Das Jahr 2023 endet und auch dieses Mal hat die Gaming-Branche nicht nur für echte Juwelen, sondern ebenso große Aufreger gesorgt. Umso schöner waren aber die tollen Erscheinungen in diesem Jahr, die das Jahr 2023 zu einem der besten für Gamer machen. Dabei möchte ich aber auch auf die größten Aufreger wie auch Nachrichten eingehen, die breite Wellen in der medialen Welt geschlagen und für reichlich Gesprächsstoff gesorgt haben.
Massenentlassungen und Schließung deutscher Studios
Viele große Spieleentwickler erlebten massive Entlassungswellen, wobei etwa 9.000 Mitarbeiter seit Jahresbeginn betroffen waren. Dies wurde als eine Krise der gesamten Branche angesehen. Der Hintergrund für diese Entlassungen war unter anderem die aggressive Expansion großer Gaming-Konzerne in den Vorjahren, die nun unter hohem finanziellen Druck standen. Darunter befanden sich auch etablierte und profitable Studios wie Epic Games, Naughty Dog, Activision Blizzard und CD Projekt.
Die Job-Entlassungen sind zwar für die individuellen Mitarbeiter eine Katastrophe, immerhin kann man aber von Glück sprechen, dass die Studios nicht vor der Schließung stehen. Anders als einige Studios in Deutschland. In Deutschland verkündeten die bekannten Studios Mimimi und Daedalic ihre Schließung. Mimimi verwies auf eine seit Jahren zu hohe Arbeitsbelastung, während Daedalic notgedrungen nach der desaströsen Veröffentlichung ihres Gollum-Spiels schließen musste.
Kontroverse um Hogwarts Legacy
Schon vor dem Release von Hogwarts Legacy sind einige Menschen im Internet auf die Barrikaden gegangen, während andere eifrig dagegen gehalten haben. Das Thema hat damit sogar die größten Streamer wie Montanablack und Gronkh erreicht, weshalb es vermutlich auch gerade deshalb zum Release Rekorde gebrochen hat. Kurz gesagt ging es darum, dass die Harry Potter-Schöpferin J.K. Rowling in der Vergangenheit – in den Augen einiger Menschen – kritische Transgender-Aussagen getätigt hat.
Dies führte zu Diskussionen unter Fans und in der Gaming-Community, ob der Kauf und das Spielen von “Hogwarts Legacy” als Unterstützung für Rowling angesehen werden sollten, die finanziell von dem Spiel profitieren würde. Trotz dieser Kontroversen und der Kritik an Rowling wurde “Hogwarts Legacy” zu einem großen kommerziellen Erfolg.
Zudem streiten sich beide Seiten noch immer, ob die Schöpferin nun daran Geld verdient hat oder nicht. Was man aber festhalten kann ist, dass durch den erfolgreichen Launch auf jeden Fall die Bücher und Filme – wodurch Rowling auf jeden Fall verdient – verkaufsmäßig gepusht wurden.
Der GTA VI Trailer
Kaum ein Spiel wurde derart heiß diskutiert wie der sechste Teil der Grand Theft Auto-Serie – obwohl das Spiel nicht vor 2025 erscheint. Der Trailer – welcher von Leaks heimgesucht wurde – schaffte es innerhalb von wenigen Stunden, etliche Rekorde zu brechen. Auch steht für viele schon jetzt fest, dass das Spiel neue Maßstäbe setzen wird und die Art und Weise – wie Spiele entwickelt und konsumiert werden – grundsätzlich verändern wird.
In meinen Augen darf der GTA VI Trailer samt seinen Kontroversen drumherum in keinem Rückblick fehlen, da wir alle als Gamer Augenzeugen eines wirklich wegweisenden Ereignisses geworden sind. Rockstar hat mit diesem Trailer einen Meilenstein gesetzt: Fakt.
Activision Blizzard King Übernahme durch Microsoft
Im Oktober markierte die endgültige Übernahme von Activision Blizzard King durch Microsoft einen Wendepunkt in der Gaming-Industrie. Dieser Mega-Deal, einer der größten in der Geschichte der Videospielindustrie, hatte weitreichende Auswirkungen sowohl auf die Marktlandschaft als auch auf die Zukunft großer Franchises wie “Call of Duty”, “World of Warcraft” und “Candy Crush”.
