In diesem Artikel möchte ich ein wenig über das Strategie-Genre sprechen bzw. über die Juwelen, die diese Branche hervorgebracht hat. Ich habe in meinem Leben nicht viele Spiele gespielt, doch mit Abstand am meisten Strategiespiele. Ich selbst war immer sehr auf den Wettbewerb und E-Sport fokussiert, weshalb ich mir selten die Zeit für Casual-Spiele zu nehmen. Die Titel haben sich an meinem Leben entlanggehangelt und mich durch verschiedene Phasen in meinem Leben begleitet und ich denke, dass kein Genre mir mehr gegeben hat, wie dieses.
Es gibt viele tolle Spiele und Games wie Age of Empires – Schande über mein Haupt ist hier nicht dabei – die das Genre geprägt haben und durch verschiedenste Schwerpunkte viele Variationen eingebracht haben. An Age of Empires hat mir die Mechanik der Felder und Nahrungsbeschaffung sehr gefallen und ebenso das Upgraden der verschiedenen Zeitepochen.
Warhammer 40k Dawn of War habe ich ebenso viel gespielt. Hier hat mir die Rassenvielfalt gefallen und die Tatsache, dass jede Rasse anders funktioniert: ähnlich wie bei Age of Empires. Ich denke, dass Dawn of War sehr unbalanced war, trotzdem muss ich sagen, dass mir das Spiel sehr gefallen hat. Hier hat mich die Tatsache gecatcht, dass Map-Kontrolle eine große Rolle im Spielverlauf einnimmt.
Die sog. Stützpunkte waren auf der gesamten Karte verteilt, die man dann mit seinen Truppen sichern musste. Spiele wie Command and Conquer oder Anno gehören ebenso auf diese Liste, nehmen aber auch nicht meine Top-Positionen ein. Geschmäcker sind verschieden und ich bin mir sicher, dass andere Spiele des Genres hier fehlen, ich für meinen Teil habe mich aber nun festgelegt!
Leider ist das RTS-Genre etwas in Vergessenheit geraten, nicht zuletzt auch, aufgrund von Blizzards fragwürdigen Entscheidungen. Einen ausführlichen Beitrag über das Sterben vom RTS-Genre habe ich bereits geschrieben. Trotzdem sehe ich noch immer eine große Beliebtheit für Strategiespiele im Allgemeinen, die große Firmen wie Microsoft erkennen und hoffentlich auch weiterhin ausschöpfen.
Siedler III
Als ich vor ca. 20 Jahren das erste Mal mit Computerspielen in Berührung gekommen bin, hatte ich eine sog. Demo-CD aus einem Magazin, wo man verschiedenste Demos von Spielen ausprobieren konnte. Das meiste war nur Schrott, doch Siedler III bot die Möglichkeit überraschend viel zu probieren. Im Nachhinein muss ich sagen, dass das Spielprinzip und das Design vom Game einzigartig in seiner Form ist. Mir gefällt, dass die verschiedenen Völker unterschiedliche Materialien benötigt. Mal mehr Stein, mal mehr Holz und mal ein Mittelding aus beiden. Ebenso sind die Zauber der Völker unterschiedlich und auch die Beschaffung der Mana funktioniert anders. Aber was mich wirklich am Spiel fasziniert ist, dass das Platzieren von Gebäuden in diesem Spiel eine wirkliche Planung voraussetzt. Die Nahrungsversorgung der Minen, der Laufweg von den Minen zur Schmelze und wiederum zu den Schmieden. Gleichzeitig muss aber auch die Wasserversorgung und das Getreide für die Fleischproduktion stimmen. Denn verschiedene Minen arbeiten mit verschiedener Nahrung entsprechend effektiver.
Nebenbei muss man Türme bauen, genug freie Siedler zur Verfügung haben und immer wieder den Aufbau seiner Siedlung im Auge behalten. Potenzielle Routen vor Angreifern schützen und Ausschau nach neuen Rohstoffen halten.
Das Spiel ist sehr langsam gestaltet, entsprechend auch besser für Anfänger und ruhigere Spieler geeignet. Ich selbst bin ein Fan von schnellen und actionreichen Strategiespielen und fühle mich daher auch eher dem RTS-Genre zugehörig. Weshalb wir auch direkt dort weiter machen.
Dungeon Keeper II
Dieses Spiel hat mein Dasein als Gamer so stark geprägt, dass ich mal einen ausführlichen Artikel über das Spiel gemacht habe. Ich kann deshalb wenig sagen außer: wann kommt endlich ein Remake von diesem Spiel oder wann wird es endlich mal wieder ein Spiel geben, was ähnlich wie Dungeon Keeper funktioniert? Hier gibt es so viele Möglichkeiten an Build Orders, die man ausspielen konnte und mir gefällt es einfach sehr, dass das Spiel mit den Monstern quasi ein eigenes Economy-System bietet. Monster wollen Geld haben, geben gleichzeitig aber auch Geld aus, brauchen Nahrung, einen Schlafplatz, müssen trainieren. Gleichzeitig braucht man Zaubersprüche, man braucht Fallen und muss immer wieder feindliche Gegner bekehren oder sie im Gefängnis verwahrlosen lassen.
