Die Live-Action-Adaption von My Hero Academia nimmt Form an – und sie entsteht unter außergewöhnlich enger Beteiligung ihres Schöpfers. Während viele Realverfilmungen von Manga oder Anime einen schweren Stand haben, verspricht Autor und Drehbuchschreiber Jason Fuchs, dass dieses Projekt davon profitieren wird, dass Kōhei Horikoshi selbst bei jedem Schritt aktiv mitwirkt.
Fuchs, der derzeit parallel an der HBO-Serie It: Welcome to Derry arbeitet, erklärt im Interview mit Entertainment Weekly, dass der Mangaka nichts dem Zufall überlässt: „Es gibt kein Treatment, kein Outline, keine Szene, bei der Horikoshi nicht Feedback gibt. Er reagiert auf alles – Daumen hoch oder Daumen runter.“ Diese intensive Kontrolle mache ihm große Hoffnung, dass der Film sowohl Fans als auch Neueinsteiger überzeugen wird.
Die Vorlage dazu hat längst Kultstatus: My Hero Academia erschien erstmals 2014 als Manga, gefolgt von einer Anime-Serie ab 2016 und vier Kinofilmen.
Im Mittelpunkt steht Izuku Midoriya, genannt Deku, einer der wenigen Menschen ohne Superkraft – eine Besonderheit in einer Welt, in der „Quirks“ zum Alltag gehören. Erst als der größte Held der Welt ihn unter seine Fittiche nimmt und ihm seine Kräfte vererbt, hat Deku eine Chance auf die Karriere, von der er immer träumte.
Für die Live-Action-Version hat Netflix den erfahrenen Regisseur Shinsuke Sato verpflichtet, bekannt für erfolgreiche Adaptionen wie Bleach und Kingdom. Das Team befinde sich noch in einer frühen Produktionsphase, betont Fuchs.
Doch seine größte Sorge sei nicht die Umsetzung in Realfilm, sondern die Wahrung des Tons und der Figuren: „Es muss authentisch bleiben. Die Fans sollen sehen, dass der Film das Original respektiert – gleichzeitig muss er aber auch für Menschen funktionieren, die die Serie noch nie gesehen haben.“
Für diese Balance ist Deku selbst ein Schlüssel, sagt Fuchs: „Er gehört zu den 20 Prozent der Bevölkerung ohne Quirk – und genau dadurch kann man sich sofort mit ihm identifizieren.“ Die emotionale Nähe zu den Charakteren sei das Herz der Geschichte, und dieser Kern müsse unbedingt erhalten bleiben.
Während der Film Gestalt annimmt, läuft parallel bereits die finale Staffel des Anime: In den USA feierte sie am 4. Oktober auf Crunchyroll Premiere, mit wöchentlichen neuen Episoden.
Die Botschaft ist klar: My Hero Academia wird fürs Kino oder Streaming nicht einfach adaptiert – es wird gemeinsam mit dem Schöpfer selbst neu gedacht. Und das weckt bei Fans große Hoffnungen darauf, dass diese Realverfilmung eine der wenigen sein könnte, die wirklich funktioniert.
