Blizzard erntet großen Shitstorm für eine politische Position zu China

Blitzchung Hearthstone
© Blizzard Entertainment

Was hat sich Blizzard da nur wieder geleistet? Mit einer sehr fragwürdigen Entscheidung hat sich der Gaming-Publisher bei seiner Fanbase wohl ins tiefe Abseits befördert. Unter dem Hashtag #Blizzardboycott geht es gerade auf Twitter heiß her. Doch was genau ist der Grund für diesen Shitstorm? Wie in sämtlichen Medien aktuell berichtet wird, gibt es in Hongkong landesweite Proteste gegen einen Gesetzesentwurf, der das unabhängige Rechtssystem von Hongkong gefähredet. Es wird befürchtet, dass der chinesische Staat einen zu großen Eingriff in die Justiz von Hongkong nehmen wird. Diese Proteste wurden blutig niedergeschlagen und aktuell wird sogar mit militärischen Eingriffen gedroht.

Wie man wissen sollte ist die Meinungsfreiheit in China sehr stark eingeschränkt und so sind Seiten wie Google, Wikipedia, YouTube oder Facebook dort komplett verboten. Chinesische Großkonzerne sind zum größten Teil im Besitz der Regierung und selbst Sendungen wie South Park sind dort verboten. Ein aktueller Tweet einer der Soutpark-Produzenten gibt aufschluss.

 

Doch nun zum eigentlichen Thema. Was genau hat nun Blizzard damit zutun? Der Hearthstone Spieler Ng „Blitzchung“ Wai Chung hat in einem Interview mit einer augesetzten Gastmaske ein deutliches Zeichen gegen die chinesische Regierung gesetzt und damit seinen Support für die Bewegung in Hongkong ausgedrückt. Infolgedessen wurde er von Blizzard aus der Grandmaster-League ausgeschlossen und sein Preisgeld auf 0 Dollar gesetzt. Diese Entscheidung ist – wie auch in meinen Augen – völlig falsch und zeigt, dass Activision-Blizzard sich der chinesischen Regierung und dem dortigen Markt – vor allem im Mobile-Bereich – bückt. Schon lange beobachte ich den chinesischen Markt mit großers skepsis. Während dort westliche Unternehmen nicht expandieren dürfem, kauft China parallel dazu deutsche Firmen auf und beteiligt sich vor allem in Deutschland maßgeblich an Technologieunternehmen. Dass Deutschland das mit sich machen lässt, ist einfach nicht tragbar und sollte mit sofortiger Wirkung gestoppt werden. 

Doch wird dieser Boykott etwas bringen? Wie immer werden die Leute hetzen und nach einigen Wochen diese Aktion wieder vergessen haben. Die nächste Blizzcon wird kommen, Diablo IV wird vermutlich angekündigt und die Fans werden wieder schlange in den Läden für eines dieser Exemplare stehen.

Wie angesprochen gehört dem chinesischen Konzern Tencent Holdings ein großer Teil der Gaming-Industrie. Während Riot Games zu 100 Prozent im Besitz von Tencent ist, gehört auch Epic Games mit einem großen Teil zu einem der Schlachtschiffe von Tencent. Auch Activision gehört zu mehr als 10 Prozent dem chinesischen Großkonzern, der im übrigen einer der wertvollsten Marken der Welt ist. Ich denke, dass Blizzard deshalb angst hat sich mit der “Der Partei” anzulegen und ebenso die darauffolgenden Sanktionen in Kauf zu nehmen. Wie bereits erwähnt ist der chinesische Markt für die Mobile-Sparte von Blizzard ein sehr wichtiger Umsatzfaktor. Dennoch ist Blizzard bei weitem mächtiger als dieses Unternehmen.

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Für den Aktienkurs von Blizzard heißt es aktuell ein kleinen Verlust. Ich denke jedoch nicht, dass dieser Boykott größere Auswirkungen haben wird. Ich denke, dass es für das Unternehmen gut wäre, wenn mehr private Investoren in Blizzard investieren und sich somit der Streubesitz an der Firma erhöt. Dann wäre das Unternehmen nicht mehr so abhängig von Tencent. Meine Divise: Jegliche chinesische Beteiligungen müssen verschwinden, solange der chenesische Markt weiterhin politisch reguliert ist.

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Mein Name ist Lukas Mehling, aber online kennt man mich wohl eher als MuSc1. Ich bin der Gründer und Betreiber von gamerliebe.de. Auf meinem Blog geht es vorrangig um das Thema Selbstständigkeit, Arbeiten und Geld verdienen in der Gaming-Branche. Dabei fokussiere ich mich vor allem auf die Gaming-Branche und Aktien von Videospiel-Unternehmen.

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