Ghost Watchers im Test – Das Horror-Spiel voller Quests und Jumpscares

Ghost Watchers Test

Ghost Watchers ist ein Indie-Horror-Spiel, welches von Renderise entwickelt wurde. Aktuell befindet es sich im Early Access und ist für rund 13 Euro zu haben. Ich werde bei diesem Review bewusst den Vergleich zu Phasmophobia ziehen, da ich der Meinung bin, dass man eines der besten Horror-Games der letzten Jahre wunderbar als Messlatte nehmen sollte. Nur dann kann man in meinen Augen ein Horror-Spiel wie Ghost Watchers fair bewerten. Bei Ghost Watchers geht es darum, mit bis zu vier Personen in einem Gebäude einen Geist ausfindig zu machen, ihn zu bekämpfen, zu schwächen und schließlich zu fangen. Doch bis es so weit ist, muss man zunächst kleinere Quests und Aufgaben abschließen, um an das nötige Kleingeld zu gelangen, um damit wiederum bessere Ausrüstung zu kaufen. Viele dieser Quests sind sehr simple gestaltet. Beispielsweise muss man in dem verfluchten Haus alle Wasserhähne aufdrehen oder alle Türen öffnen. Dabei kann man den Geist jedoch verärgern und dafür sorgen, dass er einen angreift. Auf den ersten Blick ist das Spiel nichts Besonderes. Doch Ghost Watchers macht in Puncto Quests in meinen Augen mehr richtig als Phasmo. Ich finde, dass bei Phasmophobia sich die Quests immer wiederholen, während sie in diesem Horror-Erlebnis deutlich abwechslungsreicher und interessanter gestaltet sind.

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Der große Unterschied zwischen Phasmophobia und Ghost Watcher ist, dass sich Phasmo auf die Urängste der Menschen fokussiert. Die Ungewissheit im Haus, knarrende Türen, Hauchen im Nacken und plötzliches, leises Summen im Dunklen, welches einem die Nackenhaare aufstellt und Gänsehaut bereitet. Ghost Watchers hingegen konzentriert sich auf diverse Jumpscares indem man aus dem Nichts von Händen gepackt wird, die einen wegziehen und oder der Geist mit seiner schauerlichen Visage ins Gesicht springt. Wer auf diese Art von Horror steht, der findet in Ghost Watchers genau sein Spiel, mit umfangreichen Aufgaben und bisher drei unterschiedlich großen Gebäuden zum Erforschen. Schon jetzt kann man einige Stunden Spaß in dem Indie-Horror finden und ich bin mir sicher, dass mit weiterer Entwicklungszeit auch neue Karten, Aufgaben und Features dazu kommen.

Ein weiterer großer Unterschied in den beiden Spielen liegt darin, dass man bei Phasmo kaum in der Lage ist zu sprinten und das System eher darauf abzielt, dass man vor dem Geist wegrennt. Hinzu kommt, die vergleichsweise geringe Auswahl von Gegenständen, mit dem man sich dem Geist stellen kann. Bei Phasmo geht es eher darum, dass man darauf hoffen muss, dass der Gegenstand dich schützt, bevor der Geist dich findet. Bei Ghost Watchers will man, dass der Geist einen findet, damit man ihm den Gegenstand in das Gesicht schlagen kann. Es ist viel mehr ein „Ich jage den Geist, um ihn anzugreifen, um die verschiedensten Methoden und Gegenstände an ihm auszuprobieren“ anstelle von „Ich haue vor dem Geist ab, sonst geht es mir an den Kragen“.

Hat man sich das passende Equipment zugelegt, wird es Zeit, sich dem Geist zu stellen. Man beginnt also damit, ihn zu sich zu rufen und ihn zu provozieren. Das passiert über Sprachbefehle, die man in englischer Sprache ausführen muss. Zunächst ist es in meinen Augen sinnvoll zu erfahren, wie seine Stimmung ist, damit man weiß, wie man ihn zu schwächen hat. Um das auszuprobieren, kann man zum Beispiel eine Voodoo-Puppe oder ein Ouija-Brett benutzten. Aber auch die Temperatur – die man mithilfe eines Thermometers erfährt – geben wichtige Hinweise.

