Eigentlich wollten die deutschen Twitch-Streamer ViscaBarca, UnsympathischTV und Trymacs beim dänischen 2. Liga-Traditionsklub Alborg BK „FIFA in Real Life spielen“. Doch nach einem Riesen-Shitstorm zieht sich mindestens einer der drei Möchtegern-Manager von seinem Investment zurück.
ViscaBarca, Trymacs und UnsympatischTV: Investment in Aalborg
Am 26.02.2024 lädt Trymacs ein Video hoch, in welchem er erklärt, dass er ein neues Fußballprojekt in Dänemark zusammen mit seinen Influencer-Kollegen ViscaBarca und UnsympathischTV umsetzen möchte. Schon anhand des Like-Dislike-Verhältnisses hat man erahnen können, dass dieses Vorhaben weniger gut bei den Trymacs-Fans ankommt.
Doch mit negativen Bewertungen und bösen Kommentaren unter seinem Video war diese Sache lange nicht erledigt. Denn während das Investment an dem dänischen Traditionsverein für viele Fans das eine große Problem darstellt, machen es Aussagen wie die von Trymacs oder ViscaBarca – wie sie über den Verein sprechen – nicht wirklich besser.
Immer wieder sprach einer von ihnen von „seinem Verein“ oder man wolle „FIFA Manager in RL spielen“. Dabei ist den meisten Fans schnell klar geworden, dass es sich nicht um den Verein der Streamer handelt, sondern die drei Influencer lediglich kleine Fische innerhalb des gesamten Clubs sind.
Denn sie investierten nicht direkt in Aalborg BK, sondern beteiligten sich über die Sport Strategy Excellence 22 GmbH & Co. KG – die rund 20 Prozent an dem dänischen Verein besitzt. Die Firma gehört dem ehemaligen Nationalspieler Thomas Hitzlsperger.
— Tim-Leon (@timleon_hsv) February 26, 2024
So reagieren die Influencer auf die Kritik
Trymacs stellt klar, dass es nicht sein Ziel war, den FIFA-Karrieremodus in Real Life zu spielen, sondern wollte lediglich reißerische Titel nutzen, um mehr Aufmerksamkeit zu erzielen. Er betont, dass es die Aufgabe der drei Influencer sei, die Social-Media-Arbeit des Vereins zu begleiten.
Doch mit einem weiteren Statement macht sich Trymacs noch unglaubwürdiger. Er erklärt, dass das Investorenteam sich vom deutschen Fußball fernhält, weil es hierzulande zu viele bürokratische Hürden und Druck gibt und der Fußball in Deutschland durch kommerzialisiert ist. Dass Trymacs bzw. die Beteiligungsgesellschaft selbst Teil einer solchen Kommerzialisierung in Dänemark ist, scheint dabei keine Rolle zu spielen.
Die Fußball-Bubble in Deutschland wie auch die einheimischen Fans aus Dänemark werfen dem Hamburger nun vor, er hätte keine Ahnung von Fußball. Ebenso machte auch Unsympatisch gerade mal seine ersten Schritte auf dem Rasen in der Baller League. Dass sie also mit ihrer sportlichen Expertise dem Verein helfen können, war bereits zu Beginn der Investition eine Farce.
Vor allem ViscaBarca haben die negativen Kommentare und Anfeindungen derart hart getroffen, dass er sich jetzt völlig aus dem Projekt Aalborg zurückzieht. Ein Statement dazu machte er in einer Story auf seinem Instagram öffentlich.
Zuallererst entschuldigt er sich für Ausdrücke wie „FIFA Manager IRL“ oder „unser Verein“. Weiter sagt er: „Es ist nicht unser Verein und ich bekleide auch keine offizielle Funktion bei Aalborg. Mein ausführliches Statement habe ich in meinem Podcast erklärt.“ Er erklärt auch, dass er sich nun völlig zurückzieht.
Der Fußball-Influencer erklärt ebenso, dass er den Eindruck hat, bei einem wichtigen Teil des Vereins nicht erwünscht zu sein. Mit dieser Aussage sind die Fans des dänischen Zweitligisten gemeint.
Immer mehr Influencer investieren in Sportclubs
In den letzten Jahren wurde seitens der großen Content Creator immer wieder mit einem Investment in ein Sport-Team geliebäugelt bzw. sogar ein solches getätigt. Adin Ross beispielsweise machte jetzt öffentlich, dass ihm ein kleiner prozentualer Anteil am AC Milan gehört.
Dabei wird er mit großer Sicherheit nicht der letzte große Content Creator mit derartigen Beteiligungen sein.
Gleichzeitig muss man aber auch sagen, dass viele professionelle Sportler in der Vergangenheit E-Sport-Organisationen gegründet oder finanziert haben und dadurch auch den E-Sport vorangebracht haben. Dabei werden die Investments nicht immer derart negativ wie im Beispiel von ViscaBarca, Trymacs, UnsympatischTV und Aalborg aufgenommen.
Adin Ross says he owns a small percentage of the football club AC Milan pic.twitter.com/znHI43sDPX
— Daily Loud (@DailyLoud) March 3, 2024