Während das Börsenbeben weitergeht, hat tinyBuild in den letzten Tagen einen deutlichen Kurssprung hingelegt – auch wenn der Aufwärtstrend nicht lange anhielt. Grund dafür waren die positiven Meldungen, die der Indie-Publisher verkündet hatte. Die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2022 fallen besser als erwartet aus und das liegt vor allem an den getätigten Übernahmen der Vergangenheit. Obwohl das Jahr für das Unternehmen schwer war und für nie dagewesene Probleme gesorgt hat, hat sich das Unternehmen prächtig entwickelt. Alex Nichiporchik sagt: „Wenn das erste Halbjahr 2022 ein Spiel wäre, hätten wir es auf der Stufe sehr schwierig“ gespielt. Ich selbst bin in tinyBuild investiert und habe bei einem Kurs von 2,60 gekauft und zum Zeitpunkt dieses Artikels ist der Kurs von tinyBuild 1,31 Wert. Ich möchte deshalb hier keine Anlageberatung, Kauf oder Verkaufsempfehlung aussprechen.
TinyBuild erzielte in den ersten sechs Monaten bis zum 30. Juni eine Umsatzsteigerung von 54 Prozent. Damit steigt der Umsatz von 18,6 Millionen auf 28,8 Millionen Dollar. Der Betriebsgewinn konnte um 33 Prozent auf 6,8 Millionen Dollar gesteigert werden. Auch weiterhin gibt sich das Management rund um Alex Nichiporchik zuversichtlich, dass es auch weiterhin die Erwartungen erfüllen kann. Am 02. Dezember soll die erste Episode der Hello Neighbor-Serie starten, die parallel zum Release von Hello Neighbor 2 angesetzt wird.
Doch auch weitere Meldungen sind äußerst positiv in meinen Augen. Der bereinigte Cashflow stieg von 3,8 Millionen stark auf 8,8 Millionen Dollar an. Auch der Netto-Cash-Bestand stieg von 42,6 Millionen auf 48,8 Millionen an. TinyBuild steigert also die Umsätze, die Gewinne, den Output der Spiele und schafft es zudem noch mehr Cash bei Seite zu legen.
Der Beitrag des eigenen geistigen Eigentums ist auf 83 Prozent des Gruppenumsatzes gestiegen. Im Vorjahr betrug der Anteil noch 78 Prozent. TinyBuild schafft es also, mit eigenen Marken große Umsatzanstiege zu erzielen. Das liegt vor allem an Hello Neighbor und Deadside, die sie übernommen haben. Ebenso beeindruckend ist, dass mittlerweile 99 Prozent der gesamten Spieleeinnahmen aus dem eigenen Backkatalog entspringen. Das unterstreicht das Talent von tinyBuild eigene Spiele langfristig attraktiv zu halten und den Lebenszyklus zu verlängern.
Generell möchte der Gründer und CEO Alex Nichiporchik das Risiko des Unternehmens verringern. Ziel ist es externe Abhängigkeiten ins Unternehmen zu holen und seinen Publishing Output zu vergrößern und um damit auch mehr ihrer Spiele auf mehr Konsolen und Plattformen anbieten zu können. Ebenso möchte das Unternehmen mehr Geld in neue Spiele und Marketing investieren und vor allem die Präsenz auf Messen ausbauen. Aber auch der Ausbau der eigenen Marken steht weiterhin auf der Prioritätenliste des Studios.
TinyBuild hat den Struggle den auch viele andere kleine Unternehmen dieser Größenordnung haben. Sie entwickeln sich rein zahlen technisch prächtig, der Anleger wird jedoch dafür nicht belohnt. Ich halte natürlich meine Aktien und warte langfristig ab, was passieren wird. Generell herrscht am Aktienmarkt gerade eine sehr trübe Stimmung aufgrund vieler Krisen, weshalb auch viele Menschen Geld aus dem Markt nehmen. Ich bleibe deshalb auch trotz -50 Prozent Kursentwicklung bei tinyBuild in meinem Depot zuversichtlich und am Ball.
Wer sich generell für das Unternehmen interessiert, sollte sich mal diesen oder diesen Beitrag von mir anschauen. Hier habe ich ausführlich über das Unternehmen berichtet und meine ausgiebige Meinung abgegeben.