Masahiro Sakurai, der kreative Kopf hinter Super Smash Bros. und Kirby, ist der Meinung, dass japanische Entwickler ihre Spiele in erster Linie für den heimischen Markt entwerfen sollten, anstatt gezielt westliche Spieler anzusprechen.
Anfang dieses Monats wurde bekannt gegeben, dass Sakurai zu den Empfängern des Art Encouragement Prize for New Artists gehört – einer Auszeichnung, die von der Japanischen Behörde für kulturelle Angelegenheiten vergeben wird.
Dabei hat er den Preis nicht für seine Arbeit im Bereich der Videospielentwicklung selbst erhalten, sondern für seine YouTube-Reihe Masahiro Sakurai on Creating Games, in der er wertvolle Einblicke in die Spieleentwicklung gibt
Seiner Ansicht nach schätzen westliche Spieler japanische Spiele gerade wegen ihrer einzigartigen Merkmale – sie erwarten keine an den westlichen Geschmack angepassten Titel.
Früher habe es den Trend gegeben, Spiele bewusst zu „amerikanisieren“, weil US-amerikanische Popkultur weltweitopulär war. Heute sei es jedoch wichtiger, dass japanische Entwickler ihren eigenen Stil bewahren und Spiele so gestalten, wie sie es für richtig halten. Diejenigen, die sich darauf einlassen, werden die Spiele zu schätzen wissen.
In einem früheren Interview betonte Sakurai, dass Entwickler jedoch nicht nur ihre eigenen Vorlieben umsetzen sollten.
Manchmal sei es im Interesse der gesamten Industrie, Spiele zu entwickeln, die gebraucht werden – auch wenn sie nicht unbedingt dem persönlichen Geschmack der Entwickler entsprechen.
Er zog hier einen Vergleich zur Spielzeugbranche: Die Menschen, die Spielzeuge für Kinder entwerfen, sind Erwachsene, gehören also nicht zur eigentlichen Zielgruppe. Trotzdem sind sie Experten auf ihrem Gebiet und wissen, was für Kinder sinnvoll ist. Dasselbe Prinzip gelte auch für die Spieleentwicklung.
Als Beispiel nannte Sakurai seine erste große Veröffentlichung, Kirby’s Dream Land. Obwohl das Spiel nicht unbedingt seinen persönlichen Vorlieben als erfahrener Spieler entsprach, sah er es als wichtig an, ein zugängliches Spiel für ein jüngeres Publikum zu erschaffen.
Via: VGC