TeamSpeak wird für die meisten Gamer der alten Schule ein Begriff sein, und ich bin mir sicher, dass auch heute noch sehr viele den Dienst nutzen. Auch ich benutze privat immer noch TeamSpeak 3, da es meiner Meinung nach die einfachste Voice-Chat-Lösung ist.
Doch über die Jahre verschwand TeamSpeak als Anbieter nach und nach – und man muss zugeben, dass dies gerechtfertigt war. Denn der Dienst hat sich in den vielen Jahren kaum weiterentwickelt und überließ Discord quasi freie Hand.
Discord hat dann das Feld übernommen und konnte mit deutlich besseren Features auftrumpfen. Auch wenn ich die Anwendung für völlig überladen halte, muss ich eingestehen, dass Discord als Community-Building-Plattform mittlerweile unerlässlich geworden ist.
Allein die Tatsache, andere Leute über einen einfachen Link auf den eigenen Server einladen zu können, ist für mich das überzeugendste Argument, auf Discord als Community-Plattform zurückzugreifen. Hinzu kommen nützliche Bots und Funktionen, die man seinem Server hinzufügen kann, um die Community bei Laune zu halten und als Content Creator zu wachsen.
TeamSpeak war nur noch ein Schatten seiner selbst. Doch dann, am 18. Januar, die große Verkündung: Ein X-Post der Plattform zeigte, dass der Voice-Dienst eine umfassende Überarbeitung des Clients und der Dienste vorgenommen hat.
Jetzt ist das neue, schicke Design mit Features wie Bildschirmfreigabe, Multi-Streaming, Community-Skins und mehr offiziell gestartet!
Was ist neu?
Der neue TeamSpeak-Client bringt eine Fülle aufregender Neuerungen und Verbesserungen mit sich – kurz gesagt: Alles ist neu! Die Einführung von Community-Skins ermöglicht es den Nutzern, ihre Clients individuell anzupassen und der Benutzeroberfläche einen persönlichen Touch zu verleihen.
Darüber hinaus wurden die Benutzerprofile umfassend überarbeitet, um eine intuitivere Verwaltung und Interaktion zu ermöglichen.
Ein Highlight ist die Bildschirmfreigabe, die nun Streaming in 1440p/Source-Qualität, Kamerastreaming, 60 FPS sowie eine anpassbare Bitrate unterstützt. Damit wird TeamSpeak zu einem leistungsstarken Tool, nicht nur für Kommunikation, sondern auch für hochauflösendes Streaming.
Die Designüberholung verleiht dem gesamten Client ein modernes und elegantes Erscheinungsbild, das die Nutzererfahrung deutlich verbessert. Auch die Communities sind eine bemerkenswerte Neuerung: Über myTS können Nutzer jetzt direkt eigene TeamSpeak-Server erwerben. Diese Server lassen sich im öffentlichen Serververzeichnis eintragen, damit sie für andere leichter auffindbar sind.
Weitere Detailverbesserungen runden das Erlebnis ab. Dazu zählen anpassbare Schriftarten in den Entwicklereinstellungen, die Vorschau von Kanalnutzern mit Avataren bei eingeklappten Kanälen sowie Übersetzungen für serverseitige Fehlermeldungen, die die Verständlichkeit und Benutzerfreundlichkeit erhöhen.
Mit diesem umfassenden Update setzt TeamSpeak neue Maßstäbe für moderne Kommunikation und Flexibilität – ein Muss für alle Fans der Plattform!
Der Vorteil von TeamSpeak gegenüber Discord
Ein krasser Nachteil, den ich schon immer bei Discord gesehen habe – und der mir im Laufe meiner Zeit als Minecraft-Server-Besitzer immer wieder Kopfschmerzen bereitet hat – ist, dass durch das kostenlose Angebot von Discord zu viele Bubbles entstehen.
Während man zu TeamSpeak-Zeiten zwar auch verschiedene Channels hatte und jeder mit seiner Freundesgruppe dort Zeit verbracht hat, war es meistens geselliger. Jede Gruppe ist mal zu einer anderen in den Channel gejoint, um zu plaudern oder gemeinsam zu zocken.
Bei Discord ist das überhaupt nicht der Fall. Entweder liegt das an meinem eigenen Versagen als Community-Besitzer oder es ist wirklich ein Problem der “Discord-Generation”.
Auf dem offiziellen Community-Server gibt es kaum Leute, die in den Voice-Chats aktiv sind. Statt ihre Channel oder Bereiche auf dem offiziellen Server zu nutzen, hosten sie lieber eigene Server, um innerhalb ihrer Bubble zu verweilen.
