Ein Datenleak von rund 128 GB belastet den Streaming-Dienst aktuell massiv. Eine Gruppe unbekannter Hacker hat via. Twitter bekannt gegeben, welche Daten sie entwendet haben. Dabei erregen die Einnahmen der Streamer, die sie seit 2019 gemacht haben, das Interesse der Öffentlichkeit besonders.
Die Motivation der Täter hinter dem Twitch Leak? “Die Community ist eine giftige Jauchegrube, daher wollen wir den Betrieb stören und die Konkurrenz im Online-Streaming-Markt fördern”, heißt es in ihrer offiziellen Mitteilung. Auch wenn einige Streamer ihren Verdienst als “nicht wahr” betiteln, sagen wiederum andere, dass diese Angaben stimmen. Vor allem die Earnings von Shroud lassen mich teilweise stark an den Angaben zweifeln. Ich denke ,dass er deutlich mehr verdient hat. Aber weil er zu dieser Zeit auch einen Deal mit Mixer hatte und auf Twitch nicht aktiv war, kann wiederum doch was an den Angaben dran sein.
Der Dungeon & Dragons-Kanal Critical Role führt die Liste an. Im deutschsprachigen Raum ist dem Leak nach Montanablack mit Einnahmen von 2,3 Millionen Euro ganz oben. Auch hier hätte ich gedacht, dass es deutlich mehr Einnahmen sind.
Neben diesen brisanten Daten kam die Hacker-Gruppe aber auf eine durchaus interessantere Information. Demnach soll Code Aufschluss darauf geben, dass Amazon an einem eigenen Vertrieb für Spiele arbeiten. Das Projekt soll unter dem Namen “Vapour” bereits in Entwicklung sein. Ein eigener Vertrieb für Spiele, in Kombination mit Twitch, könnte Amazon zum wohl einflussreichsten Player im Gaming-Geschäft machen. Unternehmen wie CD Projekt oder auch Microsoft mit ihrem Store könnten hierbei aus der Wäsche gucken. Vor allem aber könnte Steam sein Platzhirsch-Posten in Gefahr geraten.
Auch Daten von IGDB und Curse Forge sind im Lack enthalten. Hinzu kommt Quellcode für mobile Twitch-Clients, Desktops und Videospielkonsolen, Daten interner AWS-Dienste, ebenso die Gesamtheit von Twitch.tv, samt einer Commit-Historie, die bis zu den frühen Anfängen zurückreicht.
Höchstwahrscheinlich befinden sich auch Passwörter in den Händen der Hacker. Zwar scheint es so, dass die Gruppe sich auf Twitch und Amazon fokussiert und demnach nicht Interesse an den Userdaten hat, jedoch empfiehlt es sich umgehend das Passwort und ggf. die E-Mail-Adresse zu ändern.
Es wird vermutet, dass dieser Twitch Leak auch eine Maßnahme gegen das – in den Augen einem großen Teil der Community – lasche Vorgehen gegen Hass auf der Plattform. Zwar hat Twitch auf die #DoBetterTwitch-Bewegung reagiert und die Möglichkeit gegeben, den Streamerinnen und Streamern via. Telefon und E-Mail-Verifizierung ihre Nutzer besser im Blick zu haben und besser gegen diese Hate-Raids vorgehen zu können. Man vermutet, dass der Leak jedoch ein Zeichen dafür war, dass auch diese Maßnahmen nicht ausreichen.
Twitch hat in letzter Zeit mit der Eindämmung von Hass und Belästigung zu kämpfen. Nach wochenlangen Hassüberfällen nahmen einige Twitch-Streamer im August einen Tag frei, um gegen die Untätigkeit des Unternehmens zu protestieren. Twitch hat auf die #DoBetterTwitch-Bewegung reagiert, und es ist ein Hashtag, den der anonyme Poster heute verwendet hat, um dieses Leck zu fördern.
https://t.co/7vTDeRA9vt got leaked. Like, the entire website; Source code with comments for the website and various console/phone versions, refrences to an unreleased steam competitor, payouts, encrypted passwords that kinda thing.
Might wana change your passwords.— Sinoc (@Sinoc229) October 6, 2021