Meine Prediction: Sony wird Ubisoft oder From Software kaufen

Sony Ubisoft
© igdb

Ich kann sehr gut verstehen, dass man sich an den aktuellen Gerüchten rund um einen neuen Sony Einkauf langsam satt gegessen hat und ich weiß auch, dass jede Woche andere Kandidaten für einen Zukauf infrage kommen. Ich möchte in diesem Artikel kurz und bündig die meiner Meinung nach schlüssigsten Argumente für diverse Gerüchte aufgreifen und diese mit ein paar Informationen abgleichen, die sich in den letzten Tagen ereignet haben. Die Gerüchteküche brodelt aktuell und in meinen Augen gibt es nur zwei große Deals, die in den nächsten Tagen oder Wochen zustande kommen können – weil sie eben einfach am meisten Sinn für mich machen. Beide Male bin ich der Meinung, dass Sony der Käufer sein wird und in meinen Augen machen beide Käufe für den Konzern absolut Sinn. Erst vor wenigen Tagen stand im Raum, dass die Konami-Tochter Kojima Production von Sony übernommen werden soll. Das wurde jedoch dementiert. Nun sollen sich allerdings die Gerüchte um eine Übernahme von From Software verhärten. Bereits in meinem Post vom 5. April habe ich einige brandheiße Gerüchte geäußert, die Sony betrifft. Auch eine eigene Einschätzung habe ich abgegeben. In diesem Post möchte ich noch einmal etwas genauer begründen, warum gerade die Übernahme von From Software und Ubisoft in meinen Augen sehr wahrscheinlich ist.

Möglichkeit 1: Sony kauft Ubisoft

Ubisoft hat ähnliche Probleme wie Activision Blizzard. Das Studio ist eines der größten und wichtigsten in Europa, hat starke Marken jedoch auch große Probleme mit Sexismus innerhalb der Firma. Hinzu kommt, dass Ubisoft weit unter ihren Möglichkeiten performt und in meinen Augen den doppelten Marktwert haben müsste. Große Misswirtschaft und User unfreundliche Politik sind längst innerhalb der Szene bekannt und immer wieder muss sich Ubisoft auch großer Kritik stellen. So haben sie mit ihrem NFT-Vorstoß massiv auf Granit bei ihren Usern gebissen und auch das beliebte Siedler-Franchise wäre beinahe in einer Liste der größten Gaming-Aufreger für das Jahr 2022 gelandet – ich sage das bewusst und weiß natürlich, dass das Jahr noch jung ist. Aber Ubisoft hat Siedler beinahe den Todesstoß verpasst und die Community hat sich bewusst mit Empörung dagegen gewehrt. Somit setzte Ubisoft das Spiel, welches kurz vor dem Release stand, wieder in die Entwicklungsphase zurück.

Ein interessanter Fakt: Ubisoft hat am Freitag rund 16 Prozent im Kurs zugelegt, ohne dass es bahnbrechende Meldungen gab. Das ist ein sehr konkreter Hinweis darauf, dass es hierbei Insider gibt, die eben mehr Wissen und entsprechend Käufe getätigt haben bzw. Analysten, die dem Unternehmen eben nun mehr Wert zuschreiben. Auch bei der Activision Blizzard-Aktie konnte man ähnliches beobachten. Ebenso bei Twitter, in welche Elon Musk wenig später eingestiegen ist.

Ubisoft erwähnte zwar wiederholt, dass man unabhängig bleiben wolle, doch hat das französische Unternehmen das Problem, dass eben viele Mitarbeiter gehen müssen oder aufgrund des inzwischen angeschlagenen Images, nicht mehr für das Unternehmen arbeiten möchten. Der Vorstoß ins Metaverse scheiterte, wie ich bereits am Beispiel vom NFT-Projekt Quartz erwähnte.

Der aktuelle Marktwert von Ubisoft beträgt rund 5 Milliarden Dollar (Anstieg vom Freitag noch nicht eingerechnet) und kommt in meinen Augen auf 10 Milliarden Verkaufswert. Hierbei rechne ich mit dem Faktor 2,5, welcher aber auch von Deal zu Deal variieren kann. Damit spielt diese Übernahme in der gleichen Liga wie der Deal zwischen Bethesda und Microsoft. Mit den Talenten und den starken Marken, die Ubisoft besitzt, ist es dem Konzern möglich auf tolle Synergien zu setzen. Stellt euch einmal vor, dass ein Open World Assasin’s Creed mit dem Storytelling von Last of Us ausgestattet wird oder ein FarCry mit Horizon Zero Dawn vermischt wird.

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Die jüngsten Releases von Ubisoft waren in meinen Augen weniger erfolgreich und unter den Erwartungen vom Studio und der Fans. FarCry 6 kommt lediglich auf ähnliche Verkaufszahlen wie ein Assasin’s Creed Odyssey . Zwar gilt Odyssey als eines der bestverkauften Spiele im Unternehmen, aber wir befinden uns nicht mehr im Jahr 2018, sondern vier Jahre später an einem Zeitpunkt, wo der Gaming-Markt deutlich größer geworden ist. Zusätzlich hat Ubisoft mehr Zeit und Kapital für die entsprechende Marktpflege aufwenden können, aber auch das hat scheinbar nicht dazu geführt, dass ein so gehypter Titel, nicht ein besseres Ergebnis einspielt.