Ein Grund dafür ist meiner Meinung nach, dass das Hosten eines eigenen TeamSpeak-Servers damals Geld gekostet hat. Viele jüngere Gamer oder auch ältere hatten schlicht nicht das Geld oder die Bereitschaft, unter diesen Umständen einen Server zu betreiben.
Als Besitzer einer Gilde, eines Clans oder einer Online-Community hatte man dadurch bereits einen kleinen Vorteil: Man konnte den Nutzern einen von dir bereitgestellten Voice-Chat anbieten, ohne dass sie dafür bezahlen mussten.
Ich denke daher, dass die “Discord-Generation” eher ein Gegeneinander hervorbringt als ein Miteinander. Jeder richtet einfach easy seinen eigenen Discord-Server ein, versammelt dort seine Freunde und seine Bubble und macht eher Stimmung gegen andere Bubbles.
Zumindest ist das mein Eindruck – der aber völlig falsch sein kann. Doch ein entscheidender Vorteil hat TeamSpeak gegenüber Discord. Da man bei TeamSpeak selbst den Server hostet und damit zum Besitzer wird, ist die Meinungsäußerung viel besser gegeben.
Sobald Discord auf einem Server Inhalte oder Meinungen entdeckt, die nicht mit ihren Richtlinien übereinstimmen, können sie teilweise ganze Server und Communities schließen. Dieses Risiko besteht bei TeamSpeak nicht, da dort allein der Serverbesitzer darüber entscheidet.
Was TeamSpeak noch besser machen muss
Die Überarbeitung ist ein wichtiger Schritt, aber Discords kostenloses Nutzungserlebnis und einfache Bedienung sind weiterhin unschlagbar.
Zudem hat sich Discord mittlerweile fest etabliert, und den Menschen als Gewohnheitstier von etwas anderem zu überzeugen, wird schwer – für TeamSpeak gar unmöglich.
Discord und seine grundlegenden Funktionen sind für alle Nutzer kostenlos. Wer jedoch Premium-Funktionen wie größere Datei-Uploads, animierte Avatare oder hochauflösendes Streaming nutzen möchte, benötigt Discord Nitro. Nitro kostet rund 10 Euro pro Monat oder etwa 3 Euro, wenn man nur minimale Vorteile genießen möchte.
Bei TeamSpeak können Nutzer eine Community einrichten, die 1440p/Source-Streaming mit 60 FPS, anpassbarer Bitrate und unbegrenzten Zuschauerzahlen ermöglicht.
Die Kosten fallen dabei nur für die Serverbesitzer an, nicht für die einzelnen Nutzer. Für rund 9 Euro pro Monat (für einen Server mit 27 gleichzeitigen Slots) stehen allen Teilnehmern hochqualitative Funktionen zur Verfügung. Anders als bei Discord zahlt man hier pro Server, nicht pro Nutzer.
Discord kann da preislich nicht mithalten. In der Blütezeit von TeamSpeak war es üblich, dass Serverbesitzer Spendenpools einrichteten, um die Serverkosten zu decken.
Diese Spenden konnten ausschließlich für die Serverzahlung genutzt werden, was oft dazu führte, dass Server für Jahre im Voraus bezahlt waren. Diese Option gibt es immer noch und ist deutlich günstiger als die Boost-Funktion von Discord.
Wenn der Community-Betreiber es schafft, seine Community für Spenden zu gewinnen, mag das Modell von TeamSpeak möglicherweise funktionieren. Doch letztlich zahlt der Betreiber in meinen Augen einen hohen Preis.
Für eine große Community werden schnell 100 oder 150 Slots nötig, was sich dann massiv auf die Kosten für den Serverbesitzer auswirkt. Dieser müsste sich unter Umständen selbst um Sponsorings kümmern, um die laufenden Ausgaben zu decken.
Doch nicht nur die Finanzierung, Kosten und Preismodelle von TeamSpeak sind im Vergleich zu Discord im Nachteil. Auch das Design kann nicht wirklich überzeugen.
Die Benutzerfreundlichkeit von TeamSpeak lässt noch zu wünschen übrig, auch wenn ich sie weniger überladen finde als die von Discord. Bilder hochzuladen ist beispielsweise nicht immer intuitiv. Bannerbilder müssen über Links eingebunden werden, anstatt sie direkt hochzuladen.
Auch die Textchats zwischen Kanälen sind umständlich: Man muss den Sprachkanal verlassen, um den Textchat eines anderen Kanals zu sehen. Discord hat dieses Problem schon vor Jahren gelöst.