Ich habe mir nochmal für 500 Euro Aktien von TinyBuild gekauft

Tinybuild nachgekauft
© TinyBuild

Es kann sehr gut sein, dass ich in meiner ausgiebigen Recherche wichtige Punkte übersehen oder nicht bedacht habe, aber weil ich der Ansicht bin, dass ich das nicht getan habe, habe ich mir noch mal 500 Euro genommen und sie in TinyBuild gesteckt. Das Unternehmen verdient viel Geld, investiert dieses in neue Studios und verzeichnet Erfolge nach Erfolge. Zwar wird selbstverständlich aus Szene-Seiten über das Unternehmen berichtet, aber über die Aktie vom Unternehmen findet man kaum etwas. Das Unternehmen hat meines Wissens nach niemand auf dem Schirm. Entweder weil es so schlecht ist und es niemand haben möchte und der Markt Dinge sieht, die ich nicht sehe oder weil das Unternehmen wirklich einfach zu gut es, um keine Aktien davon zu besitzen. Die Herangehensweise beim Kauf einer so kleinen Aktie läuft immer so ab, dass man wenige Informationen deuten muss und sich sehr viele eigene Gedanken machen muss und mit den Zahlen arbeiten muss, die man eben so kennt. Dabei hat das Unternehmen bereits mehrere Investoren-Berichte veröffentlicht, woraus man sich sehr gute Zahlen ableiten kann. Diese Zahlen sind astrein, umso unverständlicher ist es, dass dieses Unternehmen so wenig Beachtung bekommt. Ich schließe also daraus, dass das Unternehmen einfach so unter dem Radar ist, dass es niemand sieht. Aus diesem Grund denke ich, dass es im Vergleich zum Chancen-Risiko-Verhältnis, ein durchaus lukrativer Kauf ist.

Das Studio mausert sich von einem Indie-Studio immer weiter zu einem AAA-Studio und schafft es durch eine immer größere Fanbase, vor allem als Publisher immer wichtiger für Drittanbieter zu werden. Der Launch von Potion Craft ist mit 100.000 Downloads in den ersten drei Tagen mehr als geglückt. Mittlerweile verzeichnet das Spiel bereits 400.000 Downloads und befindet sich noch immer im Early Access. Kurzzeitig hat es sogar die Steam-Charts angeführt. Die anderen Spiele des Publishers kommen ebenso super bei Influencern und den Spielern an. Despot’s Game und Undungeon hatten beide jeweils sehr positive Bewertungen auf Steam.

Hello Neighbor 2 wurde angekündigt und das Unternehmen sieht sehr positiv in die Zukunft. Über 80 Millionen Downloads verzeichnet die Serie gegenüber 60 Millionen im März 2021. 8 Millionen Mal wurde die Alpha von Hello Neighbor 2 bereits heruntergeladen, doppelt so viel wie die 4 Millionen im März 2021 und Secret Neighbor kann über 3 Millionen Downloads seit Juni 2021 auf iOS verzeichnen.

Schon jetzt kann man Bücher, Video-Produktionen und Merchandise von Hello Neighbor konsumieren und TinyBuild zielt darauf ab, das Spiel noch zugänglicher zu machen. Bereits bei meiner Analyse, wie auch bei meinem ersten Artikel, in welchem ich über meinen TinyBuild-Kauf berichtet habe, waren die Zahlen noch unbekannter als jetzt. Monate später weiß man, wie gut Potion Craft ankommt und auch wie die Analyse für die Zukunft seitens Alex Nichiporchik aussieht.

Vergleicht man die Performance von TinyBuild  mit anderen Mitbewerbern muss man sich die Frage stellen, warum sinkt TinyBuild dermaßen stark? Schaut man auf andere Studios in der gleichen Größenordnung wird klar, dass Team17, Frontier Development und Keywords zwar auch zwischen 4 und 6 Prozent fallen, TinyBuild hingegen aber um satte 29 Prozent. Es ist aber nicht so, dass TinyBuild irgendwelche schlechten Meldungen rausgebracht hat, sondern ganz im Gegenteil: Sie haben sogar sehr gute Zahlen verkündet. TinyBuild bietet ein höheres Gewinnwachstum und eine höhere Marge als die Konkurrenz und hat deutlich mehr Social-Media-Präsenz. TinyBuild befindet sich aktuell auf dem Alltime Low und ist deshalb, in Anbetracht der Chancen, die das Unternehmen bietet, extrem günstig.

