Nach den diesjährigen Game Awards sorgte das chinesische Entwicklerstudio Game Science nicht nur mit seinem Spiel Black Myth: Wukong für Aufsehen, sondern auch mit kritischen Aussagen seines CEO Feng Ji.
Das Spiel, das über sieben Jahre in Entwicklung war, erhielt Nominierungen in vier Kategorien, darunter Bestes Actionspiel, Beste künstlerische Leitung, Beste Spielregie und Spiel des Jahres.
Am Ende konnte es jedoch nur zwei Auszeichnungen für sich verbuchen: Bestes Actionspiel und den von den Spielern vergebenen Players’ Voice Award. Den prestigeträchtigen Titel Spiel des Jahres gewann stattdessen Astro Bot von Team Asobi.
Feng Ji äußerte auf der chinesischen Plattform Weibo seine Enttäuschung über die Ergebnisse und hinterfragte die Kriterien der Jury für die Vergabe des Game of the Year Awards. Er betonte, dass er stolz auf die Nominierungen und die erreichten Erfolge sei, vor allem auf den Gewinn des Players’ Voice Awards, da dieser direkt von den Spielern verliehen wird.
Dennoch sprach er offen über ein Gefühl der Enttäuschung und des Bedauerns. Seiner Meinung nach seien alle nominierten Spiele außergewöhnlich gewesen, doch er könne immer noch nicht nachvollziehen, nach welchen Kriterien das Spiel des Jahres gewählt werde.
Interessant ist, dass Feng Ji offenbar seit zwei Jahren fest davon überzeugt war, diesen Preis zu gewinnen. Bereits 2022 hatte er eine Dankesrede für den Game of the Year Award geschrieben, in der Überzeugung, dass Black Myth: Wukong diesen Titel verdient.
Gleichzeitig reflektierte er über die Herausforderungen während der Entwicklung und die Zweifel seines Teams. Viele Kollegen seien skeptisch gewesen, ob die hohen Erwartungen erfüllt und die Deadlines eingehalten werden könnten.
Er selbst habe jedoch stets an das Projekt geglaubt und seine Aufgabe darin gesehen, Zuversicht zu vermitteln und die Moral im Team hochzuhalten.
Für Feng Ji war der Erfolg des Spiels kein Zufall. Er betonte, dass Black Myth: Wukong das Ergebnis harter Arbeit, chinesischer Kultur und Talente sowie eines unterstützenden Geschäftsumfelds sei. Diese Kombination sei kein einmaliges Phänomen, sondern ein Beweis für das Potenzial der chinesischen Spieleindustrie.
Er zeigte sich überzeugt, dass in Zukunft weitere chinesische Studios hochwertige Spiele und kulturell verankerte Geschichten auf die Weltbühne bringen werden.
Trotz seiner Kritik zeigte sich Feng Ji am Ende reflektiert und versöhnlich. Er erklärte, dass die Möglichkeit, Spiele zu entwickeln und zu spielen, bereits ein großes Privileg sei, das vielen Menschen verwehrt bleibe. Gerade deshalb sei es wichtig, Spiele zu schaffen, die Freude, Wahrheit und Schönheit in die Welt tragen.
Mit Blick auf die Zukunft äußerte er die Hoffnung, dass die Geschichte von Black Myth: Wukong Menschen Mut machen könne, die sich verloren fühlten, und ihnen einen Lichtblick in schwierigen Zeiten schenke. Damit endete sein Statement mit einer Botschaft der Zuversicht und dem Wunsch, weiterhin Spiele zu entwickeln, die Menschen weltweit inspirieren.
Die Aussagen von Feng Ji werfen Fragen über die Kriterien der Game Awards auf und lassen Raum für Diskussionen über die Anerkennung kultureller Vielfalt in der Branche. Gleichzeitig unterstreichen sie die wachsende Bedeutung der chinesischen Spieleindustrie und die Ambitionen, die mit Projekten wie Black Myth: Wukong einhergehen.
Ob Game Science in Zukunft erneut auf internationaler Bühne punkten kann, bleibt spannend. Was jedoch sicher ist: Das Studio hat mit diesem Spiel ein Zeichen gesetzt und den Grundstein für weitere Erfolge gelegt.
Ironischerweise, hat Shroud bereits vor den Awards gesagt, dass wenn Black Myth diese nicht gewinnen wird, er davon überzeugt ist, dass die Veranstaltung “rigged” ist. Er sollte Recht behalten.
Quelle: mp1st.com