Nach längerer Abwesenheit bin ich nun mit einem Artikel zurück, den ich kurz nach der E3 angefangen habe, aber leider nicht zu Ende schreiben konnte. Viele kleinere Probleme away from Keyboard und andere Projekte wie mein Minecraft-Server haben mich zeitlich so krass eingespannt, dass es mir unmöglich war mich einem Artikel zu widmen. Seitdem läuft es in der Gaming-Welt drunter und drüber, vor allem im Hause vom CD Projekt ist die Hölle los.
Seit der E3 hat man das Gefühl, dass jede Woche eine neue Nachricht bezüglich des polnischen Entwicklerstudios CD Projekt im Internet publiziert wird. Während vor allem vom Witcher-Gründer und Autor Andrzej Sapkowski durch eine Klage gegen den Publisher viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde, hat CD Projekt aber auch anhand zahlreicher Beispiele gezeigt, wie sie die Gaming-Industrie voran bringen wollen. Desweiteren steht ein neues Release in den Startlöchern. Am Monat kommt Thronebreaker – The Witcher Tales zum Kauf auf gog.com und sieht auf den ersten Blick und nach ersten Erwartungen sehr viel versprechend aus.
Zunächst einmal möchte ich den Fall mit der Anklage kommentieren. Ich finde es nicht richtig, wenn man die Gaming-Industrie als “Flop” darstellt und sobald CD Projekt aus der Geschichte des Autors ein Meisterwerk zaubert, möchte er plötzlich eine astronomische Summe des Unternehmens haben. Desweiteren bin ich mir fast sicher, dass der Autor durch den Erfolg am Witcher-Universum mehrere Auflagen zusätzlich verkaufen konnte. Ohne das starke Spiel hinter dem Buch wäre das nicht möglich gewesen.
Es gab immerhin einen Deal. Da der Autor damals nicht ausreichend geschäftstüchtig war, um eine Gewinnbeteiligung auszuhandeln, verkaufte er die Lizenz an seinem Produkt für schlappe 10.000 Dollar. Das ist traurig, aber leider in der Geschäftswelt fair. Er hat einen schlechten Deal gemacht, nicht an die Idee geglaubt und ist damit auf die Schnauze gefallen. Dennoch ist CD Projekt so gutmütig und lässt sich auf eine Einigung ein. Gute Aktion!
Hinsichtlich einer Meldung, die auch in bekannteren Medien die Runde gemacht hat, möchte CD Projekt mit CyberPunk 2077 die Gaming-Industrie revolutionieren. Wer sich mit dem Unternehmen befasst hat weiß, dass dieser Aspekt tief in ihrer Philosophie verankert ist. Ein großer Aspekt ist die DRM-Free-Politik, über die ich ausführlich in meiner CD Projekt Red Unternehmensanalyse geschrieben habe.
Aber CD Projekt möchte auch keinen Blatt vor den Mund nehmen. Viele Publisher setzen auf Social-Justice-Warrior-Trends und möchten Inhalte von Spielen an Minderheiten oder ähnliches anpassen. So wendet das auch Anwendung in der breiten Masse der Unterhaltungsindustrie. Auch CD Projekt war von dieser Problematik betroffen. So sollte die weibliche Hauptdarstellerin für die geplante Netflix-Serie durch eine dunkelhäutige Dame ersetzt werden. Ein Shitstorm brach darauf hin aus.
Mit CyberPunk 2077 möchte das polnische Entwicklerstudio politische Statements setzen und sich nicht davor beugen, was eine verärgerte Minder- oder Mehrheit sagt. Ich bin sehr gespannt ob sie ihr Wort halten, da auch dieses gezwungene “Wir müssen mehr Weibliche, Dunkelhäutige oder Asiatische Mitglieder für die Besatzung casten”.