Aktuell machen Gerüchte die Runde, dass Sony angeblich kurz vor der Übernahme vom polnischen Entwicklerstudio CD Projekt stehen soll. Dafür spricht in erster Linie die große Ankündigung vom polnischen Studio, fünf neue Spiele in der Pipeline zu haben, um somit ihren eigenen Marktwert zu erhöhen. Schon nach der Ankündigung wurden Stimmen laut, ob sich CD Projekt nicht ein wenig zu ambitioniert gibt und auf eine Überlastung zusteuert. Aber auch das könnte das Kalkül von dem Witcher-Entwickler sein, um damit zu zeigen, dass wenn sie die nötige Infrastruktur im Rücken haben – die ein Konzern wie Sony bietet – etwas Großes zu erschaffen und hochgradig profitabel zu sein.
Was ebenso die Tatsache einer Übernahme bestärkt ist, dass CD Projekt reihenweise Spiele ankündigt, die in ferner Zukunft liegen. Wir sprechen hier immerhin von Content, der in den nächsten sechs, Jahren erscheinen soll. Eine lange Zeit und ich bin mir fast sicher, dass man bis zu dieser Zeit wohl kaum erahnen kann, ob Videospiele, wie wir sie kennen und lieben, in der Form noch relevant sein werden. Da ich die Überlastung angesprochen habe: Cyberpunkt 2077 hat ganze acht Jahre für die Entwicklung gebraucht und CD Projekt möchte in sechs Jahren fünf neue Witcher-Spiele, einen Cyberpunk-Nachfolger und eine komplett neue IP auf die Beine stellen?
Ich selbst kann meine Aussage nicht wirklich begründen, aber ich finde, dass CD Projekt einfach in kein großes Unternehmen wie Sony, Microsoft oder Tencent reinpasst. Auf der anderen Seite halte ich es für realistisch, dass Sony aufgrund der Notlage und der drohenden Übermacht von Microsoft gezwungen ist, untypische Wege einzuschlagen und sich eben doch an einem Studio wie CD Projekt zu bedienen. Mittlerweile ist das Studio vom Hexer und Cyberpunk in einer stabilen Verfassung und sicherlich in einer guten Position, für eine hohe Summe unter den Hammer zu kommen. Das sah vor einigen Monaten noch deutlich anders aus. Angeblich soll Sony auch schon öfters bei CD Projekt angeklopft haben und an einer bzw. mehrerer Übernahmen dran gewesen sein.
Legt man sich zugrunde, dass Microsoft mit Bethesda in der Lage ist ein Elder Scrolls 6 zu liefern, bin ich der Meinung, dass Sony auf jeden Fall eine Antwort darauf benötigt. GameStar beispielsweise rechnet nicht vor 2025 bzw. 2026 mit einem sechsten Teil und genau das sollte deutlich machen, in welchen Zeiträumen und in welchem Budget wir bei einem vergleichbaren Witcher rechnen müssen. Mit einem Witcher hätte Sony in meinen Augen eine Antwort parat, um die epische Schlacht der beiden RPG-Powerhäuser zu bestreiten.
Was jedoch auch gegen eine Übernahme spricht ist, dass CDPR so gar nicht in die Strategie von Sonys Übernahmen passt. In der Regel kauft Sony Studios auf, die bereits in der Vergangenheit mehr oder weniger gut mit Sony zusammen gearbeitet haben oder für sie Spiele entwickelt haben. Die Angst vor der Microsoft-Activision-Offensive könnte jedoch auch bei den Japanern einen Strategiewechsel zur Folge haben. Grundlegend halte ich eine Übernahme dieser Form für unwahrscheinlich, vor allem weil die Quelle quasi ein Random-Twitter-User ist. In der heutigen Schlammschlacht sollte man aber stets mit allem rechnen.
It’s not a rumor, Sony has approached CD Projekt multiple times. Hence why CD did that entire thing with announcing several The Witcher games alongside new Cyberpunk, it’s to boost their stock before acquisition. https://t.co/FBzNdJEfqU
— Rythian (@LumberjackRy) October 25, 2022
Ein Kommentar
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