Warum man Hogwarts Legacy spielen darf – Ein Kommentar

Hogwarts Legacy
© Hogwarts Legacy

Ich kann es ja verstehen, dass die aktuellen Krisen ziemlich auf das Gemüt schlägt. Neben der Debatte rund um Elden Ring, muss ich nun leider bei einem weiteren Thema ein paar Wörter verlieren. Zunächst einmal geht es um das Spiel Hogwarts Legacy, welches noch in diesem Jahr erscheinen soll. Der Release ist für November oder Dezember 2022 angesetzt. Das Spiel verspricht, dass man nicht nur die Zauberschule an sich, sondern vor allem die Umgebung von Hogwarts erkunden kann. Das alles soll in einer liebevollen Welt verpackt sein, in welcher vor allem das Crafting und das Kämpfen mit Magie gegen Feinde eine große Rolle spielt. Auch das Fliegen mit dem Besen oder das Reiten auf Greifen soll die Erkundungstouren bequemer machen. Das Spiel wird von Warner Bros-Studios entwickelt und für PC, PS4, PS5, Xbox One und die XBox Series X und S erscheinen. Auch für die Switch soll es wohl einen Ableger geben.

Ein Open World Harry Potter Spiel, welches vom ersten Eindruck sehr toll aussieht und den herkömmlichen Ruf, den viele Lizenz-Titel haben, zu retten versucht. Endlich schafft es ein Spiel die Videospiel-Liebhaber, die ebenso die Harry Potter-Reihen verehren auf einer Plattform zu verbinden. Ein Spiel bzw. eine literarische Reihe, die mich nicht reizt, trotzdem kann ich sehr gut nachvollziehen, wie sich Fans von Harry Potter und Co fühlen, wenn sie Aufnahmen wie diese sehen.

Doch einen Punkt scheine ich vergessen zu haben, sonst würde ich wohl kaum einen Artikel über das Spiel bzw. die gesamte Thematik rund um das Spiel Hogwarts Legacy schreiben. Denn die Canceculture hat sich mal wieder versammelt, um Menschen, die Laune mit dem Spiel haben möchten, die Tour zu vermiesen. Es geht darum, dass die Harry Potter-Autorin J.K. Rowling in der Vergangenheit Tweets abgesetzt hat, die für viele Menschen transphob sind. Ob das so ist oder nicht möchte ich an dieser Stelle nicht bewerten, sondern jeder sollte das für sich selbst ausmachen.

Gehen wir aber mal davon aus, dass ihre Tweets Menschen beleidigt hat, so ist es in meinen Augen trotzdem noch kein Grund, das Spiel zu canceln und Menschen, die das Spiel trotzdem gerne spielen möchten, in irgendeiner Form zu beleidigen oder anzugreifen. Es ist ja vollkommen ok, wenn man ein Spiel nicht spielen mag, aus gewissen Gründen. Das Spiel reizt einen nicht, man war von den letzten Releases der Entwickler enttäuscht oder man kann die Person hinter dem Spiel nicht tolerieren – alles legitime Gründe, wenn man ein Spiel nicht spielen möchte.

Ich empfehle euch, dass ihr einfach mal eine Differenz zwischen einer Person und einer Kunst wagt, das würde euch sicherlich guttun. Ihr habt viel Spaß mit den Romanen gehabt und habt die Filme über alles geliebt und viele schöne Stunden mit diesem Werk verbracht – ist es nun deshalb schlechter, weil die Autorin euch indirekt verletzt hat? Natürlich ist das Werk dadurch nicht schlechter, man redet es sich nur gerne ein und möchte jetzt dieses Kunstwerk schlechter reden, als es tatsächlich ist.

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Die Frage, die sich mir bei einer solchen Cancel-Absicht stellt, ist, ob die Menschen mittlerweile ausschließlich Fairtrade-Kleidung kaufen, ihr Smartphone nicht in Fabriken gefertigt wurdeund ob sie auch ausschließlich Nahrungsmittel aus einer artgerechten Tierhaltung bzw. Nahrung zu menschenwürdigen Bedingungen gefertigt wurden, konsumieren. Ich bezweifle das stark – aber warum seid ihr da nicht so konsequent, wie in dieser Thematik?

Wenn ich mal zwischen Menschen- und Tierleid und einer Autorin, einem Kunstwerk abwäge, dann würde ich mich doch eher daran versuchen, dem Tier- und Menschenleid ein Ende zu setzen. Wie immer kann ich nur sagen, dass diese Cancelculture einfach schrecklich doppelmoralisch ist und man sich damit im Endeffekt nur selbst schadet. Man verleugnet nicht nur die Realität, sondern belügt sich nebenher auch noch selbst. Man weiß, dass Harry Potter ein Meisterwerk ist und das ist es nach wie vor immer noch – es hat sich nichts am Werk geändert.

Zieht endlich eine Linie zwischen einem Kunstwerk und einer Person dahinter. Ich finde Electronic Arts und Ubisoft auch nicht toll und auch Activision hat sich über die letzten Jahre abgeschafft – aber Spiele wie SIMS oder StarCraft sind eben Meisterwerke und für sexuelle Belästigungen oder Glücksspielfaktoren, in jenem Unternehmen, was das Kunstwerk geschaffen hat, können die Spiele nichts.

Genießt Hogwarts Legacy, hört auf anderen das Spiel auszureden und versucht das Gleiche zu tun – das Spiel macht Spaß, das wisst ihr, warum müsst ihr krampfhaft versuchen zu canceln und seid dabei auch noch so furchtbar inkonsequent, wenn man das auf andere Lebensbereiche bezieht?

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Mein Name ist Lukas Mehling, aber online kennt man mich wohl eher als MuSc1. Ich bin der Gründer und Betreiber von gamerliebe.de. Auf meinem Blog geht es vorrangig um das Thema Selbstständigkeit, Arbeiten und Geld verdienen in der Gaming-Branche. Dabei fokussiere ich mich vor allem auf die Gaming-Branche und Aktien von Videospiel-Unternehmen.

1 Trackback / Pingback

  1. Gronkh erntet Shitstorm, weil ihm J.K. Rowling egal ist

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