Leute, hört bitte endlich auf weiterhin FIFA-Packs zu kaufen!

Fifa Packs

Aktuell muss ich mir ein paar Anlässe als Grund nehmen, um einen kleinen rant zu schieben. Aktuell machen sich auf Twitter, YouTube und Twitch wieder Glücksspiele breit und diese Form von Glücksspiel ist nicht mal illegal, im Gegenteil: Sie wird sogar anerkannt, beworben und in unserer Gesellschaft akzeptiert. Ich rede natürlich von Fifa-Kasino-Openings. Der 01.10 ist mein Geburtstag und sollte eigentlich einer der schönsten Tage im Jahr sein, würde mir der Release von Fifa 22 nicht ein gewaltiger Dorn im Auge sein. Ich sehe es aktuell wieder vermehrt: EA schwingt ordentlich die Werbetrommel und bezahlt die größten Streamer, damit diese das meiner Meinung nach verbotene Glücksspiel promoten. Damit es niemand in den falschen Hals bekommt. In diesem Artikel übertreibe ich bewusst maßlos. Ebenso möchte ich mich nicht selbst von einer Doppelmoral freisprechen. Ich unterstütze auch einige Dinge, die eine Vielzahl von Menschen sicherlich auch nicht in Ordnung finden. Jeder Mensch hat eine Doppelmoral. Ich möchte mit diesem Text einfach mal ein wenig gegen FIFA, EA und diejenigen, die diesen Zustand ermöglichen – die Fanbase von Fifa – ranten. Nimmt es mir bitte nicht zu persönlich :-).

Der YouTuber Trymacs und Montanablack fungieren bei mir in diesem Artikel als Paradebeispiel. Ich würde sie nicht hier auflisten, wenn ich wüsste, dass sie mit anderem Content eine ähnliche, gar größere Zielgruppe erreichen, mehr Geld mit anderem Content verdienen und ebenso mit weniger Doppelmoral ihren Fans etwas vorspielen müssten.

In diesem Video sagt Trymacs sinngemäß, dass es sich um Abzocke handelt und er in Zukunft keinen weiteren Fifa-Teil mehr spielen wird. Die letzten drei Videos, ein Jahr später, verraten mir jedoch ein anderes Bild. Immerhin war der letzte Fifa-Teil was Montanablack spielen wollte auch Fifa 20 – wenn mich nicht alles täuscht. Trymacs sagt, dass das Spiel Abzocke ist und man niemals erwarten soll, dass man mit einer 10 Euro-Investition direkt die besten Karten im Spiel ziehen kann. Auch nach 10.000 Euro ist man lange nicht abgesichert, das beste Team im Spiel zu haben. Die Frage, die sich mir stellt, ist, warum schmeißt man Geld zum Fenster raus für eine Sache, die einfach rational betrachtet einfach dumm ist?

Natürlich Content und mit Sicherheit werden sie auch mehr Geld mit dem Video erwirtschaften, wie sie ausgegeben haben (wenn sie überhaupt Geld für die Packs ausgeben mussten). Trotzdem muss ich mir doch die Frage stellen: muss es diese Art von Content sein? Nach eigenen Aussagen spielt man das Spiel nicht mehr und auch keine nachfolgenden Titel der Reihe mehr. Man findet die Packs sind reine Geldverschwendung und ebenso wird erwähnt, dass man es für absolut dumm hält, was man hier gerade tut. Ähnliche Wortlaute, wie bei den Pokémon-Karten-Videos.

Richtig: Geld. Aber lässt sich nicht auch mit guten GTA RP-Videos (die ich einfach nur geil finde) oder Among Us nicht auch gutes Geld verdienen auf eine weniger unmoralischere Ebene? Auch wenn ich EA wirklich gar nicht so schlecht finde wie sein Ruf dem Unternehmen vorauseilt, wälzt sich der gesamte Fifa-Part vom Unternehmen auf das gesamte Entwicklerstudio ab. Ich habe einen sehr großen Hass, auf EA und die Zielgruppe, die Fifa Ultimate League spielen, konsumieren und durch Käufe unterstützen. Ich habe so eine Abneigung gegen das Unternehmen und diese Zielgruppe, dass ich mir nicht mal Aktien vom Unternehmen haben wollen würde, weil ich keinen Spaß an ihnen hätte.

