Schon lange sehnen sich die Menschen wie auch die Content Creator selbst nach einer Twitch-Konkurrenz, die auf der einen Seite eine gute Nutzer- und Kommunikationserfahrung bietet, auf der anderen Seite aber auch ein faires Bezahlungsmodell. Zumindest mit dem besseren Vergütungsmodell möchte der neue Stern am Streaming-Dienst-Himmel punkten. Gleichzeitig zielt er aber auch auf eine ganz bestimmte Sorte von Menschen ab.
Nun hat sich mit kick.com ein weiteres Mal ein Unternehmen daran versucht, den Streaming-Markt aufzumischen. Doch was ist kick.com genau? Bereits in der Vergangenheit wurde bekannt, dass der polarisierende Streamer Trainwrecks nach seinem 300 Millionen Deal einen eigenen Streaming-Dienst ins Leben rufen möchte. Auch er steht im Verdacht, essenziell an der Plattform beteiligt zu sein. In einem ausführlichen Statement stellt er klar, dass er lediglich in beratender Funktion tätig ist. Darüber hinaus begründet er diese Entscheidung und listet auf, was in seinen Augen auf Twitch falsch läuft und wie ungerechtfertigt er die Arbeit von Twitch im Verhältnis des Gehaltes sieht, welches Twitch sich von den Erstellern abzwackt.
Mit kick baut er also seine Kooperation auf, das Management ihn überzeugt haben soll, auf die Community und der Content-Ersteller zu hören. Die Plattform pflegt demnach einen 95-prozentigen Anteil für die Streamenden als Vergütungsmodell. Auch bei den Spenden zeigt sich der neue Twitch-Konkurrent kulanter. So soll der gesamte Betrag einer Spende dem Content-Ersteller zugutekommen.
PLATFORM UPDATE
Read: https://t.co/r1hBNpRQaK
— Trainwreck (@Trainwreckstv) December 5, 2022
Auch das Thema Glücksspiel, was auf Twitch auf wenig Gegenliebe stößt, wird bei kick mit offenen Armen empfangen. Nicht umsonst gehört die Slots-Kategorie auf der Plattform zu den beliebtesten. Auch Pools, Beaches und Hot Tubs sind auf der Plattform förmlich gewollt. Auch diese Kategorie wird auf Twitch mit viel Vorsicht und Kritik behandelt und immer wieder kommt Twitch in die Bredouille, eine fragwürdige Politik zu fahren und nicht richtig zu bestrafen.
Doch wer steckt nun eigentlich hinter diesem Projekt? Die genaue Struktur ist noch nicht wirklich ersichtlich, laut Recherchen von dexerto soll jedoch Stake-Mitbegründer Ed Craven hinter dem Projekt steckt. Craven streamt bereits seit einiger Zeit auf Kick.com und übertrug schon im November Streams auf der Plattform, bevor diese am 5. Dezember 2022 offiziell von Trainwrecks beworben wurde. Eddie hat zudem Anfang November einen Test-Stream durchgeführt.
Auch wenn kick.com in einer Stellungnahme davon spricht: „Der führende Anbieter von Inhalten in der Glücksspielindustrie zu werden, dank seines neuen Ansatzes, erstklassige Slot- und Tischspiele zu entwickeln, die Online-Casinos weltweit über eine einzige API zu seinem Remote Game Server zur Verfügung stehen“, sehen viele Streamer darin eine ernsthafte Konkurrenz.
Man muss keine Insider-Informationen vorliegen haben, sondern ein wirtschaftliches Grundverständnis besitzen. Die sog. Casino-Streamer bekommen – obwohl sie oftmals nicht zu den größten Streamern gehören – teilweise Millionen-Deals. Eine Seite würde wohl kaum so viel Geld für verhältnismäßig wenig Reichweite bezahlen, wenn es sich für sie nicht rechnen würde. Es ist kein Geheimnis, dass die Streamer vom verspielten Geld der User profitieren und genau diese Userschaft und dieses Geld könnte nun eben auf kick.com verspielt werden bzw. direkt Stake zu Gute kommen, womit diese wieder den Ausbau ihrer Streaming-Plattform voranbringen können.
Alleine der Fakt, dass man Slots auf dieser Plattform erlaubt, sorgt dafür, dass sich die Plattform – mit Stake im Hintergrund – tatenlos finanziell entwickeln kann. Das Lockmittel der attraktiven Vergütung kann dafür sorgen, dass ahnungslose Streamer samt Audienz ins Glücksspiel getrieben werden – vor allem, wenn diesen attraktive Stake-Deals angeboten werden.
I’ve seen a lot of shit in my 23 years of internet broadcasting. I can say confidently that https://t.co/tCtGxi18VF is a sham. I can’t sit idly by and watch nonsense be thrown out into the world as a beacon of hope for creators. This is where creators need to critically think.🧵
— djWHEAT (@djWHEAT) December 6, 2022
2 Kommentare
Pingback: 150 Millionen Dollar-Deal: Twitch-Star Adin Ross wechselt zu kick.com
Pingback: Twitch zieht den Stecker: Dienst schaltet sich in Südkorea vollständig ab