Laut einem Bericht von Bloomberg hat Microsoft durch die Integration von „Call of Duty“ in den Xbox Game Pass im vergangenen Jahr erhebliche Umsatzeinbußen erlitten. Demnach gingen dem Unternehmen auf Konsolen- und PC-Plattformen mehr als 300 Millionen US-Dollar an Einnahmen verloren.
Ehemalige und aktuelle Mitarbeiter berichten, dass Microsofts Finanzvorständin Amy Hood die Xbox-Sparte angewiesen habe, neue Strategien zur Steigerung der Rentabilität zu prüfen. Die Verluste sollen vor allem durch geringere Einzelverkäufe der beliebten Spielreihe entstanden sein.
Rückläufiges Wachstum und strukturelle Probleme
Microsoft hat das Game-Pass-Modell umfassend überarbeitet und zugleich die Preise deutlich angehoben. Der Game Pass Ultimate kostet nun 26,99 Euro im Monat – rund 50 Prozent mehr als zuvor.
Zudem wurde das Angebot in drei Stufen gegliedert: „Ultimate“ mit Day-One-Releases wie Call of Duty, „Premium“ mit verzögertem Zugriff auf First-Party-Titel und „Essential“ mit einer kleineren Spieleauswahl. Frühere Vorteile wie Rabatte auf Zusatzinhalte entfallen, was für viele Nutzer höhere Gesamtkosten bedeutet.
Der Game Pass galt lange als zentraler Wachstumstreiber der Xbox-Sparte. Doch nach starkem Zuwachs während der Pandemie hat sich das Wachstum deutlich verlangsamt. Während der Dienst zwischen 2020 und 2021 um 80 Prozent zulegte, sank das Wachstum in den Jahren 2022 bis 2024 auf 36 Prozent.
Im Februar 2024 lag die Zahl der Abonnenten laut Microsoft bei 34 Millionen. In internen Angaben war zuletzt von rund 35 Millionen die Rede. Analyst Joost Van Dreunen von Aldora bezeichnet die Entwicklung als strukturelles Problem:
Auswirkungen auf Marktanteile
Daten aus den USA zeigen, dass rund 82 Prozent aller Verkäufe von Call of Duty: Black Ops 6 auf PlayStation-Plattformen entfielen – also dort, wo das Spiel nicht im Abo enthalten war. Damit profitierte vor allem Sony vom klassischen Verkaufsmodell.
Microsoft selbst meldete im vergangenen Geschäftsjahr Game-Pass-Umsätze in Höhe von rund 5 Milliarden US-Dollar, machte jedoch keine Angaben zum Gewinn.
Die jüngsten Anpassungen deuten darauf hin, dass Microsoft seine Gaming-Sparte stärker auf Profitabilität ausrichten will, insbesondere nach der fast 70 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme von Activision Blizzard.