Möglichkeit 2: Sony kauft Kadokawa Corporation

Meine zweite Annahme ist, dass sich Sony From Software unter den Nagel reißen wird. Zu bedenken ist hierbei, dass From Software bereits einem Mutterkonzern angehört: der Kadokawa Corporation. In diesem großen Unterhaltungskonzern sind u.a. Tencent investiert. Sony hat sich ebenso bereits mit einem Prozent bei diesem Unternehmen eingekauft. Dieses Unternehmen besitzt neben From Software und Gaming noch andere, sehr interessante Geschäftsfelder, die Sony definitiv von Nutzen sind.

DWANGO beispielsweise hat seinen Ursprung in Quake und Doom und besitzt heute das japanische YouTube. BookWalker ist ein E-Book-Store und stellt Software für das Lesen her. J-Novel Club veröffentlicht E-Books und streamt diese. ASCII Media Works ist auf die Veröffentlichung von Büchern, Unterhaltungs- und Computermagazinen, Manga und Videospielen spezialisiert.

Media Factory ist ein bekannter Name in der Manga- und Anime-Branche und ist ebenso im Bereich der Musik tätig gewesen. Spike Chunsoft hat Dragon Quest entwickelt und hat für viele namhafte Publisher große Spiele entwickelt. Yen Press, LLC ist ein amerikanischer Manga- und Graphic-Novel-Verlag, der neben Übersetzungen auch eigene Serien veröffentlicht. Last but not least haben wir From Soft, die Elden Ring Entwickler, die eines der besten Spieler aller Zeiten hervorgebracht haben. Bis dato konnte das Spiel 12 Millionen Mal verkauft werden und spielt damit in einer Liga, die für Sony interessant sein dürfte. Der Marktwert von Kadokawa Corporation beträgt rund 4 Milliarden Dollar und stellt für Sony ein ähnliches Volumen dar, wie die Bethesda-Akquise mit rund 10 Milliarden Dollar seitens Microsoft.

Durch den Kauf des japanischen Konzerns würde sich Sony eine enorme Quelle von Gedankengut einkaufen. Mangas und viele Romane könnte das Unternehmen zur Verfügung stellen, woraus richtig tolle Spiele entwickelt werden könnten. Zudem könnten die Autoren mit Sony zusammenarbeiten und die Storys ihrer Spiele noch weiter ausbessern. CD Projekt ist mit dieser Art von Spielentwicklung sehr positiv gefahren. Ebenso ist ein Studio im Bereich der Filmanimation im Besitz von Kadokawa. Sony könnte also in Zukunft mit dieser Hilfe auch deutlich bessere Filme und Serien produzieren. Mit dem Kauf dieser großen Medienmacht ist es Sony zweifellos möglich zu einem Unterhaltungsriesen werden und sogar Disney und Netflix starke Konkurrenz machen. Auch würde das Angebot der PlayStation nicht ausschließlich Gaming, sondern darüber hinaus zusätzlich Filme, Bücher und Serien anbieten. In Zukunft ist es dem japanischen Elektronikgiganten also möglich Netflix, Disney und Xbox auf einem Gerät anzubieten.

Sicherlich ist es möglich, dass Sony sich Capcom, CD Projekt oder Paradox Interactive kauft – Es ist in der heutigen Gaming-Branche nichts mehr unmöglich. Es ist auch durchaus möglich, dass Ubisoft von einem großen Techriesen wie Amazon gekauft wird und auch dieses Thema habe ich bereits aufgegriffen. Durchaus denkbar ist, dass Sony schlichtweg nur den From Software-Teil von Kadokawa abkauft, sinnvoller fände ich für Sonys Werdegang aber, wenn ganz Kadokawa in Sonys Hände fällt.

UPDATE:

Bei meiner Aussage, dass der Aktienkurs von Ubisoft ohne großartige Neuigkeit in die Höhe geschossen ist, habe ich im Nachhinein erfahren, dass Ubisoft ein sog. „Buyout Interest“ geäußert hat. Ubisoft hat also bekannt gegeben, dass sie nicht abgeneigt sind, von einer anderen Firma aufgekauft zu werden.

Laut Insider-Berichten haben sogar mehrere börsennotierte Unternehmen den Publisher unter die Lupe genommen, jedoch kam wohl kein Deal zustande. Umso mehr bestärkt das aber meine Aussage, dass Ubisoft eben ein Interesse daran hat, verkauft zu werden. Ich rechne Ubisoft noch so viel Vertrauen zu, dass sie sich an einen Branchen-Veteranen verkaufen wie Sony, Microsoft oder Electronic Arts und nicht an eine Investmentgruppe wie Blackrock oder KKR.

 

 

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Mein Name ist Lukas Mehling, aber online kennt man mich wohl eher als MuSc1. Ich bin der Gründer und Betreiber von gamerliebe.de. Auf meinem Blog geht es vorrangig um das Thema Selbstständigkeit, Arbeiten und Geld verdienen in der Gaming-Branche. Dabei fokussiere ich mich vor allem auf die Gaming-Branche und Aktien von Videospiel-Unternehmen.

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