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Letztlich – und das muss ich auf meinem Blog immer wieder erwähnen – finde ich den freien Markt trotzdem gut wie er ist. Trotzdem muss ich mir auch immer wieder vor Augen führen, dass der Gesamtmarkt nicht immer rational agiert und eben auch nicht immer weiß, was er will. Und in diesem Fall finde ich das Konsumverhalten einfach nur mies.

Viele empfinden es zum Beispiel gleichermaßen moralisch verwerflich oder aus Sicht des Konsumenten stupide, sich einen Ferrari, ein iPhone oder teure Klamotten zu kaufen. Wie auch FUT-Packs sind diese materiellen Dinge unnötig, ressourcenfressend und gleichermaßen zum Fenster rausgeschmissenes Geld. Trotzdem finde ich, dass diese Dinge – im Gegensatz zu digitalen Gütern – ein Statussysmbol haben. Auch wenn womöglich mehr Menschen dein Ultimate Team sehen werden als deinen Ferrari, ist es in meinen Augen einfach was anderes, sein Geld für Glücksspiel aus dem Fenster zu werfen.

Für mich stößt es auf absolute Unverständnis, wenn Zuschauer teilweise über 100 Euro an einen Streamer spenden und dieser das Geld dann in Packs investiert. Warum sollte man jemanden bezahlen, dass er das eigene Geld in das Kasino haut? Generell finde ich Spenden auf Twitch weird, vor allem wenn der Streamer bereits mit Werbeeinnahmen auf Spenden verzichten könnte, aber die eigene Kaufentscheidung steht Gott sei Dank über allem und das ist auch gut so. Im Gegenzug möchte ich dann aber auch nicht mit einer Vermögenssteuer konfrontiert werden, die ich bezahlen muss, weil ich mein Geld nicht sinnlos ins Feuer geworfen habe.

Die Zielgruppe von Fifa zeigt mir klar, dass der Durchschnitt nicht mit Geld umgehen kann, von Brot und Spielen komplett fremdbestimmt ist und sich im Nachhinein beschwert, dass er zu wenig Geld sparen kann. Spart euer Geld oder investiert in eine Aktie, mit viel Risiko. Wenn ihr schon bereit seid euer Geld für Glücksspiel zu investieren, dann kann man so gesehen an der Börse gar nicht verlieren, nur gewinnen, oder? Besser wäre aber noch, wenn ihr das Geld spendet. Keinem Streamer, der bereits mehrere S-Klassen in der Garage stehen hat, sondern an eine sinnvolle, wohltätige Organisation.

Ich bin auch davon überzeugt, dass einige FIFA-Ultimate-Kasino-Konsumenten sich regelmäßig über EA beschweren, dass sie gute Spiele wie eine Cashcow melken, schlachten und nichts für den Fan-Service machen. Wie man von Fußball-Fans erwartet – viele Fifa-Spieler sind eben auch Fußball-Fans – beschweren sich ja auch permanent über die Ungerechtigkeit im Sport, dass viele Vereine teure Spieler kaufen, die Eintrittskarten immer höher sind und realisieren nicht bzw. können und wollen nicht akzeptieren, dass sie der Grund dafür sind. Wenn also weniger Menschen in FIFA-Ultimate-Glücksspiel investiert, kann EA Fifa nicht länger rentabel machen und muss sich auf andere gute Spiele wie Battlefield, Need for Speed, Sims oder ein Star Wars investieren.

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Mein Name ist Lukas Mehling, aber online kennt man mich wohl eher als MuSc1. Ich bin der Gründer und Betreiber von gamerliebe.de. Auf meinem Blog geht es vorrangig um das Thema Selbstständigkeit, Arbeiten und Geld verdienen in der Gaming-Branche. Dabei fokussiere ich mich vor allem auf die Gaming-Branche und Aktien von Videospiel-Unternehmen.

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