Dass Akira Toriyama mit Dragon Ball den wohl beliebtesten Anime unserer Zeit geschaffen hat und damit Generationen und Menschen wie auch mich bewegt und unterhalten hat, steht wohl außer Frage. Dass sein Tod jedoch eine derartig hohe Anteilnahme aus den sozialen Medien erfährt, hätte ich auch nicht gedacht.
Mit Dragon Ball Z und von der Saiyajin, über die Cyborg-Saga bis hin zur Buu-Saga begleitete er meine Kindheit und bereits im Kindergarten habe ich dieses Meisterwerk inhaliert. Er hat also nicht nur meine Jugend, sondern meine Kindheit geprägt.
Hierbei rede ich von meiner Kindheit, in welcher die Doppelfolge Dragon Ball Z um 20:15 Uhr ein festes Ritual war. Gefolgt davon meinem Kumpel am nächsten Tag zu erzählen, was in den letzten beiden Folgen passiert ist. Denn manchmal ist es einem von uns gelungen, heimlich zu schauen, weil unsere Eltern uns diese verhältnismäßig brutale Serie verboten hatten.
Er war einer der ersten Menschen überhaupt, die Final Fantasy spielten und in einem Interview seinen Eindruck zum Spiel schilderte. Und diese waren äußerst positiv und er erwähnte, wie gut die Grafik für ein RPG inzwischen sei und wie eindrucksvoll er die Kampfanimationen findet. Doch auch als direktes Organ hat er an sämtlichen Spielen mitgewirkt und die goldene Ära der JRPGs geprägt, begleitet und nachträglich damit die gesamte Gaming-Branche.
Erst mit seinem Tod erfuhr ich, dass Eiichiro Oda sich ebenso von ihm inspirieren lassen hat, um One Piece – den in meinen Augen besten Anime bis dato – zu kreieren. Deshalb bin auch ich ihm schuldig, einen gebürtigen Respekt entgegenzubringen, da ich weiß, dass es ohne ihn diese wundervollen Stunden nach der Spätschicht, der Tüte Chips und einer neuen Folge One Piece niemals hätte genießen können.
It’s a little known fact the Akira Toriyama was one of the first people in the world to play FFVII. Just days after its release in 1997, he delivered his impressions in a short interview with V Jump magazine. His optimism about the future of gaming was palpable. Rest in peace. ♥️ pic.twitter.com/zk80isayDC
— Shinra Archaeology Department (@ShinraArch) March 8, 2024
Dragon Quest
Akira Toriyama unverkennbarer Kunststil ist zu einem wesentlichen Merkmal der Dragon Quest-Reihe geworden. Durch die Erschaffung lebhafter, charismatischer Figuren und einer fesselnden Welt, von den berühmten Schleimen bis zu heroischen Protagonisten, hat er maßgeblich zum Aufbau einer weitreichenden und treuen Fanbasis beigetragen.
Sein Talent, sowohl niedliche als auch ernsthafte Elemente zu vereinen, hebt Dragon Quest nicht nur in Japan, sondern auch international von anderen Rollenspielen ab.
Die Bedeutung von Toriyamas Beitrag erstreckt sich weit über das visuelle Erscheinungsbild hinaus und hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Design und die Erzählweise in Rollenspielen hinterlassen. Seine innovativen Ansätze haben zahlreiche Entwickler dazu inspiriert, eigene Spiele mit ähnlich einzigartigen und ansprechenden Charakteren und Welten zu gestalten.
Dank Toriyama hat sich Dragon Quest zu einem kulturellen Phänomen entwickelt, das weit über Videospiele hinausgeht und Animes, Mangas sowie eine Vielzahl von Merchandises inspiriert hat. Seine Designs haben der Serie zu einer breiten kulturellen Wirkung verholfen, die die Grenzen der Gaming-Gemeinschaft überschreitet und sogar die Popkultur bewegt haben.
Seine Arbeit hat nicht nur die Serie selbst, sondern das gesamte Genre der Rollenspiele geformt und die Art und Weise revolutioniert, wie Spiele konzipiert und erlebt werden.
Chrono Trigger
Auch an Chrono Trigger hat der Dragon Ball-Schöpfer mitgewirkt. Das Spiel, das 1995 für das Super Nintendo Entertainment System erschien, brachte ein Dream-Team aus Entwicklern zusammen, darunter Hironobu Sakaguchi von Final Fantasy und Yuji Horii von Dragon Quest, mit Toriyama, der für die visuelle Gestaltung und Charakterentwicklung verantwortlich war. Sein einzigartiger Kunststil verlieh Chrono Trigger eine unverwechselbare visuelle Identität und trug wesentlich zu dessen Erfolg und zeitloser Anziehungskraft bei.
Durch Akira Toriyama Fähigkeit, ausdrucksstarke und einzigartige Charaktere zu kreieren, erhielt das Spiel eine besondere Atmosphäre und emotionale Tiefe. Die Hauptfiguren, von Crono bis Magus, sind durch lebendige Ausdrücke, markante Frisuren und ikonische Outfits gekennzeichnet, was den Spielern half, eine starke emotionale Bindung zur Geschichte und ihren Protagonisten aufzubauen.
Sein Designansatz beeinflusste nicht nur die visuelle Präsentation, sondern auch die Erzählstruktur und Weltgestaltung von des Nintendo-Klassikers. Die vielfältigen und dynamischen Umgebungen, die das Spiel erkundet, von prähistorischen Landschaften bis zu dystopischen Zukünften, harmonieren perfekt mit Toriyamas Talent, interessante Welten zu erschaffen, und verleihen den zahlreichen Epochen, die die Spieler bereisen, ein unverwechselbares Flair.
Chrono Trigger wird oft als eines der besten Videospiele aller Zeiten gefeiert und Toriyamas Beitrag ist ein wesentlicher Grund für diese Wertschätzung. Sein Einfluss erstreckt sich weit über das Spiel hinaus auf das Genre der japanischen Rollenspiele (JRPGs), wobei viele Entwickler sich von seinem Ansatz für Charakterdesign und Welterschaffung inspirieren ließen.
Diese Elemente sind nicht nur visuell ansprechend, sondern tragen auch zu einer narrativen Tiefe bei, die das Spielerlebnis bereichert. Insgesamt hat Akira Toriyamas Mitwirkung an Chrono Trigger das Spiel nachhaltig geprägt und wie auch Dragon Quest selbst damit einen weiteren Meilenstein in RPG-Spielen geschaffen.
Ein Kommentar
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