Ich selbst halte Aktien von Tinybuild und möchte deshalb sagen, dass hier in dem Artikel keine Anlageberatung gegeben wird, sondern ich meine eigene Meinung hier preisgebe. Ebenso kann aufgrund der angesprochenen Investition in Tinybuild ein Interessenskonflikt vorliegen und ebenso kann der Artikel dafür sorgen, dass der Kurs dadurch beeinflusst wird.
Die beiden Indie-Studios, die ich auf meinem Blog besonders stark thematisieren möchte, beweisen einmal mehr, dass sie eben doch mehr als bloß kleine Hobby-Studios sind. Mit fantastischen Zahlen kann Team17 wie auch Tinybuild ihren Siegeszug fortsetzen. Team17 konnte einen Umsatzanstieg von 9 Prozent erreichen und erzielt somit im Jahr 2021 insgesamt rund 91 Millionen Pfund.
Der Bruttogewinn stieg sogar um 16 Prozent auf rund 45 Millionen Pfund. Die aktuelle Strategie zahlt sich aus. Auch im letzten Geschäftsjahr hat das Unternehmen wieder 12 neue Spiele veröffentlicht und vier seiner bestehenden IPs auf neue Plattformen gebracht.
Eigene IPs machten sogar 22 Prozent der Einnahmen aus, eine Steigerung von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Für die kommenden Jahre sagt das Unternehmen aus, dass die drei Zukäufe von Astragon, der Hell Let Loose-Marke und The Label im Geschäftsjahr 2022 bereits ertragssteigernd sein werden. Ebenso erwähnt das Unternehmen klar, wie wichtig die Mitarbeiter für den Erfolg des Unternehmens verantwortlich sind, weshalb sie auch daran mitverdienen sollen. Die gesamte Infrastruktur und ein Empolyee Benefit Trust sollen dafür sorgen, dass ausnahmslos jeder Mitarbeiter ebenso ein Aktionär von Team17 ist.
Ich persönlich finde, dass das Wachstum und die Entwicklung von Team17 wirklich nicht stark ist. Man muss bedenken, dass das Unternehmen bereits mit über einer Milliarde bewertet ist, weshalb das Wachstum für ein Indie-Studio in dieser Größe sehr schwerfällt. Schauen wir uns aber mal an, wie TinyBuild so abgeschnitten hat.
TinyBuild hat die Erwartungen der Analysten übertroffen und konnte seine Marge und seinen Gewinn deutlich steigern.
Tinybuild erzielt einen Umsatz von rund 52 Millionen Dollar, was 3 Prozent über den Erwartungen liegt. Insgesamt verbucht das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 39 Prozent. Der Betriebsgewinn konnte auf 12,5 Millionen Dollar gesteigert werden.
Auch das EBITA konnte Tinybuild übertreffen und erzielte in diesem Punkt rund 22 Millionen Dollar, während Analysten lediglich von 21 ausgingen. Drittanbieter-Spiele machen 83 Prozent vom Unternehmen aus. Ein Zeichen dafür, dass auch mehr Studios auf TinyBuild setzen, wenn es um das Veröffentlichen von Spielen geht. Denn die eigenen Spiele von Tinybuild sind keineswegs schlecht, wie PotionCraft oder Deadside beweisen.
Starke Markenpflege, gute Zukäufe, Erweiterung des Publikums durch ausländische Entwicklerstudios und neue Genres machen das Studio so erfolgreich. Doch auch das Krisenmanagement von Tinybuild scheint besser zu funktionieren, als bei manchen anderen Entwicklern. Tinybuild hat schnell auf die Krise reagiert und schaffte es ganze Belegschaften aus der Ukraine in die Studios in Europa aufzunehmen und sie und ihre Familien in Sicherheit zu wiegen.
Nur ein Ausnahmejahr? PotionCraft verkauft sich hervorragend, ebenso ist der Zukauf von Deadside – dem DayZ-Konkurrenten ein wahnsinniger Erfolg und könnte auch für die Zukunft des Studios ein Wegweiser sein. Tinybuild sagt selbst, dass es neue Spiele aufbaut, die an den Erfolg von Hello Neighbour anknüpfen können. Mit Deadside ist in meinen Augen ein genau solcher Titel bereits in der Mache.
Schon jetzt kann Deadside 8500 gleichzeitige Spieler vor die Bildschirme locken. Damit hat es bereits nach der Early-Access-Phase die Hälfte der Spielerzahlen von DayZ erreicht. Auf Twitch schafft das Spiel sogar mehr Zuschauer zu erreichen als DayZ.
Doing the first full year results presentation this morning – a year after we listed @tinyBuild on the London Stock Exchange pic.twitter.com/JmvloWaXE8
— Alex Nichiporchik (@aNichiporchik) March 29, 2022