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Ein Unternehmen was günstig ist, ist nicht gleich eine Kaufempfehlung. Ebenso ist ein Unternehmen was viel wert ist, unbedingt kaufenswert. Entscheidend ist, wie fair ein Unternehmen bewertet ist und wie teuer die Aktie, im Verhältnis zum Gewinnwachstum ist. Hier kommt das Price-Earning to Growth-Ratio (PEG-Ratio) ins Spiel.

Obwohl die Zahlen hinter dem Unternehmen sehr positiv sind, ist das Unternehmen massiv im Kurs gefallen. Als der Kurs bei 1.95 Pfund lag, wies das Unternehmen ein PEG-Ratio von 0,6 auf. Der Kurs ist  seitdem noch weiter gefallen und beläuft sich nun auf 1.85 Pfund. Das heißt, dass das PEG-Ratio noch niedriger ist und das Unternehmen somit noch heftiger unterbewertet ist, als es davor der Fall war.

Das PEG-Ratio – eine der Kennzahlen, die mir am wichtigsten beim Bewerten von Aktien ist – sagt aus, wie ein Unternehmen bewertet ist. Ein PEG über 1 sagt aus, dass das Unternehmen zu hoch bewertet ist, ein PEG von unter 1 sagt aus, dass ein Unternehmen unterbewertet ist. Ist das PEG auf 1, ist das Unternehmen fair bewertet. Die Kunst am Aktienmarkt ist es, ein gutes Unternehmen zu kaufen, was unterbewertet ist. Wenn Unternehmen wie Microsoft, Amazon oder Nvidia ein PEG von unter 1 hätte, würde ich direkt einkaufen.

Um es noch mal verständlicher zu erklären. Es gibt ein Unternehmen wie Microsoft und es ist bekannt, wie Microsoft Geld verdient. Viele denken, dass Microsoft noch mehr Geld verdienen wird und investieren ihr Geld. Andere wiederum denken, dass Microsoft schon so groß ist, dass es nicht mehr so stark wächst – deshalb verkaufen sie ihre Anteile. Aus diesem Kauf und Verkauf entsteht dann ein Preis. Der Markt – also alle Menschen, die tagtäglich Microsoft Aktien kaufen und verkaufen – legt also den Preis fest.

Um zu wissen, wie stark das Unternehmen wächst, muss man Augen und Ohren offen halten. Entweder gibt das Unternehmen das selbst in ihrem Investorenbericht an und sagt klipp und klar, wie viel Gewinnwachstum sie in den nächsten Jahren rechnen oder man muss Interviews der Manager lesen und hoffen, dass sie hier etwas verraten.

Anhand der Grafik erkennt man, wie hoch die größten Unternehmen bewertet sind und auffällig ist, dass fast alle Unternehmen stark überbewertet sind. Es ist sehr selten, dass man ein Unternehmen findet, was eine große Zukunft vor sich hat und gleichzeitig unter bewertet ist.

PEG RATIO
© Finviz

Aus diesem Grund steht für mich fest, dass ich meine Position in TinyBuild aufstocke und dem Unternehmen eine Chance gebe. Ich bin sehr gespannt, ob ich mit meiner Prognose richtig liege und bin gespannt, wie sich TinyBuild in den nächsten Monaten und Jahren entwickelt. Mein Weihnachtsgeschenk an mich sind also TinyBuild Aktien im Wert von ca. 500 Euro.

Disclaimer: Ich bin lange kein Experte was Aktien angeht und vor allem bin ich kein Anlageberater! Meine Analysen und Artikel zu Unternehmen an der Börse sind ausschließlich eigene Meinungen und sollten niemals als Investmentgrund genommen werden! Ich bin selbst in Tinybuild investiert und kann deshalb auch in gewisser Weise den Kurs beeinflussen.

Über MuSc1 971 Artikel
Mein Name ist Lukas Mehling, aber online kennt man mich wohl eher als MuSc1. Ich bin der Gründer und Betreiber von gamerliebe.de. Auf meinem Blog geht es vorrangig um das Thema Selbstständigkeit, Arbeiten und Geld verdienen in der Gaming-Branche. Dabei fokussiere ich mich vor allem auf die Gaming-Branche und Aktien von Videospiel-Unternehmen.

1 Trackback / Pingback

  1. Zwei-Jahres Performance von -61%: Wie steht es um die TinyBuild Aktie?

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