Die Frage, was mit den hart erarbeiteten Gaming-Bibliotheken nach dem Ableben eines Spielers passiert, sorgt in der Gaming Community zunehmend für Diskussionen. In einer Zeit, in der der Großteil der Spiele digital erworben wird, stellen viele besorgte Gamer fest, dass ihre virtuellen Sammlungen nach ihrem Tod möglicherweise für immer verloren gehen.
Kürzlich bestätigte Valve, dass die Spielebibliotheken von Verstorbenen weder übertragen noch mit anderen Konten zusammengeführt werden können. Ähnliche strikte Regeln gelten bei Epic Games. Die Konkurrenzplattform GOG zeigte sich zwar etwas kulanter, erklärte aber, dass eine gerichtliche Anordnung erforderlich wäre, um den digitalen Nachlass an Dritte zu übertragen.
Für leidenschaftliche Gamer, die über Jahre hinweg Hunderte von Spielen und Tausende von Euro in ihre Bibliotheken investiert haben, ist diese Situation mehr als unbefriedigend. Ihre hart erarbeiteten virtuellen Sammlungen drohen bei ihrem Ableben in der digitalen Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.
Die Rechtslage ist in diesem Bereich weitgehend ungeklärt. Die meisten Plattformbetreiber schließen in ihren Nutzungsbedingungen eine Übertragung von Accounts nach dem Tod aus. Einige Anwender berichten jedoch von Fällen, in denen beispielsweise Nintendo den digitalen Zugriff für Nachlassverwalter gewährte. Insgesamt herrscht eine große Rechtsunsicherheit.
Die Debatte führt uns einmal mehr vor Augen, dass Spiele, welche digital erworben werden, nicht in dem Besitz des Käufers, sondern nach wie vor im Besitz von Unternehmen, Steam, gog oder Epic sind. Aus diesem Grund setzen im digitalen Zeitalter noch immer Menschen auf physische Versionen, bei denen sie sich sicher sein können, mit diesen Produkten tun und lassen zu können, was sie möchten.
Vorsorge empfohlen Angesichts dieser prekären Situation raten Experten Gamern, frühzeitig Vorkehrungen zu treffen. Eine Option ist, die Account-Zugangsdaten zu hinterlegen, damit Hinterbliebene zumindest Zugriff auf die virtuellen Spiele-Sammlungen haben. Letztendlich bleibt die Frage nach einer zukunftssicheren Lösung für den digitalen Nachlass jedoch offen. Die Gaming-Branche steht hier vor einer großen Herausforderung, eine praxistaugliche und rechtssichere Regelung zu finden.