lives in heaven auf Steam ansehen
Ein Kommentar
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