Nach Google Stadia: Steht nun auch Amazon Luna vor dem Aus?

Amazon Luna vor dem Aus
© Amazon

Das Aus von Google Stadia hat große Wellen geschlagen und einmal mehr gezeigt, dass der Erfolg in der Gaming-Branche nicht einfach mit viel Kapital kaufbar ist. Neben Google und Microsoft hat auch Amazon mit ihrem Dienst Luna auf diese Sparte gesetzt und genau diese bröckelt nun. Aktuell geht in der Techbranche eine große Entlassungswelle um, die ausnahmslos alle großen Unternehmen wie Microsoft, Meta, Tesla oder Amazon trifft. Anfang Oktober wurde bekannt, dass Google seinen Cloud-Dienst Stadia einstellt. Nun hat auch der große Onlinehändler bekannt gegeben, dass es Job Cuts gibt, die sich auf 10.000 beziffern lassen, jedoch in erster Linie vor allem Mitarbeiter aus dem Bereich Alexa, Hardware und eben Luna trifft.

Ich selbst kenne keinen, der das Luna-Angebot nutzt und ich wundere mich auch ehrlich gesagt nicht darüber: Denn nach zwei Jahren ist er noch immer ausschließlich in den USA verfügbar. Man hat eine schlechte Auswahl an Spielen, die zudem noch rotiert und die wirklich guten Spiele, wie aus dem Hause Ubisoft, sind wiederum hinter der Ubisoft+ Paywall versteckt. Auch sonst bekomme ich – obwohl ich in der Gaming Bubble unterwegs bin – absolut nichts von diesem Projekt mit.

Googles Dienst ist an der aufgrund der schlechten Preispolitik gescheitert, der Amazon-Dienst hingegen scheint wegen der eingeschränkten Auswahl nicht relevant genug zu werden. Amazon sagt zwar selbst, dass „Streaming das Gaming verändern wird und gespannt auf die Zukunft von Luna“ ist, doch selbiges hat ebenso Google noch im selben Jahr behauptet, in welchem sie – wie von vielen prognostiziert – ihren Dienst abschalteten.

Nun sollte man sich zunächst die Frage stellen, wie es denn generell um Cloud-Dienste steht. Neben Microsoft – die meiner Meinung nach bereits dick im Cloud-Geschäft sind – machten jetzt publik, dass ihr Cloud Service bereits 20 Millionen Menschen erreicht und sie seit Ende April die Nutzerzahlen verdoppeln konnten. Dass die Branche also kein Interesse findet, ist in meinen Augen nicht richtig.

Cloud Gaming ist in meinen Augen eine wirklich interessante Sache und sollte diese Technologie sich durchsetzen, wird damit in Zukunft sämtliche Hardware obsolet. Das Spielen an einem beliebigen Ort und zu einer beliebigen Zeit, für alle Schichten könnte damit Gegenwart sein. Menschen in armen Regionen könnten für wenig Geld ein Abo abschließen und dort ebenso in den Genuss toller Spiele kommen.

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Das scheint auch Netflix zu erkennen. Denn das Unternehmen möchte wohl sein Engagement in diesem Bereich ausbauen. Netflix lässt sich vom Misserfolg der Stadia inspirieren und glaubt, dass die Stadia technisch wettbewerbsfähig war, jedoch das Geschäftsmodell das fatale Problem war. Spieler konnten nicht mal ihre Steam Libary auf die Plattform importieren und mussten zu allem Überfluss ein Abo abschließen oder die Titel neu kaufen.

Netflix ist überzeugt eine solide technische Grundlage zu haben und zudem eine Nutzerbasis, die sie nicht noch einmal für sich gewinnen müssen. Mit 55 neuen Spielen möchte das Studio ihre Offensive im Gaming weiterhin voranbringen und kauft nicht nur Entwicklerstudios auf, sondern gründet auch vermehrt eigene.

Ich selbst fand den Vorstoß von Amazon in den Gaming-Bereich wirklich wunderbar und die Amazon Game Studios haben mit Lost Ark und New World zwei wirklich tolle Spiele geschaffen. Der Kampf im Cloud Gaming ist und bleibt also spannend und wird sich in den nächsten Jahren sicherlich zuspitzen.

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Mein Name ist Lukas Mehling, aber online kennt man mich wohl eher als MuSc1. Ich bin der Gründer und Betreiber von gamerliebe.de. Auf meinem Blog geht es vorrangig um das Thema Selbstständigkeit, Arbeiten und Geld verdienen in der Gaming-Branche. Dabei fokussiere ich mich vor allem auf die Gaming-Branche und Aktien von Videospiel-Unternehmen.

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