Die Embracer Group (SE0016828511) macht immer wieder Schlagzeilen, vor allem wenn sie wieder einmal ein neues Unternehmen aufkauft und seine eigene Dachorganisation damit weiter ausbaut. Doch was steckt hinter dem Unternehmen wirklich? Sicherlich denkt man bei einer Strategie wie sie die Embracer Group verfolgt, dass es doch ein sehr gutes Investment sein muss oder? Naja wer lange genug dabei war und bereits vor den ganzen Schlagzeilen in die Gruppe investiert hat, hat eine sehr starke Performance gemacht. Gestartet ist die Aktie im Jahr 2016 bei 4,83 dänische Kronen, während der heutige Wert 65,39 KR beträgt. In diesem Beitrag handelt es sich nicht um einen Kauf oder Verkaufsempfehlung, sondern nur um meine Meinung! Auf die Richtigkeit der Daten kann ich ebenso keine Garantie geben, da sie von Quelle zu Quelle unterschiedlich sein können.
Ich habe in meiner Analyse zur Embracer Group bereits gesagt, dass mir das Unternehmen nach aktuellem Stand zu teuer ist. Damals belief sich der Kurs bei rund 9,50 Euro, während er heute bei umgerechnet rund 8,74 Euro liegt. Der Kurs ist seit dem also um rund 8 Prozent gesunken und hat mich einen genaueren Blick auf das Unternehmen werfen lassen. Vor allem interessant sind hierbei die kürzlichen Quartalszahlen, die das Unternehmen veröffentlicht hat. Im Großen und Ganzen gehe ich jedoch auf die letzten Jahre ein, wo die große Expansion der Embracer Group so wirklich Fahrt aufgenommen hat.
Schaut man sich die letzten Jahre mal genauer an, kann man sehen, dass der Nettogewinn schon immer stark geschwankt hat. Mal stieg der Nettogewinn um rund 8 Prozent, mal sank er um 10 Prozent, mal stieg er um 1 Prozent – die Ergebnisse schwanken sehr stark, aber das hängt selbstverständlich auch damit zusammen, dass das Unternehmen viele Unternehmen einkauft, was sich wiederum negativ auf den Gewinn auswirkt.
Der Grund für den jüngsten Absturz ist der Release von Saints Row, der von der Presse nicht gerade positiv aufgenommen wird. Für ein AAA-Spiel haben sich die Investoren deutlich mehr erhofft. Das Problem ist, dass trotz der vielen Zukäufe, einfach kein richtig großes und erfolgreiches Release herumkommt. Das sehen wohl auch die Anleger des schwedischen Unternehmens und so verlor das Unternehmen an einem Tag rund sieben Prozent an Wert. Schon die letzten Tage verlor das Unternehmen mehrere Prozente. Am 02. Januar 2022 habe ich meine Analyse zur Embracer Group veröffentlicht und ich werde hier genauer schauen, was sich seit dem getan hat.
Das Erste, was man der Embracer Group hoch anrechnen muss, ist, dass sie keine neuen Aktien herausgeben. Dadurch findet keine Verwässerung statt und die Aktionäre werden nicht benachteiligt. Auch der CEO, den ich für unglaublich kompetent erachte, Lars Wingefors, hat sich nicht geändert und dieser ist bis heute mit seiner eigenen Investment-Firma im Unternehmen beteiligt.
Eine Kennzahl, die ebenso stark schwankt wie der Gewinn und der Verlust vom Unternehmen, ist die Eigenkapitalquote und die Fremdkapitalquote. Mal hat das Unternehmen eine Eigenkapitalquote von 80 Prozent, dann mal wieder eine von 66, dann wieder eine von 59 Prozent. Ebenso das Fremdkapital verändert sich entsprechend dieser Werte und steigt mal und sinkt mal wieder. Auch an diesem Punkt gibt die Embracer Group ausschließlich Raum für Spekulationen. Die Zukäufe finanziert sich das Unternehmen mit dem Eigenkapital – was gut ist und für ein wirtschaftlich, starkes Unternehmen spricht – jedoch schlagen diese doch sehr stark zu Buche.
Am Unternehmen hat sich aktuell wenig verändert und der Kurs ging im letzten Jahr insgesamt 36 Prozent runter. Alleine im letzten Monat um rund 15 Prozent. Bereits bei meiner Analyse zur Embracer Group habe ich gesagt, dass die Aktie mir deutlich zu teuer ist. Nach aktuellem Stand – insofern die Zahlen alle aktuell sind – beträgt das KUV rund 10, während das KGV 333 beträgt. Für einen Dollar Umsatz bezahlt man also 10 Dollar und das ist in meinen Augen einfach zu viel, weil man – wie man sieht – auch aus der Embracer Group kein langfristig, skalierbares, profitables Spiel entstehen kann. Und auch wenn Videospiele nicht mehr das einzige Segment ist, was die Gruppe mittlerweile im Portfolio hat, so ist es eben noch immer das Kerngeschäft.
Wer sich wenig aus Zahlen und Bewertungen gibt und fest von der Strategie und den Spielen der Embracer Group überzeugt ist, der sollte jetzt zumindest einen Einstieg wagen, denn der aktuelle Zeitpunkt ist sicherlich sehr lukrativ. Ich selbst empfinde das Unternehmen noch immer als zu teuer an, aber es ist zumindest in einem Rahmen angekommen, in welchem ich mir auch über einen Einstieg Gedanken mache. Ich denke jedoch, dass das Investment im Vergleich zu den Chancen und Risiken, eher lohnenswert ist als ein Nicht-Investment. Ich werde derweil warten und Energy trinken und den Kursverlauf beobachten.