Der Co-CEO von CD Projekt, Michał Nowakowski, äußert sich deutlich skeptisch gegenüber der Vorstellung, dass Künstliche Intelligenz in absehbarer Zeit menschliche Entwickler in der Spieleindustrie ersetzen oder zu einem signifikanten Personalabbau führen könnte. Während eines Investoren-Webcasts zu den Geschäftszahlen für Q3 2025 wies er die These zurück, KI mache Entwickler überflüssig.
Auf die Frage, ob KI-Tools künftig einen Personalabbau ermöglichen könnten, ohne Qualitätseinbußen bei kommenden Projekten zu verursachen, reagierte Nowakowski zunächst überrascht. Er stellte klar, dass CD Projekt kaum klassisches IT-Personal einstelle und dass eine vermeintlich gestiegene Verfügbarkeit von Talent in den letzten Jahren nicht primär auf KI zurückzuführen sei.
Die zahlreichen Entlassungen in der Spielebranche führt Nowakowski nicht auf KI-Effizienzgewinne zurück, sondern auf Projektabbrüche und Studio-Schließungen. Ihm sei kein einziger Fall bekannt, in dem Jobs direkt wegen KI weggefallen seien. Die Idee, Personal „dank KI“ zu reduzieren, könne er sich aktuell nicht vorstellen.
Gleichzeitig betont Nowakowski, dass CD Projekt KI keineswegs ablehne. Das Unternehmen nutze KI vor allem zur Produktivitätssteigerung, etwa zur Unterstützung bestehender Arbeitsprozesse. Die Vorteile seien real und spürbar – jedoch nicht auf einem Niveau, das kreative Arbeit vollständig ersetzen könne. KI könne keine Spiele entwickeln, sondern lediglich helfen. Titel wie The Witcher oder Cyberpunk 2077 würden weiterhin von menschlichen Teams geschaffen.
Sein Fazit ist eindeutig: KI ist ein Werkzeug, kein Ersatz für kreative Talente – und sie wird weder The Witcher 5 noch zukünftige Blockbuster eigenständig entwickeln.
Quelle: GamesRadar