Wie in Siedler ist hier ein Micromanagement, also die Möglichkeit die Kreaturen selbst zu steuern, leider nicht möglich und man kann nur mit Zaubersprüchen ein wenig Einfluss auf das Verhalten der eigenen Monster im Kampf nehmen. Doch auch hier gefällt mir sehr, dass man auf sein Gebäude-Placement achten muss und ebenso die vielen Möglichkeiten, die dir das Spiel bietet, eine Runde zu eröffnen. Setzt man gleich zu Beginn auf starke Zauber oder doch lieber starke Monster? Möchte man viele Fallen haben oder doch auf das Bekehren der feindlichen Monster setzen? Wie in jedem Strategiespiel gibt es verschiedenste Build Orders und wenn das Spiel mehr Möglichkeiten der Einheitenkontrolle hätte, würde es meiner Meinung nach ein würdiger Konkurrent zu Age of Empires, Command and Conquer oder den beiden Blizzard-Urgesteinen StarCraft und WarCraft sein. Und genau zu diesen kommen wir jetzt.
Starcraft II
Mit diesem Spiel habe ich meine gesamte Jugend verbracht und die wohl beste Ära in meinem Leben durchlebt. Mit diesem Spiel hat Blizzard einen würdigen Nachfolger zum ersten Teil erschaffen, auch wenn bis heute der erste Teil vom Gefecht im Weltraum als deutlich besser angesehen wird. Oftmals wird StarCraft und WarCraft miteinander verglichen und ich halte das für falsch. Ich denke, dass beide Spiele völlig andere Konzepte haben, obwohl sie dem gleichen Genre angehören und zusätzlich vom selben Studio erschaffen wurden. Ich bin der Meinung, dass Blizzard mit StarCraft viel falsch gemacht und es eine längere, erfolgreiche Epoche im E-Sport erreicht hätte. Das Spiel ist noch immer relativ beliebt und ich bin noch immer der Meinung, dass Blizzard es nicht hätte einfach wegwerfen dürfen.
Das größte Problem von StarCraft war meiner Meinung nach, dass das Spiel viel zu schwer für Einsteiger ist. Was soll man bauen, was soll man erforschen, wo befindet sich der Gegner auf der Karte? Dinge, die zwar nach und nach etwas verbessert und vereinfacht wurden, jedoch viel zu spät und in meinen Augen auch nicht so, wie man es hätte machen sollen. Grundsätzlich bietet StarCraft das, was einem ein RTS eben bieten muss und das auf einem Level, was einfach unfassbar schwer zu erreichen ist.
Bei StarCraft war es oftmals schöner das Spiel zu verfolgen, als es selbst zu spielen, weil es einfach viel zu anstrengend ist. Den Progamern nacheifern, ihre Strategien angucken und es selbst ausprobieren war das, was einem neben einen Sieg motiviert hat.
Ich habe auch Spiele wie Dota2 oder League of Legends, natürlich auch Counter-Strike gespielt, doch kein Spiel gab mir dasselbe Gefühl wie StarCraft. Ich rede von dem Modus, um 10 Uhr morgens aufzustehen, die Jogginghose hochzuziehen, sich einen Booster-Juicy ins System laufen zu lassen und 5 Stunden am Stück im Durchschnitte 100 Aktionen pro Minute zu managen.
Warcraft III
Von Blizzard zur Welt gebracht, von Blizzard groß gezogen und schließlich auch von Blizzard getötet: Das ist der tragische Leidensweg, den WarCraft III bestritten hat. Ob jemals die langersehnte Nachfolge kommen wird, bleibt abzuwarten. Ich selbst – und ich denke, dass ich da für viele spreche – habe die Hoffnung darauf bereits aufgegeben. Die Remaster-Version hätte die Wiedergeburt des RTS-Genres sein können und hätte die StarCraft wie auch die alten WarCraft-Hasen geeinigt.
Was das Spiel in meinen Augen besser macht ist, dass die Units mehr HP haben. Daraus resultieren längere Fights und das Spiel bleibt von Beginn an deutlich spannender.
Bei StarCraft hat man mehr das Gefühl, dass sich beide Spieler schnell aufbauen, ihre maximalen Units ausreizen und in einem großen Clash verliert ein Spieler dann. Man hat das Gefühl, dass bei StarCraft nach einem Kampf bereits das Spiel um ist. In WarCraft spielt Makromanagement eine weniger große Rolle, wodurch Mikro um so wichtiger wird und aufgrund dessen meiner Meinung nach auch viel interessanter für Zuschauer ist.
Die Helden, das Kaufen und Einsetzen von Items und auch der Zufall, den das Spiel zu bieten hatte. Mit den Helden durch die Landschaft zu spazieren und den anderen Gegner permanent – eigentlich seit Spielbeginn – zu nerven ist das, was das Spiel in meinen Augen deutlich besser gemacht hat. StarCraft war zwar schneller, aber eben an den falschen Stellen.
Bei WarCraft war das gesamte Spiel über action und die angesprochenen Zufälle – zum Beispiel welches Items man für seinen Helden findet – hat Abwechslung gebracht und jedes Spiel anders gestaltet. Bei StarCraft war das nicht der Fall.
Ich denke, dass ich zu jedem dieser Spiele mal einen ausführlichen Artikel schreiben werde, warum genau das Spiel in meinen Augen so genial ist. Diese Auflistung sollte nur eine kleine Übersicht meiner Top-Strategiespiele geben.