Die Zahlen vom ersten Quartal für das Geschäftsjahr 2023 fallen für Microsoft grundlegend gut aus, dämpfen aber die Erwartungen für die Zukunft. Die Aktie hat in den letzten Tagen ein schönes Beben hinter sich und während sie den einen Tag um 10 Prozent fällt, steigt sie auf den anderen Tag wieder um 5 Prozent. Grundsätzlich kann man aber festhalten, dass sich der Aktienkurs vom Unternehmen aktuell an einem Jahrestief befindet und deshalb umso interessanter für mich ist, ein paar Stück nachzukaufen. Ich selbst bin in Microsoft investiert und deshalb möchte ich explizit erwähnen, dass es sich hierbei um keine Kauf oder Verkaufsempfehlung handelt!
Ausgerechnet zum Weihnachtsgeschäft steht #Microsoft 🇺🇸 ohne eigenen Xbox-Blockbuster da – #Starfield 👨🚀 kommt ja erst 2023. Ungleich besser läuft’s für den Konzern in der Cloud.https://t.co/i61XqYL9wc
— GamesWirtschaft (@gameswirtschaft) October 26, 2022
Wie immer möchte ich vermehrt auf den Gaming-Aspekt im Unternehmen eingehen und die anderen Segmente, wenn überhaupt nur kurz anschneiden. Das Aushängeschild – das Cloud-Geschäft – schafft es vor allem dank Azure um insgesamt 22 Prozent zu wachen, wobei der alleine der Umsatz von Azure um 35 Prozent anstieg. Doch es gibt auch negative Meldungen, die aus den Microsoft Geschäftszahlen hervorgehen. Nicht nur, dass das Geschäft mit den Windows-Lizenzen aufgrund von weniger PC-Verkäufen gesunken ist, auch das Endkundengeschäft schwächelte.
Zwar gibt es bei der Xbox-Sparte überaus positive Meldungen, aber auch hier ist nicht alles rosig. Der Verkauf mit Konsolen bzw. derer Hardware konnten zwar um 13 Prozent gesteigert werden, aber dafür verliert der Umsatz mit Spielen drei Prozent, auch wenn die Game Pass Abos leicht zulegten. Laut dem CEO Satya Nadella kommt die Xbox vor allem bei kompletten Einsteigern sehr gut an. Die Xbox Series S ist von fast jedem zweiten Käufer die Erstkonsole im Xbox-Universum. Bereits am Anfang des Jahres lag die Zahl der zahlenden Abonnenten bei 25 Millionen und zog laut Microsoft nochmals leicht an. Vor allem Forza Horizon und Halo Infinite dürften die Gründe dafür gewesen sein. Weiterhin negativ ist die Tatsache, dass Xbox-Spieler weniger Zeit mit der Xbox verbracht haben. Das schlimmste: Dieser Trend soll sich womöglich fortsetzen, wie Microsoft selbst bekannt gibt. Das Unternehmen rechnet mit einem zweistelligen Minus, was vor allem damit begründet wird, dass das Unternehmen keine nennenswerte, großen Titel in der Pipeline hat.
Die Zahlen machen einmal mehr deutlich, wie wichtig große Titel wie jene von Activision Blizzard sind, um eigene Releases für den Game Pass stellen zu können. Aktuell ist Microsoft viel zu stark von Drittanbietern abhängig, die meiner Meinung nach nicht permanent den Content für die Xbox stemmen können. Eine Vereitelung der Activision-Übernahme durch die Kartellbehörde könnte ein tiefes Loch in die Kassen der Xbox reißen und Microsoft stark zurückwerfen.
Aus diesem Grund möchte Microsoft nun ein wenig vorsorgen. So hat der Xbox Chef Phil Spencer frisch bekannt gegeben, die Preise für die Xbox Series S noch weiter zu senken und sie zu subventionieren. Die Priorität ist also klar: Die Konsole an so viele Menschen wie möglich verkaufen, egal wie günstig es sein mag. Microsoft vertraut sehr in den Abo-Dienst und ist scheinbar überzeugt, dass dieses Modell die Leute von selbst an die Konsole zieht.
(CNBC) Phil Spencer says Microsoft subsidizes the cost to the tune of $100 to $200 per console
Microsoft recoups that money from sales of games, accessories, and Game Pass subscriptions.https://t.co/Yk35KGno5V pic.twitter.com/BLfCDvq914
— Idle Sloth💙💛 (@IdleSloth84_) October 29, 2022
Auch wenn die Game Pass Abonnenten etwas rückläufig sind, finde ich, dass die Xbox-Sparte im Unternehmen eine blendende Figur abgibt. So ist beispielsweise die Abo-Anzahl vom Game Pass auf dem PC um sage und schreibe 159 Prozent angestiegen. Immer mehr
Gamer benutzen also mittlerweile das Game Pass-Angebot von Microsoft. Ich denke das macht deutlich, dass der Game Pass eben nicht nur die Casual-Spieler sondern ebenso die eingefleischten Zocker begeistern kann.
Hinzu muss man die aktuelle wirtschaftliche und weltweite politische Lage berücksichtigen. Ich denke, dass sehr viele Leute aktuell einfach versuchen Kosten zu verringern und beginnen bei Vergnügungen wie dem Game Pass zu sparen. Hinzu kommt, dass durch die Coronapandemie das Wachstum sehr stark war und durch die beiden Corona-Jahre sicherlich viel Wachstum vorweggenommen wurde. Ich denke, was der Game Pass braucht sind tatsächlich große Blockbuster-Titel, die man mit Activision Blizzard auf jeden Fall liefern kann. Hinzu kommt, dass neben Bethesda und Activision noch weitere Übernahmen geplant sind und lange nicht Schluss mit dieser Strategie gemacht wird.
In dem Interview mit CNBC wird wieder deutlich, wie genial das Marketing von Microsoft ist. Phil Spencer sagt aus, dass während der Finanzkrise im Jahr 2008 die Preise für die Konsole ebenso verringert wurden und daraus nicht nur das beste Weihnachtsgeschäft, sondern ebenso das beste Geschäftsjahr bis dato resultierte. Nun scheint die Microsoft-Tochter auch diese Karte wieder auszuspielen. Die Welt befindet sich auf dem besten Weg in eine Krise – um es mal sehr plump zu sagen – und ebenso steht Weihnachten vor der Türe. Durch diesen Faktor wie auch die Tatsache, dass die Xbox Series S im Preis reduziert wird, kann Xbox schon bald mit einem erneuten Spielerwachstum rechnen.
3 of the Top 4 Most Played Games on Xbox in the United States are Activision Blizzard games. The only one not published by them is Fortnite
• Call of Duty Warzone
• Overwatch 2
• Call of Duty Modern Warfare IIIf Microsoft can complete the acquisition, it’s huge for them pic.twitter.com/vDDAg8sTmb
— Benji-Sales (@BenjiSales) October 30, 2022
Ein Kommentar
Pingback: Nun also doch: Preiserhöhung für Xbox First-Party-Titel kommt