Der US-amerikanische Videospielhändler GameStop schlägt ein neues Kapitel auf: Das Unternehmen hat bekannt gegeben, Bitcoin künftig als Teil seiner Finanzreserven zu halten. Ein klares Zeichen für einen tiefgreifenden Strategiewechsel.
Am 25. März – nach Ankündigung dieser neuen Strategie – sprang die Aktie von 25,44 Dollar auf 28,85 Dollar nach oben.
Im vierten Quartal konnte GameStop seinen Profit deutlich steigern: Der Gewinn kletterte auf 131,3 Millionen Dollar und lag damit mehr als doppelt so hoch wie die 63,1 Millionen Dollar aus dem Vorjahreszeitraum.
Bitcoin und Stablecoins als neue Reservewerte
GameStop plant, sowohl einen Teil seiner bestehenden Barreserven als auch mögliche zukünftige Kapitalzuflüsse in Bitcoin zu investieren.
Neben der größten Kryptowährung sollen auch an den US-Dollar gekoppelte Stablecoins in die neue Investmentstrategie einbezogen werden.
Zunächst hat GameStop bekanntgegeben, 1,3 Milliarden Dollar aufzubringen, um diese in Bitcoins zu investieren. Ein festes Limit für Bitcoin-Käufe wurde dabei nicht festgelegt – GameStop lässt sich also bewusst Flexibilität.
Starke Finanzbasis für mutige Pläne
Zum 1. Februar 2025 verfügte das Unternehmen über liquide Mittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 4,775 Milliarden US-Dollar.
Mit dieser Kapitalbasis könnte GameStop im Kryptomarkt rasch zu einem der größten Unternehmensinvestoren werden – vorausgesetzt, das Unternehmen setzt einen signifikanten Teil dieser Summe tatsächlich für Bitcoin ein.
Die Börse quittierte die Nachricht prompt: Die Aktie von GameStop legte im nachbörslichen Handel um über 13 % zu.
Einige Analysten sehen bereits Parallelen zu Unternehmen wie Strategy (ehemals MicroStrategy), das durch aggressive Bitcoin-Käufe bekannt wurde. Es wird spekuliert, ob GameStop sich zu einer Art Bitcoin-Proxy für Anleger entwickeln könnte.
Hintergründe der Entscheidung
Der Strategiewechsel von GameStop verfolgt mehrere klar erkennbare Ziele. Zum einen dient die Investition in Bitcoin dem Schutz vor Inflation und einem potenziellen Wertverlust des US-Dollars – ein Risiko, das angesichts globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten zunehmend ins Bewusstsein von Unternehmen rückt.
Gleichzeitig setzt GameStop auf die Möglichkeit einer langfristigen Wertsteigerung durch Bitcoin, das sich in den vergangenen Jahren trotz hoher Volatilität als renditestarker Vermögenswert etabliert hat.
Darüber hinaus signalisiert das Unternehmen mit diesem Schritt eine klare Anpassung an moderne Finanztrends und positioniert sich als innovationsfreudiges Unternehmen, das offen für neue Wege im Asset Management ist.
Mit dieser Entscheidung reiht sich GameStop in eine wachsende Gruppe von Unternehmen ein, die digitale Assets gezielt als Bestandteil ihrer Treasury-Strategie nutzen, zeigt meiner Meinung nach aber auch, dass es sich angesichts seiner finanziellen Schieflage einen letzten Strohhalm hängt.