Nachdem bereits der YouTuber und Streamer Simon “Ungespielt ” Unge viel über das Thema Finanzen öffentlich mit seiner Community kommuniziert hat, hat sich nun auch Dennis von PietSmiet in einem Interview mit Aktien mit Kopf dazu bereit erklärt, sich ein wenig über seine Erfahrungen am Finanzmarkt auszutauschen. Ein äußerst interessantes Interview und obendrei sehr informativ und nützlich für jeden, der sich mit dem Thema auseinandersetzt und ein Fan der Gaming-Truppe ist. Das Video geht direkt spannend los und Dennis von PietSmiet erzählt, dass er durch sein BWL-Studium und seinen Beruf bei einer Aktiengesellschaft zum Investieren gekommen ist. Nach dem er sich mit YouTube Selbstständig gemacht hat und seine ersten größeren Beträge auf dem Konto hatte, begang er sich intensiver mit dem Thema zu befassen. So las er erste Bücher und kaufte sich sogar Videokurse und holte innerhalb weniger Tage bereits die Ausgaben für diesen Kurs rein. Nach eigenen Angaben besteht ca. 80 Prozent seines Portfolios aus Longterm-Investments.
Br4mm3n ist also durchaus ein Fan von langfristigkeit und glaubt und ist keiner der vielen YouTuber, die kurzfristige Trades für sich nutzen. Trotzdem verfolgt der YouTuber eine ganz eigene Strategie. Die Strategie von Dennis Brammen liegt vor allem darin mit Trailing Stop-Loss-Limits zu arbeiten. Dabei handelt es sich um eine Strategie Limits festzulegen, zu welchem Kurs die Aktie automatisch verkauft wird. Vor allem Sinn machen diese Limits um seinen Verlust zu reduzieren. Hier ein kleines Beispiel. Die Aktie von gamerliebe ist aktuell bei 1337 Euro und man ist sich nun nicht sicher, ob diese Aktie fallen oder steigen wird. Also kauft man sich eine Aktie für 1337 Euro und baut ein Stop bei 1000 Euro an. Wenn also die Aktie von gamerliebe auf 1000 Euro sinken würde, würde die Aktie automatisch verkauft werden und somit würden die Verluste reduziert werden. Steigt die Aktie von Gamerliebe zum Beispielum 8 Prozent auf 1450 Euro, so geht auch der Sicherheitspuffer um 8 Prozent nach oben. Es wird dann also automatisch bei 1080 Euro verkauft und nicht wie zu Beginn bei 1000 Euro. Ebenso gibt es das in der umgekehrten Variante, dass man eben eine Kauf-Order auslöst, wenn eine Aktie einen gewissen Betrag unterschreitet.
Die Strategie von Dennis Brammen ist meiner Meinung nach nur gut, wenn der Kurs auch kontinuierlich steigt. Außerdem muss man berücksichtigen, dass nicht jede Bank diese Art von Trade-Option anbietet. Ein bekannte Börsenweisheit sagt: “Hin und her macht Taschen leer”. Wenn man ständig kauft, verkauft, kauft, verkauft bezahlt man viele unnötige Gebühren und Steuern, die dann das gesamte Kapital was man investieren kann, schmälert. Grundsätzlich ist es aber auch nicht schlecht ab und zu einen Gewinn mitzunehmen. Meine Strategie besteht aus einer gewissen Langfristigkeit. Ich kaufe also Aktien und halte sie über mehrere Jahre und sie ständig unzuschichten.
Das Mitglied der Gaming-Gruppe verrät auch, dass er ein gesundes Sümmchen mit der Kryptowährung Ripple investiert hat und sie bis heute hält. Mit 15 Prozent seines Geldes verfolgt er diese Strategie. Die restlichen 5 Prozent seines Geldes benutzt er als Spielgeld, was er in hochriskante Aktien investiert. So hat er zum Beispiel bei dem GameStop-Hype mitgespielt.
Über den Hardware-Markt denkt Dennis Brammen ähnlich wie ich und bereits in meiner Aktienanalyse zu Corsair habe ich angesprochen, dass das Problem am Hardware- und Peripherie-Markt die niedrigen Margen und der große Konkurrenzdruck ist. Er selbst ist der Meinung, dass man niemals eine Unternehmen kaufen sollte, was Rabatte auf seine Produkte gibt. Für ihn ist das ein Zeichen dafür, dass ein Unternehmen sich über den Preis von der Konkurrenz abheben muss und eben nicht mehr über das Produkt. Apple zum Beispiel bringt jedes Jahr ein neues iPhone raus was teurer ist als der Vorgänger und dennoch wird es gekauft, ohne dass Apple Rabatte anbieten muss. Eine sehr extreme Denkweise, aber dennoch ein interessanter Gedankengang, über den man nachdenken sollte. Überasscht hat mich die Aussage, dass er viel Geld in Roblox Inc investiert hat. Er selbst sagt von diesem Unternehmen, dass er nicht mehr mit sehr viel Wachstum rechnet, weil das Unternehmen und die Spielerschaft einfach schon sehr gewaltig ist. Er sieht das Potenzial eher in der Möglichkeit der enormen Monetarisierung und dem Modell, dass User mit ihrem Content eigenes Geld verdienen können und damit Roblox gleicihzeitig auch einen Teil einsackt.
Ab Schluss des Videos gibt er noch ein paar Tipps, die er sehr gerne früher für sich entdeckt hätte. So darf man laut ihm den Zinseszinseffekt niemals unterschätzen. Wenn man bereits mit 16 Jahren zum Beispiel nur 50 Euro zurücklegt und diese zum Beispiel in einen ETF-Sparplan investiert und das Monat für Monat wiederholt, kann man bereits mit 30 ein unfassbares Vermögen aufbauen. Natürlich muss man bedenken, dass man in dem Alter sich um die Altersvorsorge wenig Gedanken macht, dennoch veruscht er den Leuten klar zu machen, dass sie mal einmal weniger ins Kino gehen sollten, mal das günstigere Bier kaufen sollten oder eben generell einfach das Verständnis für den Zinseszinseffekt bekommen sollten.