Egal wie unterschiedlich und wie wenig sich die beiden Konsolen-Krieger schenken, so sind sie in ihren Zielen doch gleich. Sowohl Sony wie auch Microsoft möchten ihre Gewinne steigern und haben dabei immer ein Auge darauf, wie sie das erreichen können. Sicherlich habt ihr von dem drastischen Absturz der Netflix-Aktie gehört, weshalb auch Netflix angekündigt hat, ein alternatives Modell für seine Kunden anzubieten. Wie auch Disney bekannt gegeben hat, möchte man einen kostenlosen Zugang für den Streaming-Dienst ermöglichen, der im Gegenzug jedoch Werbung beinhaltet. Und auch Xbox und PlayStation sollen dieses Modell bekommen.
In den Free-to-Play-Spielen der Plattformen soll wohl Werbung beinhaltet werden, unklar bleibt jedoch, inwiefern Sony mit dieser Maßnahme Geld verdient. In erster Linie sollen Indie-Studios ermutigt werden, Free-to-Play-Spiele für Sony zu entwickeln, damit diese dann durch Ingame-Werbung profitieren können. Dafür soll Sony extra mit Adtech-Firmen zusammenarbeiten, also mit Unternehmen, die darauf spezialisiert sind, zielgerichtete Werbung zu schalten. Auch Microsoft plant ein ähnliches Modell. So soll beispielsweise Werbung auf Plakaten im Spiel platziert werden, um das Spielgeschehen nicht zu beeinflussen.
Die Frage die sich mir stellt ist jedoch, inwieweit das Feeling unter solcher Werbung leidet. Man ist beispielsweise in einem alten, verlassenen Krankenhaus auf Geistersuche und draußen lauert eine große Zombiearmee darauf, von einem gemetzelt zu werden – Plötzlich findet man ein genanntes Plakat, wo beispielsweise Werbung von einem neuen Golf with Friends-Teil.
Ebenso ist es sehr fraglich, inwieweit diese Art der Werbung überhaupt hilfreich für die Studios ist und inwieweit diese von den Spielern wahrgenommen wird.
Wenn die Industrie mit NFTs kein Geld verdienen kann, dann muss eben die herkömmlichen Methoden herhalten. Schon jetzt gibt es großangelegte Kooperationen mit großen Marken in Spielen, doch das Werbegeschäft ist eben dann doch eine Hausnummer lukrativer. Man sieht schließlich an Google und YouTube, wie mächtig ein Unterhaltungsmedium wird, wenn es in erster Linie ein großer Werbeplatz ist.
Wir sind und einig: Werbung in Spielen ist furchtbar und absolut nervtötend. Aber wie wir an Beispielen wie YouTube sehen, lassen wir es uns gefallen. YouTube und Twitch sind ohne Adblocker meiner Meinung nach kaum mehr genießbar, trotzdem nehmen wir es hin, weil seien wir mal ehrlich: Welche andere Möglichkeit haben wir?
YouTube und Twitch sind ein Monopol und solange das so ist, werden wir diese Werbung in Kauf nehmen müssen, wenn wir nicht auf unsere Unterhaltung verzichten möchten. Wenn man jedoch generell die Unterhaltungsmedien betrachtet wird schnell ersichtlich, dass wir unsere Zeit eben auch in Videospielen verbringen können und uns somit Twitch und YouTube als Zuseher verlieren. Wenn wir uns dann aber auch noch mit Werbung in Spielen direkt auseinandersetzen müssen, wird das echt nicht schön. Ich bin sehr gespannt auf diesen Schritt und hoffe sehr, dass es wirklich nicht zu einer Spaßbremse wird.
Wie so oft ist es eher die Frage, wie weit die Gaming-Industrie gehen wird – nicht, ob sie es überhaupt tun wird. https://t.co/M4SbfuYxdg
— t3n Magazin (@t3n) April 19, 2022
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