Paleo Pines ist ein Cozy- Bauernhof-Spiel von den Entwicklern Italic Pig. Und auch wenn die Farben der Dinos sehr umfangreich, bunt und eher kindlich wirken, so sind die Namen und Beschreibungen der Dinosaurier doch überraschend genau und für jeden Dinosaurierfan wie ich es bin einen Hingucker wert. Die Geschichte beginnt damit, wie wir unseren ersten Begleiter „Lucky“ ausbrüten und aufziehen, wobei er als Parasaur schnell zu groß für unser bescheidenes Haus wird und während er unser Haus versehentlich verwüstet, fällt uns eine Postkarte der Landschaft „Paleo Pines“ ins Auge, wo es laut der Karte Haufenweise Parasaur geben soll. Also entschließen wir uns selbstverständlich dazu, dort eine Farm zu kaufen, welche bei der Ankunft – wie man es von anderen Spielen kennt – total verwüstet und heruntergekommen. Der Spieler braucht ja auch was zu tun.
Nach unserer ersten Nacht auf der neuen Farm begrüßen uns am Morgen dann auch schon die ersten Bewohner der Stadt und erklären zu unserem Bedauern, dass man zwar Spuren von Parasaur gefunden habe, aber schon lange keine mehr zu sehen waren und wir diese wohl selbst suchen müssten und uns mal in der Stadt danach umhören sollen: gesagt, getan.
In der Stadt begrüßen uns dann die nächsten Leute, welche uns das Farming im Spiel erklären und die ersten Samen schenken und auch unsere Werkzeuge erhalten wir dort. Dabei handelt es sich um eher untypische Werkzeuge und weder Axt noch Spitzhacke erhalten wir. Denn unsere Dino-Freunde sollen diese Aufgabe für uns übernehmen.
Am nächsten Tag erhalten wir unsere Flöte, mit derer Hilfe wir später neue Dinosaurier für unsere Farm gewinnen können. Jeder Dino hat seinen eigenen, individuellen Ruf, welchen wir mithilfe der Flöte imitieren müssen. Dabei ist vor allem das erste Mal eine Herausforderung, denn die Tonabfolge kommt teilweise recht schnell heraus und man muss sie dann richtig wieder abspielen. Hat man das einmal geschafft, wird sie einem dann bei dem Dino unten eingeblendet, was ein wiederholtes Abspielen deutlich vereinfacht.
Die Töne sind dabei dann auch sehr variabel, denn man kann vier verschiedene Töne spielen und diese dann auch in drei unterschiedlichen Längen – Je nachdem wie lange man die Tontaste gedrückt hält. Die Länge selbst zeigt einem der Dino mittels Kreise um den Ton an, so ist eine Tonfarbe mit zwei Kreisen eine Länge von drei, man muss also warten bis die eigene Tonblase, die man spielt, dreimal gewachsen ist.
Haben wir dann die Abfolge richtig gespielt, kommt der Dino näher an uns heran und wir sehen eine Skala mit einem Pfeil, welcher uns die Stimmung des Dinosauriers anzeigt. Dabei müssen wir dann auf einen idealen Wert kommen, um uns mit diesem Dino anzufreunden. Dies erreichen wir mithilfe von füttern oder beruhigen, wobei es hierbei eine Rolle spielt, welches Futter wir dem Dino geben.
Ist es ein Futter was der Dino mag, so erhöht sich die Skala, ist es ein Futter, welches der Dino nicht mag, dreht die Skala vollkommen durch und bleibt zufällig an einem Punkt stehen. Das kann schlecht für uns ausgehen, denn wir müssen nicht nur auf den idealen Wert innerhalb der Skala kommen, sondern müssen zusätzlich auch vermeiden, dass die Skala zu hoch oder zu niedrig fällt. Bei einem zu niedrigen Wert schläft der Dino vor Langeweile ein und macht ein Zähmen bis zum Aufwachen für uns unmöglich.
Dabei hat das Einschlafen auch etwas Gutes. Denn in diesem Zustand ist es uns problemlos möglich, diesen Dino in unser Journal aufzunehmen. Ist die Skala hingegen zu hoch, ist er zu überdreht und wird erstmal eine Weile wild über die Wiese flitzen, bis er sich wieder beruhigt hat. Was der jeweilige Dino gern frisst, müssen wir allerdings immer erst herausfinden, daher gilt: Ausprobieren und schauen.
Haben wir unseren neuen Freund dann auf den idealen Wert gebracht, müssen wir ihm noch eine Leckerei namens „Poppin“ geben – auch hierbei gibt es fünf verschiedene Geschmacksrichtungen, unter welchen wir erst einmal die richtige finden müssen. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich im Vorfeld zu merken, welcher Dino welche Speise gern isst. Ist das Zähmen schließlich, erfolgreich, können wir den Dino mit zu unserer Ranch bringen und ihm mithilfe der Flöte sagen auf welcher Koppel er leben soll.
Hierbei empfiehlt es sich Fleischfresser von Pflanzenfresser zu trennen, denn die Pflanzenfresser sehen ungern Fleisch in ihrem Futtertrog und es macht sie traurig. Das Wohlbefinden ist ein Aspekt, der bei unseren Dinos eine wesentliche Rolle spielt. Denn nur ein glückliches Reptil kann später als Reittier verwendet werden und uns seine Hilfe anbieten. Auch gibt es Dinosaurier die Gruppen nicht mögen und lieber für sich alleine sind – diese sollten dann eine eigene Koppel für sich erhalten. Solche Informationen können per Journal in Erfahrung gebracht werden.
