Dieser Beitrag ist für alle Gamer, die in ihrer frühen Jugend in den Gathern der ESL verbracht haben und für die der Skill die Messlatte war und Skins noch belächelt wurden. Ich entscheide mich hier ausschließlich über Counter Strike 1.6 Fragmovies zu schreiben, da Source für mich absolut irrelevant ist. Lediglich ein Movie ist gut und das ist das von mTw. Die meisten Counter-Strike Fragmovies sind einfach nur unterlegt mit Mainstream-Musik und absolut overeditet. Es zählen in diesem Filmen die Skills und das aneinanderreihen von verschiedenen Szenen und Effekten, dass man das eigentliche Storytelling, was ein Counter Strike Movie eben übermitteln soll, wegfällt.
Nach jedem verdammten Frag kommt eine Slow-Motion, ist das nötig? Die Frags sind immerhin akzeptabel, aber vergleicht man das mit älteren 1.6-Produktionen, lässt einem das einfach nur kalt. Ist es nicht wichtiger die Person in einem Movie in den Vordergrund zu rücken und eine Geschichte zu erzählen? Die Effekte passend zur Musik, mit geilen Cutbildern machen ein Movie perfekt. Vor allem Michael “Kala” Weickler von Mousesports war eine absolute Legende in diesem Thema.
Viele Songs und Interpreten lernte ich durch Counter-Strike Fragmovies kennen. Beispielsweise die Lieder Quiet Place von Inflames oder The Mission von 30 Seconds to Mars im ersten Film Around the World. Das gesamte Genre Nu Metal habe ich quasi durch Fragmoveis entdeckt. Mit der Musik verbinde ich solche Movies, die mich immer wieder daran erinnerten wo ich mal stehen möchte.
Around the World
Eines der besten Counter-Strike Fragmovies handelt von den besten Spielern rund um den Globus. Untermauert ist es mit schöner Musik. Dieses Video ist einfach perfekt in der Synchronisierung von Ingame-Szenen und Musik, der Farbenfilter ist düster, aber qualitativ hochwertig, das Movie erzählt eine Geschichte und es zeigt in erster Linie legendäre Spieler und heftige Frags. Besser kann ein Movie nicht sein! Rund um die Welt, zeigt die besten Spieler verschiedener Nationen, geile Musik und eben sehr gute Qualität, ohne übertriebene Edits.
Mousesports – Ready, Willing & Able
Auch dieses Fragmovie erzählt eine Geschichte, und zwar die vom bis dato erfolgreichsten deutschen Counter-Strike 1.6 Team. Hier geht es um die Legacy, die Mousesports zu diesem Tag erschaffen hat und wieder einmal sind natürlich die Frags wesentlicher Bestandteil des Movies, jedoch sollte ein wahrer Szenekenner den entscheidenden Unterschied zu anderen Fragmovies sehen. Das Video wurde von der angesprochenen Legende Michael Weickler erstellt. Zu dieser Zeit gab es kaum einen besseren für CS-Movies. Dieses Video kommt aus einer Zeit, als der deutsche eSport noch deutlich wettbewerbsfähiger war. Wenige, dafür hochwertige Effekte, geile Frags, heftige Musik, die sogar bearbeitet wurde. Im Originalen heißt es bei Minute 4:54 „We are the Prodigy“, doch in der Mousesports-Version wird daraus „We are the Mouz“. Einfach genial!
NEO Thrill
Na, klingelt bei dem Namen etwas? Dieser Spieler war bereits in 1.6 eine Karriere und bleibt für mich einer der drei besten Counter-Strike Spieler. Kaum ein Spieler schafft es in 1.6 wie auch in der heutigen Szene so viele Erfolge zu verzeichnen, weshalb mir gar nichts anderes übrig bleibt, sein Lebenswerk in meine Liste aufzunehmen. Ein Merkmal von diesem Video ist, dass es mit mehr als 17 Minuten sehr lang ist. Anhand dieses Videos möchte ich noch mal aufzeigen, dass auch Musik, die nicht dem Genre Metal oder Rock zugehörig sind, trotzdem gut in Szene gesetzt sein kann, wenn man eben den roten Faden des Films auf die Musik anpasst. Dieses Movie ist quasi ein Film und mit verschiedenen, zu jener Zeit aufwendigen Effekten, sehr abwechslungsreich gestaltet und unterhaltsam. Frags geraten hier in den Hintergrund und es wird der Spieler selbst viel mehr in den Vordergrund gestellt. Vor allem die Szenen der Crowd und wie Neo das one versus two gegen Nip gewinnt ist mein persönliches Highlight in diesem Film!
n0thing but Headshots
Jordan Gilbert aka. N0thing ist 1990 geboren und war bereits 2006 in der professionellen Counter-Strike-Szene aktiv. Das heißt, dass er bereits mit 16 Jahren zu den besten Spielern in Amerika gehörte. Später wurde er von Evil Geniuses entdeckt und unter Vertrag genommen und konnte in Counter-Strike Global Offensive teilweise an alte Erfolge anknüpfen. Erstmal muss man sagen, dass der Name des Movies äußerst kreativ ist. Der Spieler heißt N0thing, das Video „n0thig but Headshots“ und es sind fast ausschließlich Headshots zu sehen. Ein perfektes Beispiel für Marketing in jener Zeit. Der Spieler wird ideal in den Film eingegliedert und beweist, wie genau Organisationen und Spieler sich damals vermarktet haben.
Doin it Solo
Auch dieses Fragmovie ist durch seinen Namen optimal auf den Protagonisten Solo zugeschnitten und wie immer ist der Film mit wenigen, dafür wichtigen Cuts und Effekten untermauert. Der Südkoreaner Geunchul Kang spielte über Jahre für die Teams eStro bzw. WeMadeFox und konnte international – als das einzige koreanische Team – mithalten. Die Musik wie auch der Name des Films sind das Highlight und prägten mich stark.