Das US-amerikanische Videospielunternehmen Take-Two Interactive hat in seinem kürzlich veröffentlichten Jahresbericht 2025 alle bisherigen Verweise auf Diversity, Equity und Inclusion (DEI) entfernt.
Während das Unternehmen in seinem Bericht 2024 noch umfangreich auf Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt und Inklusion hinwies, sucht man solche Passagen in der aktuellen Ausgabe vergeblich.
Abkehr von bisherigen DEI-Zielen
In den Vorjahren betonte Take-Two regelmäßig sein Engagement für eine vielfältige Belegschaft und erhielt unter anderem Auszeichnungen für seine Unterstützung von LGBT-Beschäftigten.
Auch Initiativen zur Förderung unterrepräsentierter Gruppen, etwa durch Stipendienprogramme, wurden früher hervorgehoben. All diese Angaben sind im aktuellen Bericht ersatzlos gestrichen.
Eine besonders auffällige Änderung betrifft die Formulierungen zur Belegschaft: Der Begriff „diverse Teams“ wurde im diesjährigen Bericht ersetzt durch „Diversity of Thought“ – also Vielfalt der Gedanken. Auch der Begriff „Diversity and Inclusion“ (Vielfalt und Inklusion) wurde vollständig entfernt.
Ein Vergleich der Aussagen
Im Bericht von 2024 hieß es noch: „Wir sind fest davon überzeugt, dass vielfältige Teams wertvoller und effektiver sind und dass Vielfalt der Schlüssel zu unserem Erfolg ist.“
2025 klingt es deutlich anders: „Wir sind fest davon überzeugt, dass Vielfalt der Gedanken die Innovation antreibt, die für unseren Erfolg entscheidend ist.“
Zudem verschwanden auch andere Passagen, die 2024 noch unter dem Stichwort „unternehmerische Verantwortung“ firmierten. Dort warnte Take-Two vor Reputationsrisiken bei unzureichendem Engagement in Bereichen wie Diversity and Inclusion, Umwelt, Lieferketten, Menschenrechte und mehr.
In der 2025er Version fehlt der Verweis auf Diversität und Inklusion komplett.
Ein symbolischer Schritt mit Signalwirkung
Die Entscheidung, DEI-Themen aus dem Jahresbericht zu streichen, dürfte nicht nur intern, sondern auch in der Öffentlichkeit für Diskussionen sorgen.
Während einige dies als Kurskorrektur hin zu einer vermeintlich „neutraleren“ Unternehmenskommunikation interpretieren könnten, sehen Kritiker darin ein klares Signal des Rückzugs aus gesellschaftspolitischem Engagement.
Was dieser Schritt für die Unternehmenskultur und das Image von Take-Two bedeutet, bleibt abzuwarten. Fest steht: Die Zeiten, in denen sich Take-Two Interactive öffentlich für DEI stark machte, scheinen – zumindest in der Außendarstellung – vorerst vorbei zu sein.
Quelle: Gamefile