Nachdem er dann auf unserer Koppel lebt, können wir uns um seine Bedürfnisse kümmern, damit wir später auf ihm reiten und seine Fähigkeiten für uns nutzen können. So möchte zum Beispiel jeder Dino einen „Traumstein“ haben, ein schöner, leuchtender Stein, mit dem die Dinos nachts besser schlafen können und was als deren Bett dient. Zudem möchte jeder Dino ein Trog mit Futter. Mithilfe des Journals kann man einsehen wie viel Futter die Kreatur benötigt und muss somit auch kalkulieren, ob man sich die Futterkost für das Tier leisten kann.
Dazu möchte der Dino auch immer eine saubere Koppel haben, denn wie jedes Lebewesen müssen auch Dinosaurier mal auf die Toilette, welches mit einer Schaufel entfernt werden muss und später als Dünger für die Pflanzen benutzt werden kann. Ist das alles erfüllt, kann man den Dino zusätzlich täglich streicheln, um seine Zufriedenheit zu erhöhen und ebenso hat jeder ein individuelles Lieblingsleckerli, welches man ihm geben kann.
Mein Baryonyx aus den Screenshots zum Beispiel freut sich sehr über seine Preiselbeeren. Hat man es dann geschafft, dass der Dino glücklich genug ist, kann man ihn mit einem Sattel ausrüsten und er hilft einem bei den täglichen Aufgaben oder einfach um schneller von A nach B zu kommen.
Bei den Aufgaben hingegen hat jeder Dino seine spezielle Fähigkeit, mit der er auf der Farm helfen kann. Einige können Steine zerschlagen, Büsche zerschneiden oder auch Baumstämme zerstören – dabei ist jede dieser Aufgaben auch wichtig, um weitere Bereiche der Karte freizuschalten und in der Story weiterzukommen.
Einige andere Dinos hingegen wie der Baryonyx helfen einem aber auch auf der Farm selbst, indem sie die Felder pflügen, die Ernte bewässern oder aber die Ernte einholen, damit man seine eigene Ausdauer dazu nicht mehr benutzen muss – diese ist nämlich sehr begrenzt.
Kleinere Dinosaurier – auf denen man nicht Reiten kann – erfreuen sich als kleine Begleiter auf der Reise durch die kleine Landschaft. Hat man so einen zufriedenen kleinen Kerl mit dabei, erhalten wir – wenn wir Früchte und Pflanzen sammeln – einen Bonus, je nachdem welches Level unser kleiner Freund hat. So bekommen wir normalerweise nur eine Beere beim Ernten mit einem Begleiter auf Level 2 dann beispielsweise zwei bis drei Beeren.
Die überschüssigen Erträge die wir sammeln, lassen sich dann ganz nett verkaufen um zum Beispiel neues Futter zu holen. Ich selbst habe dabei nie mehr als 10 Futter finden können, was im späteren Verlauf für all die Tiere nicht mehr reichen wird. Es ist also durchaus sinnvoll, die Möglichkeit des Futtereinkaufes zu nutzen.
Daher wird es nötig Geld zu verdienen. Dies erreichen wir durch das Verkaufen unserer Erzeugnisse und unserer gesammelten Früchte, aber auch durch Erledigen von Aufgaben, die am Brett in der Stadt hängen. Das können Aufgaben sein wie „bringe 5 Kartoffeln“ oder „bring mir 4 Steine“, aber auch Quests wie verlorene Gegenstände oder geliehene Sachen, die man zurückbringen soll. Diese Aufgaben laufen auch vollkommen, ohne die allgemeine Story zu beeinflussen.
Neben dem Verdienen von Geld sollte man seine Dinos auch aufleveln und wie bei dem kleinen Begleiter kann sich auch das Level der großen Dinosaurier auszahlen. Denn mit dem Aufleveln erhöht sich die Ausdauer oder die Effizienz in der Feldarbeit.
Leveln tut man sie einerseits mit dem Nutzen Ihrer Fähigkeiten – bei Parasaur also das Aufräumen von Geröll und beim Baryonyx beim Gießen der Pflanzen. Aber nicht nur das ist eine Möglichkeit sie zu Leveln, denn auch wenn man sie auf die Reise mitnimmt, bekommen sie Erfahrungspunkte und steigen im Level weiter auf.
Auch macht es die Tiere glücklicher, wenn sie mit einem auf die Reise dürfen und man kann schneller auf ihnen reiten, wenn man sie einige Tage mit genommen hat. Auf den Reisen selbst kann man sich alle Zeit der Welt lassen, um die Umgebung zu erkunden – denn selbst wenn es zu spät am Abend wird, wird man mit den Dinos zur Ranch zurückgebracht und wacht am nächsten Tag normal auf.
Im Allgemeinen ist Paleo Pines ein sehr beruhigendes Spiel ohne Stress, Druck oder den Zwang einen Fortschritt erreichen zu müssen. Die Pflanzen wachsen zu jeder Jahreszeit und auch das Gießen zu vergessen lässt die Pflanzen nicht direkt sterben. Die Dinos und ihre unterschiedlichen Farbvarianten kommen immer zu bestimmten Tagen wieder und die Story lässt sich jederzeit weiter bearbeiten. Mit Paleo Pines trifft Italic Pig den „Cozy- Game“ Nagel voll auf den Kopf, denn entspannter habe ich ein Spiel nie spielen können und ich kann mich darauf freuen, mich nach einem stressigen Tag auf der Arbeit ein wenig in der kleinen und gemütlichen Welt von Paleo Pines zu entspannen. Mehr Reviews findet ihr hier.