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Wenn man nun alle Informationen hat, geht es in die Phase, den Geist zu schwächen. Um das zu erreichen, muss der Spieler verschiedene Aufgaben einer kleinen Liste abarbeiten, die er angezeigt bekommt. Wichtig dabei ist, dass die Aufgaben nach der Reihe abgearbeitet werden. Dabei geht es wieder um Aufgaben wie Lichter, Kerzen oder Wasserhähne zu triggern. Dadurch wird er aus der Reserve gelockt und man kann ihm mit heiligem Salz, einem Kruzifix oder Silberbomben schwächen. Ist der Geist alt, muss man ihn mit dem Kruzifix bekämpfen. Zeigt dieser Angriff keine Wirkung, muss er folglich jung sein. Also muss man beispielsweise Räucherstäbchen benutzen und hoffen, dass dieses Item dann mehr Wirkung zeigt. Welcher Wert falsch ist, ist dabei nicht ersichtlich und der Spieler muss selbst alle Daten und Möglichkeiten durchspielen, um es herauszufinden.

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Hat man alle Aufgaben korrekt abgearbeitet, muss man den Geist fangen. Er wird die Flucht ergreifen und der oder die Spiele müssen ihn kreuz und quer durch das gesamte Haus jagen. Ähnlich wie bei Pokémon, muss man ihn mit einer Kugel bewerfen, um ihn zu fangen. Ein erfolgreicher Versuch wird durch das blaue Flackern der Lichter signalisiert und einem saftigen Geldbetrag, der auf sein Konto überwiesen wird. Den Geist kann man dann im Trainingslager im Keller bewundern, dort werden diverse gefangene Geister für den Spieler zur Schau gestellt.

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Auch alle existenten Items werden dort ausgestellt und können an einer Übungspuppe getestet werden. In einem separaten Raum gibt es die Möglichkeit, sein Mikrofon zu testen. Dort gibt es Sätze wie „Ghost can you talk“ oder „Ghost show yourself“ spricht man diese korrekt aus, sodass der Geist einen versteht Leuchtet der Text an der Wand grün auf. So weiß man, ob man mit dem Geist im Haus auch wirklich reden kann oder ob man sich umsonst den Mund fusselig redet.

Das Spiel befindet sich wie im Eingangstext bereits erwähnt noch in der frühen Entwicklungsphase, deshalb ist es bei weitem nicht perfekt und ich muss einfach Dinge ansprechen, die ich mir persönlich wünschen würde, im Spiel zu finden. Das erste große Problem, was meine Gruppe hatte, war, dass wir unsere Lobbys oftmals nicht finden konnten trotz PC und Spielneustart. Der Fehler war schnell behoben, doch hat mich fast dazu ermutigt, das Spiel zu deinstallieren. Das Spiel weist einem Spieler automatisch eine Region zu und während ein Teil der Gruppe in der Region Europa 1 war, war der andere Teil in Europa 2, was dafür gesorgt hat, dass wir uns nicht finden konnten. Auch nervig war, dass man nach einem Spiel nicht in der Lobby blieb, sondern immer wieder herausgeworfen wurde, eine neue Lobby erstellen und wieder alle einladen musste.

Mein Fazit für dieses Spiel ist, dass es wirklich Potenzial hat, die Aufgaben sind witzig gemacht und die Möglichkeit den Geist fangen zu können ist etwas Schönes. Der Gruselfaktor ist leider aber nicht jedermanns Sache. Jumpscares sind in meinen Augen eine sehr lahme Methode, Leute zu erschrecken. Ich bin ein Fan von einer guten Atmosphäre, wo bereits der Gang von Zimmer zu Zimmer der blanke Horror ist. Jumscares kommen, man erschreckt sich garantiert und gut ist. Aber ein wirkliches Horrorszenario wird hier eher weniger transportiert.

Schon nach wenigen Stunden ist es eher ein Rumgealbere und rumgetrolle und Situationen, die vermeintlich gruselig sein sollen, lösen eher Lacher aus. Man darf jedoch gespannt sein, welche Möglichkeiten sich Ghost Watchers noch freihält. Welche Karten kommen dazu? Wird es neue Geister geben? Welche neuen Gruselfaktoren werden implementiert? Eine ernstzunehmende Konkurrenz zu Phasmobhobia sehe ich zum aktuellen Zeitpunkt bei diesem Spiel jedoch nicht. Die Gänsehaut, Spannung und Atmosphäre übertrifft Ghost Watchers bei Weitem und ich denke, dass das Spiel noch mehr auf diese Aspekte setzen sollte.

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Mein Name ist Lukas Mehling, aber online kennt man mich wohl eher als MuSc1. Ich bin der Gründer und Betreiber von gamerliebe.de. Auf meinem Blog geht es vorrangig um das Thema Selbstständigkeit, Arbeiten und Geld verdienen in der Gaming-Branche. Dabei fokussiere ich mich vor allem auf die Gaming-Branche und Aktien von Videospiel-Unternehmen.

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