Die Übernahme symbolisierte nicht nur die zunehmende Konsolidierung in der Branche, sondern warf auch Fragen zu Wettbewerbsbedingungen und der Machtverteilung im Gaming-Sektor auf. Für Spieler und Entwickler bedeutete dies eine potenzielle Veränderung in der Verfügbarkeit und Entwicklung von Spielen, was die Übernahme zu einem der meistdiskutierten Themen des Jahres machte. Sie zeigte deutlich, wie Technologiegiganten wie Microsoft zunehmend den Gaming-Markt dominieren und die Landschaft für die kommenden Jahre prägen.
Großartige Spiele-Releases
Das Jahr 2022 war geprägt von wirklich tollen und hochwertigen Veröffentlichungen und ich denke, dass das Jahr 2023 diese tollen Erlebnisse weiter geführt hat und sogar überbieten konnte. In eigentlich jedem Quartal beweist das Spiele-Jahr 2023, warum es zu einem der besten Jahre für die Spielebranche gehört.
Das Jahr wurde im Januar mit dem Dead Space 2 Remake eingeläutet und setzte seinen Siegeszug im Februar mit Hogwarts Legacy fort. Im März gab es dann das Resident Evil 4 Remake, welches später zum Game of the Year nominiert wurde. Hogwarts Legacy war zwar nicht der heftigste Knaller, hat aber auf jeden Fall jedem Harry Potter-Fan das gegeben, was er erwartet. Ein begehbares Hogwarts in guter und detailgetreuer Grafik und dem besten Harry Potter Setting, welches ein Videospiel jemals in dieser Form umgesetzt hat.
Erwähnenswert ist Atomic Heart – ein Sowjet-Shooter – welcher am 21. Februar erschienen ist und frischen Wind in das Genre brachte. Auch Star Wars Jedi: Survivor ist ein Titel, welcher im März und im ersten Quartal dieses Jahres erschienen ist. Je weiter das Jahr jedoch voranschreitet, desto größer und besser werden die Veröffentlichungen. Auch wenn Redfall dem Jahr zunächst einen saftigen Dämpfer beschert hat und Xbox ziemlich in Bredouille brachte.
Am 12. Mai erschien mit Tears of the Kingdom die langersehnte Fortsetzung von Breath of the Wild, welches den Vorgänger in den Schatten stellen konnte. Das Spiel genießt auch Monate nach seinem Release hohes Ansehen und kann sich vor positiven Reviews und Feedback kaum retten. Nintendo hat es noch immer drauf und ist – wie eigentlich in fast jedem Jahr – immer in den Top-Release-Listen zu finden.
Knapp einen Monat später holt auch Activision Blizzard zum Schlag aus und veröffentlicht am 05. Juni den vierten Teil von Diablo, welches einen Metacritic Score von 86 (stand 31.12.2023) erreicht – auch dank der umfassenden, innovativen Promophase. Den Höhepunkt erreichte das Jahr schließlich am 3. August – mit dem Release von Baldur’s Gate. Ein Spiel, das kurzerhand das Rollenspiel-Genre aufgewirbelt hat und als eines der besten aller Zeiten gilt. Berechtigterweise ist es auch das Game of the Year 2023 geworden.
Vor allem das späte 2023 brachte unglaubliche Spiele hervor. Im September und Oktober kann die Serie an tollen AAA-Veröffentlichungen noch mal eine saftige rote Kirsche auf die Sahnetorte setzen. So kam alleine im September mit Starfield und dem Cyberpunk 2077 DLC Phantom Liberty zwei Hochkaräter in puncto Story und Action auf den Markt. Auch Lies of P ist hierbei nicht außer Acht zu lassen.
Anfang Oktober folgte ein weiterer Story-Klassiker mitAssassin’s Creed Mirage. Das für den Game of the Year Award nominierte Meisterwerk Alan Wake II beendet den Oktober ebenbürtig und wird später zum Spiel mit der besten Story in diesem Jahr gekürt. Super Mario Bros. Wonder beweist, dass auch Nintendo immer ein Studio ist, mit welchem man – auch in einem Jahr voller guter Konkurrenz – rechnen muss. Gleiches gilt für Sony.
Denn auch Marvel’s Spider-Man 2 schafft es, mit den starken Titeln mitzuhalten und stellt definitiv einen Höhepunkt in diesem Jahr dar, welcher PlayStation-Spieler auf ihre Kosten kommen lässt. Im November brachten Activision Blizzard dann ihren zweiten großen Release in diesem Jahr an den Start: Call of Duty: Modern Warfare III, welches das Spiele-Jahr für mich abschließt, auch wenn man viele Titel im November – wie auch Dezember – nennen könnte.