Im Anime Dandadan kam es in Episode 18 zu einer unerwarteten Kontroverse. Dort wurde der Rocksong „Hunting Soul“ eingebaut, der als Hommage an die legendäre Band X JAPAN und deren Bandleader Yoshiki gedacht war.
TVアニメ「ダンダダン」における楽曲「Hunting Soul」に関しまして pic.twitter.com/XtWQkbwZYu
— 「ダンダダン」TVアニメ公式 | 第2期は25年7月3日から放送開始 (@anime_dandadan) August 22, 2025
Der Song erinnerte allerdings so stark an Yoshikis musikalischen Stil, dass viele Fans und Beobachter darin eine klare Anlehnung bis hin zu einer möglichen Urheberrechtsverletzung sahen. Besonders kritisch wurde aufgenommen, dass Yoshiki zuvor weder informiert noch um Zustimmung gebeten worden war.
Yoshiki selbst zeigte sich zunächst überrascht und deutete über soziale Medien sowie juristische Hinweise an, dass die Angelegenheit durchaus rechtliche Dimensionen haben könnte.
Das Produktionskomitee von Dandadan reagierte schnell und entschuldigte sich öffentlich. Man erklärte, der Song sei aus Respekt und Bewunderung entstanden, räumte jedoch ein, einen Fehler begangen zu haben, weil keine vorherige Absprache mit Yoshiki erfolgt war.
Inzwischen habe man bereits direkte Gespräche geführt und befinde sich in konstruktivem Austausch. Yoshiki nahm die Entschuldigung an, lobte die offene Haltung und stellte sogar eine mögliche künftige Zusammenarbeit in Aussicht. Damit schien die Kontroverse um den Song zunächst beigelegt zu sein.
Erst durch den bekannten Anwalt Masaki Kitō erhielt der Fall eine völlig neue Dimension. Er teilte die Meldungen auf X und erklärte, Anime und Manga müssten in Zukunft „globalen Standards“ entsprechen, um solche Probleme zu vermeiden.
”ダンダダン”については他にも主人公の名前にも議論があり過去も含めて今一度立ち止まって国際標準での漫画作りをすべきというのが私の考えです。それが日本の漫画とアニメの国際化に必要だしそれこそが「今回を契機に未来に向けた創造的な取り組みを共に考えている」という未来志向になると思います
— 紀藤正樹 MasakiKito (@masaki_kito) August 22, 2025
Diese Formulierung blieb jedoch vage: Kitō sprach von Rechten im In- und Ausland, ohne konkret zu erläutern, welche internationalen Maßstäbe er meinte. Genau diese Unklarheit brachte viele Menschen in Japan gegen ihn auf.
Fans und Kreative warnten, eine solche Forderung laufe darauf hinaus, die kulturelle Eigenart japanischer Werke zu zerstören. Stimmen aus dem Ausland verstärkten den Widerstand, indem sie betonten, dass auch internationale Fans keine Vereinheitlichung, sondern gerade die Besonderheit von Anime und Manga schätzen.
Während die ursprüngliche Auseinandersetzung zwischen Yoshiki und dem Dandadan-Komitee durch Entschuldigung und Dialog schnell entschärft wurde, entfachte Kitōs Kommentar eine größere Kulturdebatte.
Plötzlich ging es nicht mehr nur um einen einzelnen Song, sondern um die grundsätzliche Frage, ob sich japanische Anime- und Manga-Produktion stärker internationalen Normen anpassen sollte oder ob gerade die Unabhängigkeit und Eigenständigkeit dieser Werke ihr weltweites Erfolgsgeheimnis ist.
Damit hat letztlich nicht der Song selbst, sondern der Retweet des Anwalts die eigentliche Diskussion losgetreten, die nun weit über die Grenzen des konkreten Falls hinausweist.